Der KONTAKTpunkt ist ein Projekt der Katholischen Innenstadtpfarrei Fulda. Es ist ein regelmäßiges Angebot für Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind. Wir wollen sie in unserer Stadt und unserer Gemeinde willkommen heißen und Zeit mit ihnen verbringen: Gesellschaftsspiele, Essen und Trinken, Gespräche, ein paar Deutschübungen, Vermittlung von weiterführenden Hilfen etc. Die Teilnehmenden entscheiden selbst, was geschieht. Auch für Menschen aus Deutschland kann dieses Treffen helfen, mögliche Vorurteile abzubauen, einen sinnvollen Dienst an unserer Gesellschaft zu tun und ein Zeugnis christlicher Nächstenliebe zu geben
Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres KONTAKTpunktes haben immer wieder die Frage gestellt, warum hat Fulda Geburtstag? Warum gibt es dieses Jahr so viele Feste in der Stadt? Warum feiert die Stadt ein Stadtjubiläum?
Um allen diesen Fragen auf den Grund zu gehen, begaben wir uns an einem Nachmittag im September als Gruppe des KONTAKTpunktes der Innenstadtpfarrei auf die Spuren von Bonifatius.
Wir trafen uns mit Stadtführer Peter Paulheim vor dem Fuldaer Dom, der uns dort beginnend auf einen kleinen Rundgang mitnahm. Uns wurde erklärt, wer Bonifatius und wer Sturmius waren und was beide mit der Gründung von Fulda zu tun hatten.
Im Dom besichtigten wir unter anderem das Grab des Bonifatius. Die KONTAKTpunktler zeigten mit ihren Zwischenfragen, die Peter Paulheim gerne beantwortete, immer wieder ihr großes Interesse. Unter anderem wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der barocke Baustil erklärt.
Zum Schluss ging es über den Dahliengarten und den Hexenturm zum Severiberg, wo die Führung endete. Beeindruckt von den vielen Informationen über die Geschichte Fuldas, ließen wir die Führung im Dachsbau bei kühlen Getränken und guten Gesprächen ausklingen.
Für unsere Gruppe steht fest, die Führung durch die Stadt auf jeden Fall zu einem anderen Zeitpunkt weiter fortzusetzen, um noch mehr über UNSER Fulda zu erfahren.
Silke Kind für KONTAKTpunkt
Am Samstag den 18.05.2019 begab sich KONTAKTpunkt mit 11 Personen auf eine
Reise in die Grenzgeschichte Deutschlands. Die Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte Point Alpha zwischen Rasdorf und
Geisa war das Ziel.
Point Alpha war neben Observationspunkt „Romeo“ bei Bosserode / Obersuhl, neben Observationspunkt „India“ bei Lüderbach im Ringgau und Observationspunkt „Oscar“ bei Friedland einer von 4 US -Beobachtungsstützpunkten an der hessischen innerdeutschen Grenze, dicht an einer früheren – zur Zeiten des Eisernen Vorhangs -, möglichen Vormarschstrecke von Feindverbänden des Warschauer Paktes.Um 09:00 Uhr startete unsere Gruppe beim Dompfarrzentrum und fuhr los.Am Point Alpha erwartete uns schon unsere Führerin, Frau Held, die uns durch die Ausstellung im Haus auf der Grenze und über das gesamte Gebiet der Mahn- und Begegnungsstätte führte. Frau Held gab uns wichtige Informationen zu den Ausstellungstücken wie z.B. Waffen, Minen, Bilder und Fahrzeugen und lies die deutsch-deutsche Geschichte mit ihren Ausführungen wieder lebendig werden. Der Besuch bei Point Alpha war sehr informativ und berührend. Durch die Erzählungen von Frau Held fühlten wir uns in die Zeit von damals zurückversetzt. Viele von uns fanden den Mut, über ihre eigenen Erlebnisse bei ihrer Flucht zu berichten. Und auch ich dachte an meine Heimat und wie die Menschen unter dem Bürgerkrieg litten und auch immer noch leiden. Bei einem anschließenden Picknick ließen wir die Führung noch einmal Revue passieren und sprachen über die Europawahl. Anschließend kehrten wir zurück nach Fulda. Es war für uns alle ein interessanter, aber auch aufwühlender Tag.
Ali Al-Daamee und Silke Kind für KONTAKTpunkt
An einem sonnigen Samstagmorgen trafen sich 20 Erwachsene und 7 Kinder vom Kontaktpunkt vor dem Fuldaer Bahnhof, um mit dem Zug nach Bad Hersfeld ins „wortreich“ zu fahren.
Pünktlich
mit Beginn der Öffnungszeit und voller Neugierde betraten wir die heiligen
Hallen der Sprache und Kommunikation in Bad Hersfeld. Beim Eintritt in das
interaktive Museum wurden wir durch Lautsprecher von Konrad Duden, der das
deutsche Rechtschreibwörterbuch schuf, und seiner Geschichte, die man an den
Wänden auch nachlesen konnte, begrüßt.
In
kleinen Gruppen starteten wir die Reise durchs Museum. Sie verlief wie das
Lesen eines Buches durch viele Kapitel mit zahlreichen Spielen wie Wörter oder
Sprachen erraten, gesprochene Dialekte einer Landkarte zuordnen, vorbei an Wimmelbildern
und Bilderrätseln, an einem bildlich dargestellten Eisberg, der bei einem
Streitgespräch entsteht, an Stationen bei denen man Lieder in verschiedenen
Sprachen singen konnte, und vielen anderen Stationen, die man selbst
ausprobieren konnte.
Das Kapitel „Theater spielen“ bereitete vielen von uns besondere Freude. Bei einer anderen Station konnte man durch möglichst ruhige Gehirnströme eine Kugel auf einem Feld hin und her bewegen.
Die nötige Erholung und Entspannung genossen wir dann in einem Rundraum, wo man Platz nehmen konnte, um Liebeslieder zu hören.
Das letzte Kapitel „Wir erforschen die Tierwelt“ verabschiedete uns dann mit den schönen Worten:
„Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Ebereschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.“
Voller
schöner Eindrücke und gesammelter Erlebnisse aus diesem Museum fuhren wir
wieder nach Hause. In Fulda angekommen verabschiedeten wir uns mit der
Vorfreude auf den nächsten Ausflug und das nächste Treffen im kommenden
Kontaktpunkt von allen mit dem Lied: „Alle Leut‘, alle Leut‘ gehen jetzt nach
Hause“.
Der KONTAKTpunkt ist ein Jahr alt geworden und das ist für das etwa 20-köpfige Team Grund nach Vorne zu schauen. Bei der Geburtstagsfeier am 6. Oktober 2016 im Pfarrzentrum am Dom konnten Syrer, Marokkaner, Afghanen, Eritreer, Iraker und Deutsche miteinander anstoßen und sich gleich für den kommenden Donnerstag wieder verabreden. Jedes Treffen am Donnerstagnachmittag ist ein willkommenes Angebot die erworbenen Deutschkenntnisse bei einer Tasse Kaffee oder Tee auszuprobieren und Kontakte und Freundschaften zu vertiefen. Vielleicht ist im Laufe der Woche eine Frage im bürokratischen Dschungel aufgetaucht oder die bevorstehende B1-Deutschprüfung braucht noch intensivere Vorbereitung. Alles ist möglich.
Wir sind einfach da und schauen was auf uns zu kommt. .
Es war ein gelungener Tag. Wir haben viele Menschen erreicht:
- die einfach mal Dampf ablassen wollen über Flüchtlinge und Kirche im
allgemeinen
- die sich informieren wollen über die Situation
der Geflüchteten in Fulda
- die einen Kaffee (oder drei) spendiert bekommen
wollen
- die ihr eigenes Leben erzählen wollen
- die stundenlang im Liegestuhl unter der Palme
liegen wollen
- die UNO spielen wollen
- die eine Anlaufstelle zum Deutschlernen suchen
- die Hilfe bei der Arbeitssuche brauchen
- ...