Unter großer Anteilnahme fand am vergangenen Freitag die Beerdigung von Pfarrer Prälat Erwin Sturm statt, welcher in der Nacht zu Christi Himmelfahrt im Alter von 88 Jahren verstorben war. Sturm hatte von 1963 bis 2004 vier Jahrzehnte lang als Seelsorger in der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt Rommerz gewirkt und blieb auch nach dem Eintritt in den Ruhestand im Pfarrhaus neben der Kirche wohnen. Der Wunsch Pfarrer Sturms, in Rommerz die letzte Ruhestätte zu finden, bringt die große Verbundenheit mit der Ortschaft Rommerz zum Ausdruck.
So ging nun der Freitag, der 13. Mai 2016 als ein besonders denkwürdiger in die Geschichte der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Rommerz ein, da ein Priesterbegräbnis doch wahrlich kein alltägliches Ereignis für eine Pfarrgemeinde ist. Deshalb und vor allem aber aufgrund der großen Verdienste von Pfarrer Sturm, der mit seinem seelsorgerischen Wirken zig Generationen geprägt hat, war es der Pfarrei sehr an einer würdevollen Beerdigung ihres langjährigen Pfarrers gelegen.
Vor Beginn des Sterbegebetes mit anschließendem Requiem gab es bereits die Gelegenheit, sich im Stillen von Pfarrer Sturm zu verabschieden. Der Sarg war bereits am Morgen des Beerdigungstages in die Rommerzer Pfarrkirche gebracht und dort ansprechend aufgebahrt worden. Die priesterlichen Symbole Kelch und Stola fanden auf dem Sarg ihren Platz, wobei hier auf Sturms Primiz-Kelch zurückgegriffen wurde - also jenem Kelch, mit dem Sturm nach seiner Priesterweihe im Jahr 1953 seine erste Heilige Messe feierte. Zudem war der Verstorbene nach seinem Tod bereits mit seinem Primiz-Gewand samt Albe und Stola eingekleidet worden. Die Ehrenwache an dem aufgebahrten Sarg übernahmen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rommerz, in welcher Pfarrer Sturm selbst Ehrenmitglied war.
Für das Requiem war als Hauptzelebrant der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez nach Rommerz gekommen. Neben ihm standen mehrere weitere Geistliche mit am Altar: Dechant Thomas Maleja (Flieden), Ortspfarrer Dr. Dagobert Vonderau (Neuhof und Rommerz), Kaplan Togar Pasaribu (Neuhof und Rommerz), Pfarrer i.R. Heinrich-Matthias Schild und Pfarrer i.R. Bernhard Axt (beide Nachfolger von Pfarrer Sturm), Pfarrer i.R, Klaus-Dieter Jung (ehem. Flieden-Rückers), Pfarrer Werner Gutheil (Diözesantrauerseelsorger, gebürtig aus Rommerz) sowie Pfarrer Stefan Ott (Homberg) und Diözesanjugendpfarrer Thomas Renze (beide ehemalige Kapläne in Neuhof und Rommerz). Etliche weitere Geistliche, die sich dem Verstorbenen verbunden fühlten, nahmen in Zivil an der Trauerfeier teil.
Hinter Fahnenabordnungen der örtlichen KAB und KFD - beiden hatte Sturm viele Jahre als Präses vorgestanden - sowie des Gesangvereins Harmonie Rommerz und einer großen Schar von fast 30 Messdienerinnen und Messdiener zogen die Geistlichen in die Pfarrkirche ein. In seiner Predigt lobte Weihbischof Diez das große Engagement Pfarrer Sturms als Seelsorger für das Bistum Fulda sowie seine bedeutenden Verdienste für die Heimatforschung in den Regionen Fulda und Hünfeld. Diese Aspekte fanden auch in den Trauerreden zum Ende des Requiems immer wieder Anerkennung. Für die Gremien der Pfarrei Rommerz fand hier PGR-Sprecher Thomas Möller die richtigen Worte, um das jahrzehntelange Wirken eines solch bedeutsamen Seelsorgers angemessen zu würdigen. Auch von der KFD Rommerz, vertreten durch Waltraud Mahr, sowie von den Rommerzer Vereinen, vertreten durch Peter Gemming, kamen dem Verstorbenen Worte der Würdigung für sein großes Engagement zuteil. Mit den gleichen Intentionen ergriffen auch Maria Schultheis, Bürgermeisterin der Gemeinde Neuhof, sowie Dag Wehner, Bürgermeister der Stadt Fulda, das Wort. Beide erwähnten vor allem auch die Verdienste des Verstorbenen für die Heimat- und Geschichtsforschung, für welche Sturm einst das Bundesverdienstkreuz am Bande, der Kulturpreis der Stadt Fulda, der Ehrenpreis des Rhönklubs vor allem aber der päpstliche Ehrentitel des Prälaten verliehen wurden. Der Gesangverein Harmonie mit den Chören Harmonie und Stimmflut (Leitung: Organist Niklas Jahn) sowie Elke Götz (Gitarre und Sologesang) sorgten für eine würdige musikalische Gestaltung des Requiems.
Nach der Aussegnung durch Dechant Maleja trugen Mitglieder der pfarrgemeindlichen Gremien den Sarg durch die Kirche aus dem Hauptportal heraus, vor welchem sich die Ministranten sowie die Fahnenabordnungen im Spalier positioniert hatten. Nebst Glockengeläut setzte sich bei strahlendem Sonnenschein der große Trauerzug zum knapp 1 km entfernten Friedhof in Bewegung. Das Blasorchester Rommerz (Leitung: Michael Klüh) begleitete die Prozession musikalisch im Wechsel mit dem Gesang der Trauergemeinde. Die Beisetzung auf dem Friedhof erfolgte durch Dechant Maleja neben dem Grab von Sturms Vorgänger, Pfarrer Johannes Roßmann. Dieser war übrigens ebenfalls am Vortag zu Christi Himmelfahrt verstorben.
In der Pfarrgemeinde Rommerz geht mit dem Tod von Pfarrer Sturm eine große Ära zu Ende. Jedoch bleiben Sturms Verdienste für die Pfarrei und den Ort Rommerz sowie für die ganze Region unvergessen. Das Pfarrhaus jedoch wird nun erstmalig von keinem Geistlichen mehr bewohnt.
Bilder von dem Requiem und der Beerdigung - folgen in Kürze
Stellvertretend für den Pfarrgemeinderat als Gremium der Pfarrgemeinde und den Verwaltungsrat als Gremium der Kirchengemeinde Rommerz ehrte PGR-Sprecher Thomas Möller den verstorbenen Pfarrer Prälat Erwin Sturm für seine Verdienste um die Pfarrei Rommerz.
Trauerrede für Pfarrer Sturm (✝)
Text: Tobias Kullmann, Bilder: Michael Haeuser, Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau, Pfarrer Werner Gutheil
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