Gottesdienstzeiten und aktuelle Vermeldungen für St. Peter, Fritzlar,

St. Bonifatius, Ungedanken,

St. Wigbert, Wabern und Herz Jesu, Gudensberg und für alle, die mit uns Gottesdienst feiern möchten, finden Sie im Pfarrbrief.

 

Wie man es auch nennt - die Hauptsache ist, wir sehen uns und können plaudern...

Bonifatiusjahr 2023

Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...

Gemeindeleben 2022

Bürabergssonntag - am 22. Mai 2022

Nach zwei Jahren der Covid-19-Pandemie, in denen wir unseren Glauben nicht durch die großen Prozessionen bekennen durften, war es endlich wieder so weit. Rucksäcke waren gepackt, feste Schuhe angezogen, bei strahlendem Sonnenschein waren alle Teilnehmer bereit und warteten mit dem Bläserchor vor dem Dom. Ordnerinnen, Vorbeterinnen und eine Vorsängerin aus dem Kreis der Lektoren, Träger für die Lautsprecher - alle waren da. Und dann kamen die Messdiener und Pfr. Prähler mit einer Kreuzreliquie aus dem Portal.


Beim frühen Morgenlicht, um 7:30 Uhr, setzte sich die Prozession (super pünktlich) vom Haupteingang des Domes aus in Bewegung, durchs Küstergässchen und die Neustadt hinunter... Als Kind dachte ich, warum muss ich immer pünktlich am Dom sein und die gaaanze laaange Prozession komplett mitlaufen, während andere sich einfach unterwegs dem Zug anschließen durften. Im Laufe der Jahre habe ich es verstanden. Wie eine Perlen- oder Gebetskette wird die Prozession immer größer, die Menschen schließen sich an einer Straßenecke oder Brücke in der Nähe ihres Zuhauses der Prozession an. Herrlich zu sehen, wie die Augen leuchten, wenn die Prozession da ist und man sich einreihen kann. 


Für etwas Verwirrung hat heute nur der ungewohnte Weg gesorgt (den wir einmalig in 2015 wegen der fehlenden Brücke am Wehr nehmen mussten). 

Normalerweise überquert die Prozession die Brücke am Malerwinkel, biegt dann sofort rechts ab, oder - wenn es zu viel geregnet hat - hinter der Siechenrasenkapelle Richtung Schützenhaus, um am Mühlengraben entlang den Frühling zu riechen, am Wehr das Spiegelbild der Prozession in den Fischteichen zu bestaunen und dann über die Brücke am Wehr den Fuß des Büraberges zu erreichen. Zwei Orth-skundige Damen prüften vorsichtshalber den alten Weg und konnten so noch an der Mühlengrabenbrücke wartende Prozessionsteilnehmer mitnehmen. Außerdem sorgte der längere Weg der Prozession dafür, dass ein Nachzügler schnellen Schrittes am Mühlengraben entlang noch so gut aufholen konnte, dass er zeitgleich mit der Prozession auf dem Berg ankam ;-).


In diesem Jahr ging es also über die große Spickebrücke am Pferdemarktsplatz, dann erst nach rechts über den Radweg an der Reithalle vorbei (die Kiesabfüllsilos für die Eisenbahn sind demontiert) und dann weiter zum Wehr. Gut behütet von unserer Domküsterin im Ordneroutfit (telefonischer Kontakt zur Bundesbahn zum Schutz der Prozession vor dem Waldecker Lieschen und Sperrung der Bundestraße durch Polizeivollzugsbeamte) überquerten wir gefahrlos Gleise und Straße und begannen den schweißtreibenden Anstieg auf den Berg. 

Fast oben angekommen kam auch die Prozession von Ungedanken. Wie die Gemeinden zusammenwachsen taten es auch die Prozessionen - fast wie im Reißverschlusssystem vereinigten sich die Prozessionen zur gemeinsamen Ankunft an der Kapelle. Nach kurzer Pause konnte die heilige Messe beginnen. 

Für unseren Pfarrer Patrick Prähler war es die erste Bürabergsprozession und er war sichtlich beeindruckt.

Seine Predigt wird sicher allen in Erinnerung bleiben, die Urlaubsreisen "in vollen Zügen und ohne Sitzplatzreservierung" genießen dürfen...


Gegen Ende des Gottesdienstes wurde er dann - seiner Jugend und Premiere auf dem Büraberg geschuldet - ein bisschen zu mutig. Er hatte gehört, es würde zwischen Gottesdienst und Rückweg ein nettes Frühstück mit Ahler Worscht geben und wollte nur mal kurz erwähnen, dass der 10. Teil von allem dem Pfarrer gehört. Was soll ich sagen - er hat sich redlich bemüht, bei seinem Besuch der vielen gedeckten "Tische" etwas zu essen, aber geschafft hat er den 10. Teil bestimmt nicht...

Um kurz vor 11 Uhr läutete die Glocke zum Aufbruch.


Eine schöne Geste die Kreuzträger beider Prozessionen gemeinsam mit dem Pfarrer bereit zum Heimweg.

Und dann gingen die Ungedänker nach Ungedanken und die Fritzlarer zurück in den Dom.

Ein herrlicher Bürabergstag...