Lebendig Kirche sein und Geschichte weiterschreiben

Mit einem lebhaften und dynamischen Familiengottesdienst wurde die Festwoche anlässlich des 100-jährigen Kirchweihjubiläums St. Aegidius in Marbach eröffnet. In der vollbesetzten Kirche wurde gesungen, gebetet, gelacht und geklatscht. Kern des Gottesdienstes war der Auftrag lebendig Kirche zu sein, welchen die mitwirkenden Kinder eindrucksvoll vermittelt haben. Festprediger Pater André Kulla betonte in seiner Rede, dass das Wichtigste was uns trägt, das Fundament Jesu Christi ist. Darauf gilt es aufzubauen. Anschließend wurde bei einem Stehempfang auf dem Kirchenvorplatz bei Bratwurst und kühlen Getränken gefeiert. Schöner hätte der Auftakt nicht sein können.

Begleitend zur Jubiläumswoche wurde eine Ausstellung zur Kirchengeschichte Marbachs erarbeitet. Hier konnten nicht nur Bilder und Informationen eingesehen werden, sondern auch verschiedene sakrale Gegenstände wurden ausgestellt. Historiker Konrad Neumann begleitete die Ausstellung und ließ die Besucher in die Vergangenheit eintauchen.

Eindrücke der 100-jährigen Geschichte der Kirchengemeinde Marbachs bieten zwei Broschüren: Gemeindeleben gestern und heute „Von den Anfängen bis 1930“ und „1930 bis 1960“. Eine bunte Sammlung von Bildern, Facetten, Fragen, Herausforderungen und Lösungen ihrer Zeit. Diese können im Pfarrbüro erworben werden.

Während der Festwoche fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, die für Jede/n was zu bieten hatten.

Mit einem Filmabend in der Kirche begann die Festwoche. Hier wurden, unter der Leitung von Eugen Weber und Konrad Neumann, alte und teils längst vergessene Filmszenen aus dem Marbacher Gemeindeleben gezeigt. Zu den Highlights zählten die Verabschiedung von Pfarrer Bruno Kant oder die Primizfeier von Uwe Hahner. An dieser Stelle erreichten uns auch Jubiläumsgrüße von Pfarrer Kant. Viele Emotionen wurden in diesen Abend gepackt. Herzhaftes Lachen, Wehmut und Zuversicht – Erinnerungen die manch einen Gast zu Tränen rührten.

Am Dienstag wurde in der Pfarrkirche eine Kirchenrallye angeboten. Mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen galt es die Kirche zu erkunden und sein Wissen zu erproben. Die Kinder und auch die Erwachsenen machten sich auf Entdeckungsreise und haben ordentlich gerätselt. Am Ende der Rallye hatte unser Kirchenpatron, der Heilige Aegidius, für jede/n Teilnehmer/in einen süßen Schatz parat.

Am Abend lud eine Andacht, zu Ehren des Heiligen Aegidius, viele Gläubige in die Pfarrkirche ein. Neben Gebet und Gesang wurde vom Leben des Kirchenpatrons berichtet.

Eine lebendige Zeitreise stand am Mittwochabend auf dem Festprogramm. Reinhold Gutberlet traf in seiner Begrüßung den richtigen Punkt: Das ganze Leben ist von dieser Kirche geprägt - von der Taufe bis zum Requiem. Konrad Neumann und Eugen Weber, die ebenso durch diesen Abend führten, zeigten historische Bilder und Fakten zur Kirchengeschichte Marbachs. Das gemeinsam gesungene Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ und viele Geschichten aus dem Publikum ließen den Abend lebendig werden.

Der Seniorennachmittag am Donnerstag stand unter dem Thema: Biblische Impulse in Zeiten der Veränderung. Mit diesem Thema trafen die Referenten Dr. Andreas Ruffing und Diakon Martin Brenzel den Zahn der Zeit. Unter anderem fand der Text aus Jes 43,16-21 große Zustimmung und lud zum gemeinsamen Austausch ein. Neben Kaffee und Kuchen wurde im vollbesetzten Pfarrheim gesungen und gelacht. Eine Andacht mit Gebet und Gesang rundete den Nachmittag ab.

Am Freitagabend lud das Taizé-Team zu einem gemeinsamen Gebet ein. Mit dem Impuls „Glücklich, die Gemeinde“ wurden einige Glücksmomente in den Mittelpunkt gesetzt. Der mit vielen Kerzen bestückte Altarraum sorgte für besinnliche Stimmung und gab so den Gläubigen neben Gebet und Gesang, Raum die eigenen Gedanken vor Gott zu bringen.

Am Samstagvormittag stand ein „Frauenfrühstück“ auf dem Festprogramm. Zum Thema „Heilsame Kräuter – Kraft aus der Natur“ referierten die Kräuterfrauen Carla Drott und Anita Frohnapfel. Das Frühstück begann mit einem Aperitif aus eigener Herstellung und einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, welches mit leckeren Cremes, Kräuterdips und vielem mehr bestückt war. Im anschließenden Vortrag wurden den gespannt lauschenden Teilnehmerinnen sieben Kräuter vor der Haustür, wie zum Beispiel Gänseblümchen, Ackerschachtelhalm, Beifuß oder Johanniskraut, näher beschrieben. Die dabei vorgestellten Tipps zur Nutzung dieser Heilpflanzen wollten von den Teilnehmerinnen gleich zu Hause in die Tat umgesetzt werden. 

Zu einem bunten Spielenachmittag für nahezu alle Altersklassen wurde am Samstag eingeladen. Spieleerklärer Bernhard Neumann ist eigens dafür angereist und hatte interessante Brettspiele mit dabei. Nach Herzenslust konnten alle Spiele ausprobiert und gespielt werden. Hierbei gab es zu jedem Spiel eine Erklärung und wichtige Tipps und Tricks. Ein kurzweiliger Nachmittag mit jeder Menge Spaß.

Der Höhepunkt dieser Festwoche begann am Sonntag mit der Heiligen Messe und einem 4-köpfigen Zelebrantenteam. Neben Pfarrer Togar Pasaribu und Diakon Martin Brenzel, die bereits die Festwoche eröffneten, konnten Generalvikar Prälat Christof Steinert und Pfarrer Uwe Hahner in Marbach begrüßt werden. In seiner Festpredigt ging Steinert auf die Vielfältigkeit und die bewegende Geschichte Marbachs ein. Er verwies auf die zuvor gehörten Worte Jesu: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“. Im Anschluss an den Festgottesdienst herrschte reges Treiben rund um den Kirchturm, verbunden mit Auftritten der KITA-Kinder, der Chöre Campana, Schulhofspatzen und VOX Juventatis. Im Pfarrgarten konnten Kinder und Eltern unter der Leitung der KITA St. Aegidius spielen, basteln oder sich schminken lassen. Dank der Initiative von Inge Hahner konnte eine große Tombola mit tollen Preisen stattfinden. Bei bestem Wetter gab es neben kühlen Getränken, Mittagessen und Grillgut vor allem ausgiebige Gespräche und viel Raum für Begegnung aller Generationen. Die Feuerwehrkapelle Dietershan sorgte am Nachmittag für stimmungsvolle Unterhaltung.

Wir blicken auf eine erfolgreiche und aktive Festwoche zurück. Bei Allen, die durch kleinere oder größere Beiträge, durch helfenden Einsatz oder durch Ihr Kommen ihre Verbundenheit zu unserer Pfarrgemeinde gezeigt haben, möchten wir uns herzlich bedanken. Was wäre ein Fest, wenn keiner mitmacht oder hingeht? Wir freuen uns bei den nächsten Veranstaltungen und bei den Gottesdiensten auf ein lebendiges Gemeindeleben durch Ihr Mitwirken und Kommen.

In der Festwoche haben wir viel zurückgeschaut und Vergessenes wieder präsent werden lassen. Jetzt schauen wir in die Zukunft und nun liegt es an uns, unsere Geschichte lebendig weiterzuschreiben.

Sandra Höhl