Bei ihrem 51. Kräppel-Kaffee-Karneval verwandelten die Frauen der Rommerzer KFD den Saal Imhof zum „Fernsehgarten“. Unter diesem Motto stand die diesjährige Traditions-veranstaltung, welche wie üblich an zwei Abenden auf Sendung ging.
„Seid lustig und heiter, denn die Uhr läuft unaufhörlich weiter!“ - mit diesen wahren Worten eröffneten die zwei Mainzelmädchen vom Kaliberg (Geschwister Silvia Heil und Senta Kaib-Jost) die KFD-Fernsehshow und begrüßten das Publikum mit dem bekannten „Gudn Aamd“ der ZDF-Mainzelmännchen. Mit einer Daily-Soap, in der an einem Elternsprechtag pädagogisch wertvolle Gespräche zwischen Elternteilen und - wie sich am Ende herausstellte - einem Hausmeister geführt wurden, nahm das Sketch-Programm seinen Anfang.
In einer TV-Gerichtsshow durfte das Publikum eine Gerichtsverhandlung erleben, die von radikalen Sparmaßnahmen des Justizapparates geprägt war. So musste nicht nur der Richter auf den Staatsanwalt, sondern - aus Gründen der Chancengleichheit - auch der Angeklagte auf seinen Verteidiger verzichten. Dafür wurde der Angeklagte anstatt zu sechs Wochen Gefängnis zu sechs Wochen Urlaub in Tunesien verurteilt - dies sei wesentlich preiswerter.
Bei der Live-Sendung eines Computerkurses amüsierten sich die Besucher darüber, wie eine Gruppe Senioren erstmals einen Computer verwendet. Wieder hatten die KFD-Frauen, die wie in jedem Jahr mit ihrem schauspielerischen Talent beeindruckten, zahlreiche Lacher auf ihrer Seite.
Es folgte der erste Auftritt des KFD-Fernsehballetts. In diesem Jahr hatten die Tanzfrauen eine besonders ausgefallene Idee und begeisterten mit einem „Tanz im Sack“. Eingehüllt in knallig bunte Tanzsäcke brachten sie einen außergewöhnlichen und höchst unterhaltsamen Auftritt auf die Bühne. Im nächsten Sketch - einer Reise-Soap - konnte das Publikum in einer Hotelrezeption Dialektimitation und Humor vom Feinsten erleben. So beantwortete die Dame nacheinander Telefonanrufe für den Bayerischen, Hessischen, Sächsischen, Kölner, Berliner, Münchener und den Hochdeutschen Hof. In einem Telefonat mit einem besorgten Hotelgast erklärte sie zum Beispiel, dass man sich das Bett selber machen müsse. Bretter, Säge, Hammer und Nägel würden bereit liegen. Zu den beliebtesten Sketchen gehörte ohne Zweifel ein perfekt inszenierter Alltagsstreit zwischen Mann und Frau. Der Unterschied zwischen seiner Frau und einer Fliege sei, dass eine Fliege nur im Sommer nerve. Und auf die besorgt Frage der Frau, ob ihr Mann denn immer so spät heimkommen müsse, verneinte dieser, da er dies freiwillig tue.
Als Ehrengäste wurden das Rommerzer Prinzenpaar, Prinz Volker der 67., der sympathische Disponent von Bau und Fußballmanagement und Prinzessin Pia die 62., der singende Diamant mit Rhythmus in der Hand, sowie Kaplan Thomas Smettan und Ortsvorsteher Norbert Schleicher auf die Bühne geholt und bekamen den diesjährigen Kräppel-Kaffee-Karnevals-Orden - in diesem Jahr eine Fernbedienung am Band - verliehen.
Einmalig für die Kult-Veranstaltung der KFD-Rommerz ist die Kaffeepause zu später Stunde mit Kräppeln und Kuchen, die sich von Jahr zu Jahr großer Beliebtheit erfreut. Deshalb und weil die KFD-Frauen immer ein grandioses Programm auf die Bühne bringen, hatten wieder zahlreiche Besucher aus nah und fern den Weg in den Saal Imhof gefunden. Beide Veranstaltungen waren bis auf die letzte Karte ausverkauft.
Weiter im Sendeprogramm ging es mit zwei lustigen Werbespots für das Produkt Italia Menthol - ein Mundspray mit besonderer Wirkung - und eine Partnervermittlung, die Mann und Frau zu einem Date verhalf, die unterschiedlicher nicht sein können.
Auch das Brautpaar im nächsten Sketch passte nicht ganz so gut zusammen, zumindest was die Körpergröße des doch sehr kleinen Mannes und seiner ziemlich großen Frau betrifft. So hatte es der Fotograf nicht gerade leicht, ein Hochzeitsfoto hinzubekommen. In der nachfolgenden Arztserie wandte eine Wunderheilerin ihre magischen Fähigkeiten an, um Patienten von den unterschiedlichsten Leiden zu befreien. Doch zum Übel einer wartenden Frau gingen diese nun alle auf sie über.
Beim zweiten Auftritt des KFD-Fernsehballetts durfte das Publikum ein Heino-Medley vom Feinsten erleben. Insgesamt acht Heinos rockten die Bühne mit Stücken aus Heinos neuem Album und waren sich auch für eine Zugabe nicht zu schade. Nach dem letzten Sketch - einer Daily-Soap über einen Senior beim Handykauf - boten die insgesamt 20 aktiven KFD-Frauen im großen Finale noch einmal ordentlich mit einzelnen Playback-Auftritten zu aktueller Musik auf. Der Erlös aus dem Kräppel-Kaffee-Karneval kommt wie gewohnt einem wohltätigen Zweck zugute.
Beitrag: Tobias Kullmann, Bilder: Michael Haeuser
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