Schüler zeichnen japanische Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche

An der Stiftsschule fand ein Japan-Projekttag statt - Zu Gast war der Vize-Konsul

Amöneburg. An der Stiftsschule St. Johann fand ein Japan-Projekttag statt. Sieben Japaner waren zu Gast und gewährten einen Einblick in ihre Kultur.  
Im Speisesaal des Rhabanushauses in Amöneburg erklangen weihnachtliche Lieder. Auf den Tischen standen Reisschälchen. Miki Konishi, Chihiro Wakai, Hiromi Kodama, Junichi Nakayama, Aya Hamashima und Kaori Miyashita freuten sich über einen für sie ungewöhnlichen Brauch, und die Stiftsschüler versuchten mit Stäbchen zu essen - mal mehr, mal weniger erfolgreich.
Die Schüler der Klasse 8c erlebten einen ungewöhnlichen Unterricht. Lehrer Armin Hedwig. bekannt dafür, dass er die große weite Welt auf den beschaulichen Bergkegel holt, ist etwas Besonderes gelungen.
Der seit 35 Jahren an der Stiftsschule tätige Lehrer für Englisch, Geografie und Politik knüpfte Kontakte ins rund 9000 Kilometer entfernte Japan. Er regte seine Schüler zu Projektarbeiten über das "Land des Lächelns" an und organisierte ein Treffen mit Japanern.
Lächelnd standen dann auch sechs japanische Studenten vor der Tür des katholischen Gymnasiums. Eine weite Anreise halten die fünf japanischen Doktoranden und Studenten um Hiromi Wagner-Kodama allerdings nicht. Vize-Konsul Daisuke Kiryu war ebenfalls zu Gast. Hedwig stellte den Kontakt über das Referat für Internationale Beziehungen der Philipps- Universität Marburg her.


Die Stiftsschüler übten das Zeichnen japanischer Schriftzeichen im Beisein von Vize-Konsul Daisuke Kiryu und Bürgermeister Michael Richter-Plettenberg.
Wenngleich auch die Japaner aus Marburg kamen, gestaltete sich der Projekttag authentisch. Nach dem pädagogisch-methodischen Prinzip des "Stationenlernens" beschäftigten sich die Schüler mit dem Sprechen einiger japanischer Redewendungen und der Kalligraphie. Die Schüler erfuhren Interessantes über die Entstehungsgeschichte der japanischen Schrift und übten das Schreiben mit Pinsel und Tusche.
An anderen Stationen ging es um japanische Musik, Sportarten, Brauchtum und verschiedene Feste im Jahreskreislauf. Nikolaus kennen die Japaner zwar nicht, dafür ist ihre Papierfaltkunst aber unschlagbar.
Die Zubereitung einer Mahlzeit - ein japanisches Sushi-Gericht -, ein gemeinsames Essen sowie Gedicht- und Liedvorträge der Stiftsschüler und der Studenten bildeten den Abschluss des Japan-Projekttages.
Als Dankeschön für die Einführung in die "ausgeglichene Lebensweise der Japaner" und den gelungenen Projekttag, überreichte Lehrer Hedwig den japanischen Studenten Schokoladen Weihnachtsmänner
Den heiligen Nikolaus kennen die Menschen in Japan zwar nicht, aber selbstverständlich Schokolade. Schokolade bekommen japanische Männer am Valentinstag nämlich von den japanischen Frauen geschenkt.

13.12.06

Von Tobias Hirsch
Oberhessische Presse