Wie man es auch nennt - die Hauptsache ist, wir sehen uns und können plaudern...
Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...
Der größte Dorfplatz Hessens, der Anger in Rasdorf, einer kleinen Gemeinde im "Hessischen Kegelspiel", am nordöstlichen Rand des Landkreises Fulda, war am 19. September Treffpunkt für einen kleinen Kreis an Wallfahrern aus den Kolpingsfamilien Kassel Zentral, Fritzlar und Wabern. Präses Dechant Jörg-Stefan Schütz aus Fritzlar und Bezirkspräses Pfarrer Ulrich Trzeciok gaben der Wallfahrt die nötige geistliche Begleitung.
Vor der eigentlichen Wallfahrt zum Gehilfersberg, der sich nordwestlich von Rasdorf erhebt und auf dessen Kuppe eine Kapelle steht, stattete die Gruppe dem ebenfalls in der Nähe gelegenen "Point Alpha" einen Besuch ab.
"Am authentischen Ort der Geschichte präsentiert die Gedenkstätte Point Alpha die Konfrontation der beiden Machtblöcke im Kalten Krieg und die leidvolle Zeit der innerdeutschen Teilung", so die Einleitung auf der interessanten Webseite (www.pointalpha.com) der Point-Alpha-Stiftung, die sich neben Pflege und Bewahrung der Gedenkstätte entsprechende Bildungs- und Forschungsarbeit über den "Kalten Krieg" und die deutsche Teilung auf die Fahnen geschrieben hat.
Und weiter: "Die Gedenkstätte Point Alpha ist in ihrem Gesamtkomplex ein unvergleichbares Zeitzeugnis und ein einzigartiger Lernort der Geschichte. Hier standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt vier Jahrzehnte lang Auge in Auge gegenüber. Point Alpha präsentiert am authentischen Ort die Konfrontation der beiden Machtblöcke, den Aufbau der Grenzanlagen mit ihren Sicherungselementen, aber auch militärische Abläufe sowie das Leben an und mit der Grenze aus der Sicht der Bevölkerung. Der Observation Post „Point Alpha“ war bis 1989 einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa und galt im Kalten Krieg als einer der heißesten Punkte."
Nach dem sehr interessanten Aufenthalt in der Gedenkstätte und einer kleinen Stärkung ging es an den Fuß des Gehilfersberges. Leider hatte es zu regnen begonnen, was die Wallfahrer jedoch nicht davon abhielt mit den mitgebrachten Kolpingbannern den nicht allzu weiten aber teilweise doch steilen Weg zur Gehilfersbergkapelle zu bewältigen. Die der Heiligen Maria und den Vierzehn Nothelfern geweihte Wallfahrtskapelle wurde um 1625 errichtet und war im 17. und 18. Jahrhundert der bedeutendste Wallfahrtsort des Hochstifts Fulda. Im Mai 1996 wurde die Kapelle durch Brandstiftung vollständig zerstört und anschließend originalgetreu wieder aufgebaut.
Singend und betend die Kapelle erreicht wurde gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Der Küster der Kirche hatte alles vorbereitet und ließ es sich nicht nehmen nach der Messe ein paar historische Fakten über Berg und Kapelle an die Wallfahrer weiterzugeben.
Danach ging es wieder bergab zu den Fahrzeugen. Jetzt, da es zu regnen aufgehört hatte, konnte man auch den herrlichen Blick über das "Hessische Kegelspiel" genießen.
Ein gemeinsames Abendessen im "Praforst" nahe Hünfeld rundete die gelungene Veranstaltung ab. Ein herzlicher Dank geht an Vorsitzenden der KF Fritzlar, Rudolf Amert für die Vorbereitung der Fahrt.
© St. Peter, Fritzlar