Mädchenrealschule St. Josef
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Von Schienenersatzverkehr, Rumpel, Schneestürmen, Moor und Bischof
Kaum zu glauben, aber wahr: Zum zweiten Mal in Folge gehörten wir zu den Gewinnerinnen einer Umweltfahrt, die alle zwei Jahr e im Rahmen der Zertifizierung der Umweltschulen verlost wird .
Also starteten die Schülerinnen der Umwelt-AG mit ihrer Leiterin Frau Zöger sowie Frau Weitzel direkt nach den Osterferien in die Rhön. Selbstverständlich wählten wir den öffentlichen Nahverkehr als Transportmittel, was uns, aufgrund diverser Großbaustellen, mit Zug und Schienenersatzverkehr schließlich in der gemütlichen Jugendherberge in Gersfeld ankommen ließ. Sofort bemerkten wir die deutlich kühleren Temperaturen, die jedoch zunächst durch den warmherzigen Empfang kompensiert werden konnten.
Nach dem Mittagessen erwartete uns unser erster Programmpunkt: Herr Kirse war mit seinem RUMpel , dem „Rhöner-Umweltmobil“ vorgefahren. Er schlüpfte in die Rolle der verschiedensten heimischen Wildtiere und begeisterte mit spannendem Detailwissen über Eichhörnchen, Hase, Maus, Hirsch und Co. .
Weiter ging es mit einer Einführung zu den unterschiedlichen Gewässerarten – und schon standen Behälter mit Sieben, Netzen, Lupen, Pinseln und Pinzetten bereit. Ein nahegelegener Bach diente als Forschungsobjekt und bald tummelten sich die Kleinstlebewesen im Wasser der Behälter. Besonders die Köcher - und Eintagsfliegenlarven , projiziert auf einen großen Bildschirm, zeigten ihre eleganten Fühler und wiesen auf eine gute Wasserqualität hin.
Nach einem lustigen Abend mit gemeinsamen Spielen zeigte sich am Morgen das Rhöner Wetter von seiner rauen Seite: Unter zunehmenden Wind-, Regen-, Schneeböen stapften wir zwei Stunden lang unserem Ziel, dem Roten Moor, entgegen. Die Wetterlage verschärfte sich zunehmend, aber es zeichnete die Gruppe aus, dies alles mit unglaublichem Humor und Solidarität miteinander zu bewältigen. Am Ziel empfing uns schließlich dick eingepackt die NABU-Moorführerin Uschi Blaschke. Sie war förmlich hingerissen von unserem Durchhaltevermögen – und führte uns mit treffenden Hinweisen und Erklärungen durch das Rote Moor. Wer hätte gedacht, dass Bohrungen in die Tiefenschichten noch heute Rückschlüsse auf Ereignisse wie Tschernobyl offenbaren?
Für den Rückweg freuten wir uns über ein Sammeltaxi, das allerdings zweimal fahren musste. Die Wartenden der zweiten Tour hielten sich tapfer in Bewegung und freuten sich schon auf heißen Tee, Kakao und Kuchen, den Frau Zöger in der Zwischenzeit herbeigezaubert hatte.
Nach einem weiteren spielintensiven Abend liefen wir am nächsten Morgen wieder zur Bushaltestelle. In Fulda legten wir einen Zwischenstopp ein und trafen unseren Bischof Michael Gerber am Dom. Nach einer Führung durch den Dom und einem Gebet am Bonifatusgrab lud er uns „zu sich“ ein . Im Roten Saal des Bischofspalais erwarteten uns schon Getränke und Kekse.
Dort entspann sich ein offenherziges und fröhliches Gespräch sowohl über das Umweltengagement unserer Schule und die Vorhaben der Umwelt-AG als auch über seinen Alltag als Bischof von Fulda. Nicht ohne Autogramm und Foto verabschiedeten wir uns schließlich bei Sonnenschein.
Hinter all diesen Programmpunkten verbergen sich viele unglaublich schöne, lustige, unerwartete Ereignisse und Momente (die sicherlich noch in den Abschlussreden der betreffenden Schülerinnen erwähnt werden 😉). Auch wurde die indiskutable Notwendigkeit des Engagements für Klima und Umwelt erneut deutlich – für die es Gemeinschaften braucht, die Verantwortung übernehmen und Ziele verfolgen . Wir sind sehr dankbar, dass die Schülerinnen unserer Umwelt-AG dazu bereit sind.
Autorin: Andrea Weitzel
Bilder: Andrea Weitzel, Schülerinnen der Umwelt-AG und Andrea Zöger
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