Ortsjubiläum - 850 Jahre Rommerz

Ein großes Fest - und die Kirche mittendrin

Die urkundliche Ersterwähnung vor 850 Jahren wurde in Rommerz ganz groß gefeiert. In mehr als zwei Jahren wurde ein großer stehender Festzug geplant, welcher am 19. Juli 2015 viele Tausende Besucher begeisterte.


Bei den Feierlichkeiten zum Ortsjubiläum war auch unsere Kirche immer mittendrin:


Erstens...

...hatte es die Kirche schon geschafft, beim Entwurf des Jubiläums-Logos mit Einzug zu halten. Insbesondere ihr Kirchturm, der - wie Pfarrer Dr. Vonderau es ausdrückt - wie ein Zeigefinger ganz markant nach oben zeigt, prägt das Rommerzer Ortsbild ganz entscheidend. So nimmt die Kirche also nebst Kaliberg, Lore und Sonne auch im Logo einen zentralen Platz ein.


Zweitens... 

bot die Kirche für das große Jubiläums-Openair am Vorabend zum 19. Juli eine beeindruckende Kulisse. Die Bühne, auf denen die Soundaholics bis in die Nacht hinein das große Publikum begeisterten, befand sich auf der Freifläche östlich der Kirche in Richtung Josefstraße.


Zudem fand der Cocktail-Stand, welcher von der Pfarrgemeinde am Festwochenende organisiert wurde, vor allem am Samstagabend unglaublich großen Zuspruch.  

 

Drittens...

...war die Kirche aufgrund ihrer zentralen Lage mitten in der Festmeile auch beim großen Stehenden Festzug am 19. Juli voll integriert. Der Tag begann mit einem Festgottesdienst, den Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau zusammen mit Kaplan Thomas Smettan, Jugendpfarrer Thomas Renze und Pfarrer Werner Gutheil zelebrierte. Das Blasorchester Rommerz, der Gesangverein "Harmonie" sowie Niklas Jahn an der Orgel sorgten für eine feierliche Gestaltung.


In seiner Festpredigt ermutigte Pfr. Dr. Vonderau die Gemeinde, mit den Erfahrungen dieses Ortsjubiläums getrost in die Zukunft zu gehen. Den tollen Text seiner Predigt kann man sich hier in Ruhe nochmal durchlesen: Festpredigt von Pfr. Dr. Vonderau


Während dem Festbetrieb dann waren die Kirchentüren für Interessierte geöffnet. Eine kleine Ausstellung alter Fotos vom Kirchbau sowie von der umfangreichen Kirchenrenovierung sowie eine Ausstellung von historischen Messgewändern rundeten das Angebot hier ab.

Zudem boten die Organisten Niklas Jahn und Jonas Fischer zu zwei Terminen Orgelmatineen dar.


Und schließlich bot die Kirche auch für die vielen Bilder, die an diesem Tag auf der großen Festmeile entstanden sind, stets eine tolle Kulisse, wie die folgenden Fotos beweisen:

 

„Bemüht euch um das Wohl von Rommerz und betet für euer Dorf; denn in seinem Wohl liegt euer Wohl.“

Das Grußwort unseres Pfarrers Dr. Dagobert Vonderau zum Ortsjubiläum; vorgetragen anlässlich des Dorfabends als offiziellem Festkommers am Samstag, 11. Juli 2015.


Verehrte Frau Bürgermeisterin Maria Schultheis, Herr Ortsvorsteher Norbert Schleicher, liebe Ehrengäste, meine Damen und Herren,


Der Mensch ist ein geschichtliches Wesen. Er lebt im Jetzt, aber er schaut auch zurück; er weiß um das Gestern und plant für die Zukunft. Unsere Gedanken umspannen heute 850 Jahre. Vieles hat sich ereignet, vieles ist ganz anders geworden. Unser Dorf Rommerz hat Glanzzeiten und schwierige Etappen erlebt. Generationen kamen und gingen; jetzt sind wir hier, und nach uns werden andere aussäen und ernten, kaufen und verkaufen, lachen und weinen, feiern und klagen.


In allen Zeiten gab es in Rommerz Verbindendes, das die Menschen zusammen gehalten hat. Es war der Glaube, der den Menschen viel bedeutete, weil er ihnen Kraft und Mut gegeben hat. Ursprünglich gehörten unsere Vorfahren zur Pfarrei Flieden, der Ur-Pfarrei des Fliedetales, seit 1560 waren die katholischen Christen Glieder der Pfarrei Neuhof, bis 1920 eine eigenständige Pfarrei Rommerz gegründet wurde. Seit 2005 werden die beiden Pfarreien Neuhof und Rommerz gemeinsam betreut. Freude und Kummer, Lob und Dank und Bitte verbanden die Gläubigen mit dem Gottesdienst in der 1738 errichteten Kapelle als erstem Gotteshaus im Ort; die heutige Pfarrkirche, schon das dritte Gotteshaus, wurde 1934 fertig gestellt und erst vor kurzem aufwändig saniert. Viele haben sich in diesem Projekt engagiert, weil auch heute die Kirche vielen Menschen viel bedeutet. Die Kirche ist das Wahrzeichen von Rommerz; wenn man sich dem Ort naht, schon von weither sichtbar. Die Katholische Kirchengemeinde freut sich, dass das große Ortsjubiläum sich sozusagen im Schatten der Pfarrkirche abspielen und diese bei den Feierlichkeiten eine wichtige Rolle spielen wird.


In dieser Woche habe ich ein Museum besucht und als ich mit meinem Rundgang schon fast fertig war, sprach mich jemand an, um eine Information zu erbitten. Er dachte, ich gehöre zum Museumspersonal. Das war natürlich dort nicht der Fall und auch in der Kirche möchte ich kein Museumswärter sein. Zusammen mit vielen Helferinnen und Helfern gilt es, auch in der Zukunft durch und in Jesus Christus die Menschen mit dem lebendigen Gott in Verbindung zu bringen. Wir wollen in der Kirche kein Museum sein, uns nicht in der Vergangenheit bequem einrichten, sondern Zeugnis geben von einer frohmachenden Botschaft, die trägt und in die Zukunft weist: Du, Mensch, bist von Gott geliebt, und darin liegt dein Glück. Du darfst in seiner Gemeinschaft leben und in seiner Gegenwart bleiben. Und auch, wenn du gestorben bist, fällst du nicht ins Bodenlose, sondern in die Arme Gottes.


In der Pfarrei freuen wir uns über das gute Miteinander zwischen Kirchengemeinde und politischer Gemeinde und wünschen uns eine Fortsetzung dieser guten Kooperation. Es sind dieselben Menschen, um die wir uns sorgen, deshalb bin ich froh über die Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Schultheis (!), Herrn Ortsvorsteher Norbert Schleicher und dem Ortsbeirat, wobei es da ja auch bedeutende Schnittmengen mit unseren kirchlichen Gremien gibt.
Gern zitiere ich ein Wort aus dem atl. Buch Jeremia (Jer 29, 7): „Bemüht euch um das Wohl der Stadt, (in die ich euch weggeführt habe,) und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl.“ Das Wort möchte ich auf Rommerz übertragen und versprechen, dass wir für alle im kommunalen Bereich Verantwortlichen und alle hier lebenden Menschen auch weiterhin beten und uns bei den Aufgaben, die vor uns liegen, gegenseitig unterstützen werden: „Bemüht euch um das Wohl von Rommerz und betet für euer Dorf; denn in seinem Wohl liegt euer Wohl.“


Text & Bilder: Tobias Kullmann

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