Nach viereinhalb Tagen die Heilig – Blut – Basilika in Walldürn erreicht.
Nach viereinhalb Tagen und ca. 150 Kilometern anstrengendem Marsch mit Sonnenschein und zeitweise Regenschauern erreichten 838 Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus Fulda, Baunatal, dem Eichsfeld und Unterfranken den badischen Wallfahrtsort Walldürn. Am Stadtrand wurden sie von Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, Fulda, empfangen. Zusammen mit dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. und den Fuldaer Diözesanpriestern Martin Fischer, Franz Hilfenhaus, Belá Horváth, Michael Oswald, Ulrich Piesche, Markus Vogler, Pater Martin Wolf, OMI sowie den Diakonen Martin Brenzel und Stefan Bildhäuser begleitete er die Pilgergruppe zur Heilig – Blut – Basilika, wo der Generalvikar nach dem Fünf – Wunden – Gebet die Eucharistie zelebrierte und langjährige Wallfahrerinnen und Wallfahrer geehrt wurden. Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler sagte, es sei eine harmonische und beglückende Wallfahrt gewesen. Er dankte den Familien und Gemeinden auf dem Weg, die die pilgernde Gemeinde verpflegt und ihnen Übernachtungsmöglichkeiten geboten hatten, für das herzliche Zeichen der Gastfreundschaft. Ohne diese selbstlose Unterstützung sei die Fuldaer Walldürnwallfahrt nicht denkbar. Diesen Dank griff auch der Generalvikar in seiner Predigt auf. Er wisse um das Gute, das durch Impulse zum Nachdenken, Gebet und Fürbitten für die Anliegen der Kirche, des Bistums, der Welt und jedes Einzelnen sowie durch Gespräche und Gastfreundschaft erfahrbar würde. Besonders danke er für das Glaubenszeugnis und das Bekenntnis, denn Gott sei kein Gott für den Privatbereich, sondern ein Gott für alle Menschen und die Welt. Die zentrale Botschaft sei, das „Ja“ zum Menschen, der gewollt, erwünscht und willkommen sei. Nicht alle Menschen würden das in ihren Familien oder der Gesellschaft so erfahren. Wer nur geliebt würde, wenn er die Erwartungen anderer erfülle, der könne keine eigene Würde entwickeln. Es sei nicht leicht ohne Wenn und Aber zu lieben. Im Leben und Sterben Jesu komme eine Liebe zum Vorschein, die alle Maßstäbe sprenge. Daran erinnere auch das Blutwunder von Walldürn. Jesus sei nicht vom Kreuz herabgestiegen und habe sich bejubeln lassen, vielmehr habe er, der verspottet wurde für die Menschen gebetet und so das grenzenlose und unwiderrufliche „Ja“ zu uns Menschen gesprochen. Dieses Wissen gebe Mut und Kraft zum Leben, auch angesichts von Schwierigkeiten und Enttäuschungen. So befreie der Glaube von dem Zwang, sich Liebe verdienen zu müssen. Im Hinblick auf die Flüchtlinge in unserem Land betonte Professor Dr. Gerhard Stanke, dass es auch ein unverdientes Geschenk für uns sei, in gesellschaftlich geordneten Verhältnissen leben zu dürften. Daraus müsse die Bereitschaft zu teilen erwachsen. Mit dem Hinweis auf das „Ja Gottes“, das über unserem Leben stehe, leitete der Generalvikar zur Eucharistiefeier über. Musikalisch wurde diese von den 36 Walldürnmusikern unter der Leitung von Günter Straub, Waldfenster, mitgestaltet.
Am Ende der Eucharistiefeier ehrten Prof. Dr. Gerhard Stanke, Pater Josef Bregula sowie Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler Teilnehmerinnen und Teilnehmer für 25-, 40- und 50 - malige Teilnahme.
Auf dem Wallfahrtsweg hatten die Pilger allmorgendlich die Eucharistie gefeiert. Im Jugendgottesdienst in Oberleichtersbach, der unter der musikalischen Leitung von Tobias Reinhard, Fulda von der Gesangsgruppe „Himmelwärts“ aus Kirchhasel sowie einer Instrumentalgruppe mitgestaltet wurde, verglich Pfarrer Markus Vogler, Amöneburg, christliches Leben mit einer Flatrate bei der Gott immer Online sei, so dass wir zu jeder Zeit Verbindung zu ihm aufnehmen könnten. In Gauaschach predigte Heribert Jünemann über die Wichtigkeit von Zeichen, die auf Gott hinwiesen, damit man ihn finden könne und nahm als negatives Beispiel den fehlenden Kirchturm in seiner Pfarrei Bruchköbel. Der Heilige Messe in Greußenheim stand Pfarrer Michael Oswald, Johannesberg vor. Jeder Wallfahrtstag schloss mit einer abendlichen Andacht mit sakramentalem Segen, die die Diakone Martin Brenzel und Stefan Bildhäuser hielten. Unterwegs wechselten Fürbittgebete, Meditationen, Schweigen und Gebete aus dem Wallfahrtsbuch einander ab. Im Aussendungsgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda war Seelsorgeamtsleiter Ordinariatsrat Peter Göb Prediger und Hauptzelebrant. Der Rucksack müsse wohlüberlegt gepackt werden und man lerne sich von Dingen zu trennen, die nur Beiwerk seien, sagte er. Im Gepäck seien Bitten und Gebete für die, die zuhause hätten bleiben müssen sowie Sorgen, Schicksale, gute Gefühle und Freude. Als Einzelner in der Gemeinschaft wisse man sich getragen und trage andere mit. Wie bei den Emmaus – Jüngern gehe auch Jesus Christus unsichtbar und doch spürbar mit. Er sei ein mitgehender und mittragender Gott.
25 jähriges Jubiläum:
Reingard Fladung, Ludwig Schütz (beide Eichenzell), Jürgen Hausschild, Norbert Junk (beide Flieden), Gerda Jost, Joachim Ritz (beide Künzell), Thorsten Krah, Siegbert Kreß (beide Neuhof), Elfriede Buschak, Doris Stolzenberger (beide Heßlar), Ingrid und Lothar Oppmann (beide Greußenheim), Bruno Hagedorn, Küllstedt, Stefan Kömpel, Bimbach, Werner Kunert, Fulda, Margot Schmitt, Burghaun – Steinbach, Iris Stenke, Sargenzell, Irmhild Weber, Körnbach
40-jähriges Jubiläum:
Franz – Karl Hohmann, Künzell, Bruno Leibold, Bimbach
50-jähriges Jubiläum:
Helga Schmitt, Kalbach
Baunataler Wallfahrer ehrten Mitpilger Herwig Deichmann
Zum 35. Mal hat Herwig Deichmann (78), Flieden, den Weg von Baunatal zum Bonifatiusgrab in Fulda mit der „Baunataler Bonifatius Wallfahrt“ zurückgelegt. Dafür wurde er in der Bonifatiusgruft von Wallfahrtsleiter Norbert Heil und Sigrid Weber mit einer Urkunde und einer Gedenktasse geehrt. Er sei nicht nur wegen seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bekannt, sondern weil er sich als „Wallfahrtsfriseur“ betätige, der gegen eine Spende für wohltätige Zwecke jedem Mitpilger die Haare schneide, so der Wallfahrtsleiter. Zum 38. Mal fand die vom Fuldaer Diözesanpriester Rudolf Atzert ins Leben gerufene viereinhalbtägige Fußwallfahrt statt. Sie hat als Schwerpunkt das Gebet um geistliche Berufe. Die meisten Pilger schließen sich in Fulda der Wallfahrt zum Heiligen – Blut nach Walldürn an. Nach der Ankunft in Fulda feierten die Pilger mit den Pfarrern Dr. Wolfgang Hartmann und Dr. Joachim Rabanus in der Bonifatiusgruft die Eucharistie.
Foto: Winfried Möller, Rasdorf, wim
Herwig Deichmann (links) wurde von Wallfahrtsleiter Norbert Heil (Mitte) und Sigrid Weber (rechts) für die 35. Teilnahme geehrt.
25 jähriges Jubiläum:
Reingard Fladung, Ludwig Schütz (beide Eichenzell), Jürgen Hausschild, Norbert Junk (beide Flieden), Gerda Jost, Joachim Ritz (beide Künzell), Thorsten Krah, Siegbert Kreß (beide Neuhof), Elfriede Buschak, Doris Stolzenberger (beide Heßlar), Ingrid und Lothar Oppmann (beide Greußenheim), Bruno Hagedorn, Küllstedt, Stefan Kömpel, Bimbach, Werner Kunert, Fulda, Margot Schmitt, Burghaun – Steinbach, Iris Stenke, Sargenzell, Irmhild Weber, Körnbach
40-jähriges Jubiläum:
Franz – Karl Hohmann, Künzell, Bruno Leibold, Bimbach
50-jähriges Jubiläum:
Helga Schmitt, Kalbach
Baunataler Wallfahrer ehrten Mitpilger Herwig Deichmann
Zum 35. Mal hat Herwig Deichmann (78), Flieden, den Weg von Baunatal zum Bonifatiusgrab in Fulda mit der „Baunataler Bonifatius Wallfahrt“ zurückgelegt. Dafür wurde er in der Bonifatiusgruft von Wallfahrtsleiter Norbert Heil und Sigrid Weber mit einer Urkunde und einer Gedenktasse geehrt. Er sei nicht nur wegen seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bekannt, sondern weil er sich als „Wallfahrtsfriseur“ betätige, der gegen eine Spende für wohltätige Zwecke jedem Mitpilger die Haare schneide, so der Wallfahrtsleiter. Zum 38. Mal fand die vom Fuldaer Diözesanpriester Rudolf Atzert ins Leben gerufene viereinhalbtägige Fußwallfahrt statt. Sie hat als Schwerpunkt das Gebet um geistliche Berufe. Die meisten Pilger schließen sich in Fulda der Wallfahrt zum Heiligen – Blut nach Walldürn an. Nach der Ankunft in Fulda feierten die Pilger mit den Pfarrern Dr. Wolfgang Hartmann und Dr. Joachim Rabanus in der Bonifatiusgruft die Eucharistie.
Foto: Winfried Möller, Rasdorf, wim
Herwig Deichmann (links) wurde von Wallfahrtsleiter Norbert Heil (Mitte) und Sigrid Weber (rechts) für die 35. Teilnahme geehrt.
Mit dem Aussendungsgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda begann die diesjährige Fußwallfahrt von Fulda zum badischen Wallfahrtsort Walldürn. 899 Pilger, darunter 38 Wallfahrtsmusiker werden viereinhalb Tage unterwegs sein.
Pater Martin Wolf, OMI, Hünfeld, der mit Pfarrer Heribert Jünemann, Bruchköbel und den Diakonen Martin Brenzel und Stefan Bildhäuser der Eucharistiefeier vorstand, befragte zu Beginn seiner Predigt einzelne Wallfahrerinnen und Wallfahrer nach ihrer Motivation. Während für einige die Glaubensvertiefung oder die Gemeinschaft Gründe waren, wollen andere zu Ruhe kommen, Abstand vom Alltag gewinnen oder sich neu orientieren. Immer aber sei die Wallfahrt ein Glaubenszeugnis, so der Oblatenpater. Für den Menschen in heutiger Zeit, der oft zerrissen sei, sei es wichtig, ein Ziel zu haben. Pater Martin Wolf bezeichnete die Walldürnwallfahrt als eine christliche Gemeinde, die sich durch die Landschaft schlängele. Dabei könne der Pilger vieles hinter sich lassen, darüber nachdenken, was einem abhalte, sich mehr Gott zuzuwenden und sich neu nach oben verorten. Sie wirke gleichsam wie ein Magnet der alles nach oben ziehe. Nach oben bedeute die Gedanken dem Heiligen zuzuwenden. Dann könne Gottes Geist hinausgetragen und wirksam werden. Am Heilig – Geist – Gebet des Heiligen Augustinus verdeutlichte er dieses, denn dort heiße es „Atme in mir Heiliger Geist, damit ich Heiliges denke und das Heilige nimmer verliere. Er wünschte den Wallfahrern diese Erfahrung auf dem Weg zum Heiligen Blut in Walldürn.
Über Johannesberg, Ziegel und Kerzell führte der Wallfahrtsweg zur Mittagrast in Rothemann, wo das Erlebnis zu Gast sein zu dürfen bei vorher unbekannten Menschen für die Erstteilnehmer ein Erlebnis war. Am Abend wurde über Döllbach Motten und Kothen das Ziel der ersten Tagesetapp Speicherz erreicht und der Tag mit dem sakramentalen Segen beendet. Wegen der Renovierung der Klosterkirche auf dem Volkersberg, begann der zweite Wallfahrtstag um 7 Uhr dort mit dem Fünf – Wunden – Gebet. Der Jugendgottesdienst wurde in diesem Jahr um 9 Uhr in der Pfarrkirche von Oberleichtersbach gefeiert, die wegen der großen Zahl der Wallfahrer nicht alle fassen konnte. Nach der Mittagsrast dort und der Kaffeepause in dem 80 – Seelenort Geiersnest, der die fast 1000 Wallfahrer bewirtete wurde nach Hammelburg gewallfahrtet, wo der zweite Wallfahrtstag endete. Am Mittwochmittag werden die Wallfahrer gegen 12 Uhr den Gnadenort, wo sie vom Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig schick empfangen werden, der sie in die Wallfahrtsbasilika begleitet und mit ihnen die Eucharistie feiern wird.
Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, ehemals Weihbischof in Fulda, empfing am Stadtrand von Walldürn die Fußwallfahrer aus dem Fuldaer und Hünfelder Land, dem Geisaer Amt, Baunatal und dem Eichsfeld sowie Unterfranken. Nach viereinhalb Tagen hatten 929 Männer und Frauen den badischen Gnadenort im Odenwald erreicht.
Mit den Wallfahrern zog der Erzbischof zur Heilig – Blut – Basilika, wo er nach dem Kniefall und dem Gebet am Gnadenaltar mit ihnen sowie dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. und den mitgepilgerten Priestern, darunter der aus Rothemann stammende Pater Heribert Müller, SJ, Mozambique, die Eucharistie feierte. Es sei ihm eine große Ehre, kurz vor seinem 40 – jährigen Priesterjubiläum mit den „Fuldaer Walldürnwallfahrer“, denen er sich besonders verbunden fühle, in Walldürn das Blut Christi verehren zu dürfen. Mit dem Wort des heiligen Augustinus „Die Gegenwart der Vergangenheit leben“ begann er seine, die Müdigkeit der Wallfahrer respektierende, kurze Predigt. Man solle das, was man in der Vergangenheit als gut, schön, wohltuend und witzig erfahren habe mit in die Gegenwart nehmen und danach leben. Der Erzbischof verdeutlichte dieses unter den Begriffen seid geduldig, familiar und fromm. Bei einer Wallfahrt brauche man Geduld mit sich, Wetter, Wegstrecke und Mitwallfahrer und immer das Ziel vor Augen. Im Gegensatz zur Ungeduld sei Geduld durch Freundlichkeit, die froh mache und den Umgang mit den Mitmenschen bestimme, geprägt. Familiar bedeute, miteinander gehen, einander zuhören, aufmerksam sein und einander vergeben. Solches Verhalten in der eigenen Familie, am Arbeitsplatz, oder im Umgang mit den Nachbarn verhindere, dass das heute gängige Werbe - Motto: „Unterm Strich zähl nur ich“ Raum gewinne. Das Wir sei wichtiger als das Ich. In diesem Kontext bezeichnete der Erzbischof die Walldürnwallfahrer als eine große Familie. In seinem dritten Punkt „seid fromm“ betonte Dr. Ludwig Schick, dass die vielen Gebete der Wallfahrer auf dem Weg nach Walldürn nicht ohne Wirkung blieben. Sie änderten zwar nicht alles, lösten nicht Problem und verhinderten nicht Sorgen, sondern die Gebete würden entlasten, neu Wege zur Versöhnung und neue Einstellungen zum Leben und zum Nächsten ermöglichen. Zum fromm sein gehöre, dass was Jesus in den Seligpreisungen den Menschen nahe gebracht habe. Er wünschte, den Zuhörinnen und Zuhörern, dass sie ihre guten Erfahrungen, die sie auf der Wallfahrt gemacht hätten, mit hinüber in den Alltag nähmen. Zu Beginn seiner Predigt hatte Erzbischof Dr. Ludwig Schick den polnischen Franziskaner - Minoriten für die Übernahme der Wallfahrtsseelsorge und ihr segensreiches Wirken gedankt. Den Gottesdienst hatten die Walldürnmusiker unter Leitung von Günter Straub, Waldfenster musikalisch mitgestaltet. Solos sangen Christa Schwendner, Harmerz und Markus Röder, Elters.
Am Ende der Eucharistiefeier ehrten Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. sowie die Wallfahrtsleitung der Fuldaer Walldürnwallfahrt Gerhard Dehler, Lehnerz, Winfried Möller, Rasdorf und Bernd Heimes, Kirchhasel Teilnehmerinnen und Teilnehmer für 25- und 40- malige Teilnahme.
Die Walldürnwallfahrer hatten auf ihrer Wegstrecke in den Rast-und Übernachtungsorten wieder viel Gastfreundschaft erfahren. In Orte wie Geiersnest mit nur 80 Einwohnern oder Bühler und Heßlar wurden die fast 1000 Pilger herzlich empfangen und verköstigt. Auch Neupilger fanden immer eine Übernachtung. Täglich wurde die Heilige Messe gefeiert denen als Hauptzelebranten die Pfarrer Pater Martin Wolf, OMI, Hünfeld (Aussendungsgottesdienst in Fulda), Jens Clobes, Kalbach, Thomas Maleja, Flieden und Michael Oswald, Johannesberg vorstanden. Fürbittgebete, Meditationen, Schweigen und Gebete aus dem Wallfahrtsbuch wechselten einander ab. Dankbar waren die Pilger auch für die „Getränkestände am Wegrand“, wo ihnen von Anliegern frisches Wasser, das die trockenen Kehlen netzte, angeboten wurde.
25 jähriges Jubiläum:
Paul Bernhard, Dipperz, Hildegunde Böhm, Unterleichtersbach (Musikerin), Michael Edelmann, Eckweisbach, (Musiker), Maria Fähr, Karlstadt, Christel Fuhrich, Kalbach, Elisabeth Herget Künzell, Michael Hohmann, Arzell, Christa Jahn, Rommerz, Marlies Leitschuh, Flieden, Eva Möller, Petersberg, Hermann – Josef Montag, Küllstedt (Wallfahrtsleiter Eichsfeldwallfahrt), Marianne Neumann, Flieden, Waltraud Rödiger, Struth, Michaela Scheuring, Petersberg, Franz – Josef Stude, Küllstedt (Fahnenträger), Thomas und Ulrike Vogler, Künzell und Pia Anna Werner, Kalbach
40-jähriges Jubiläum:
Jürgen Eisinger, Karlsruhe, Horst Hainer, Kerzell (Musiker), Otto Hochrein, Fulda (Leiter Beschallungsteam), Margot Menz, Thalau und Sophia Schmitt, Modlos.
Foto und Bericht: Winfried Möller, Rasdorf
Bevor sich 933 Wallfahrer, darunter 35 Musiker, von Fulda auf den Weg zum Heiligen Blut nach Walldürn machten, feierten sie zusammen im Hohen Dom zu Fulda mit Stadtpfarrer Stefan Buß, den Pfarrern Heribert Jünemann, Bruchköbel und Pater Martin Wolf, OMI Hünfeld sowie den Diakonen Michael Brenzel, Marbach und Stefan Bildhäuser, Edelzell den Aussendungsgottesdienst. Er beneide die Wallfahrer, weil er gerne mitgegangen wäre, sagte der Stadtpfarrer. So eine große Pilgergruppe, die den Dom komplett ausfülle, sei ein starkes Zeichen, auch für Menschen, die nicht gläubig seien. An den Utensilien mittelalterlicher Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela demonstrierte Stefan Buß in seiner Predigt das Wesentliche des Wallfahrens. Der Pilgerhut schütze nicht nur vor Wind, Wetter und Sonne, sondern zeige, dass man von Gott behütet sei. Die Muschel, Zeichen der Verbundenheit im Hinblick auf das Ziel, habe viele Rillen. Sie stünden für die vielen Wege, um Gott zu finden und zu ihm zu gelangen. Habe man heute Rücksäcke, so sei der mittelalterliche Pilger lediglich mit einer einfachen Pilgertasche aufgebrochen. Sie hätte dazu gedient, geben und nehmen zu können. Der Pilger mache den Menschen Mut und gebe ihnen Hoffnung. Als Gegenleistung empfange er Wegzehrung. So gebe auch Gott dem Menschen Orientierung auf dem Wallfahrtsweg. Den Pilgerstab, den Pfarrer Stefan Buß auf seinem Weg nach Santiago am Cruz de Ferro von einem Mitpilger geschenkt bekam, interpretierte er als „drittes Bein“. So wie Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist eine Einheit bilden würden, gingen Wallfahrer in Gottes Namen. Gott sei Stütze und Halt. Im Wallfahrtsweg spiegele sich mit Aufbrechen, Rast und wieder Aufbrechen das Leben wieder mit der Rückschau auf den zurückgelegten Weg und der Vorausschau auf das angestrebte Ziel. Stefan Buß wünschte den Walldürnwallfahrern die Begleitung durch den dreifaltigen Gott.
Über Rothemann und Motten erreichten die Walldürner am Abend Speicherz. Der zweite Tag begann mit dem Jugendgottesdienst in der Klosterkirche auf dem Volkersberg und endete nach Stationen in Oberleichtersbach, Geiersnest und Neuwirtshaus in Hammelburg. Am Mittwochmittag wird das Ziel Walldürn im Odenwald erreicht, wo Professor Dr. Christoph G. Müller, Fulda mit den Wallfahrern Eucharistie feiert und langjährige Wallfahrer geehrt werden.
In diesem Jahr bescherte sonniges Wetter, oft mit einem kühlenden Wind verbunden, den Walldürnwallfahrern ein angenehmes pilgern. So erreichten 905 Frauen und Männer aus dem Fuldaer und Hünfelder Land, dem Geisaer Amt, Baunatal und dem Eichsfeld sowie Unterfranken und Bamberg nach viereinhalb Tagen den badischen Gnadenort Walldürn im Odenwald. Am Ankunftstag pilgerte Ehrendomkapitular Professor Dr. Christoph G Müller, Fulda die letzte Wegstrecke mit und feierte mit ihnen in der Basilika zum Heiligen Blut die Eucharistie. Vor dem feierlichen Einzug, dem Kniefall und dem Fünf – Wunden – Gebet mit erhobenen Händen am Blutaltar waren sie am Stadtrand von dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. empfangen worden, Sein besonderer Gruß galt Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler, Fulda, Norbert Heil, Baunatal und Hermann Josef Montag, Küllstedt. Seit der Grenzöffnung kamen zum 25. Mal ca. 120 Wallfahrer aus dem thüringischen Eichsfeld.
„Zum Blutbild bitte“, begann Professor Christoph Müller seine Predigt. Viele nähmen an der Wallfahrt teil, weil sie bohrende Fragen und schwere Sorgen umtrieben oder aus tief empfundener Dankbarkeit für erfahrene Wohltaten. Die „Wallfahrtsgemeinde“ spüre, dass Christus nicht nur mitgehe, sondern vorangehe, aufrichte und seine tiefe Freundschaft anbiete. Bestandsaufnahme, die nach der Lebendigkeit des Glaubenslebens frage und Quelle der Erneuerung für ein Leben aus den Sakramenten und der Heiligen Schrift sei, waren Inhalte seiner Predigt. Der Begriff „Blut“ werde in der Heiligen Schrift als Lebenskraft und Lebenshingabe benutzt. Gott habe sich in Jesus Christus ganz auf die Bedingungen menschlichen Lebens eingelassen. Durch sein kostbares Blut, am Kreuz vergossen, erführen die Menschen Erlösung und Befreiung. In der Basilika von Walldürn gingen die Wallfahrer mit dem Korporale im wahrsten Sinne des Wortes auf Tuchfühlung. Der Glaube müsse ein Gesicht bekommen. Dazu gehörten tiefes Vertrauen auf einen mitgehenden Gott, Bereitschaft zum Zeugnis, Mut und Leidenschaft zur Hingabe unterstrich der Ehrendomkapitular und zitierte aus Evangelii gaudium von Papst Franziskus. Professor Christoph Müller schloss mit dem Wunsch, dass es schön wäre, wenn man an den Walldürnwallfahrern spüren würde, dass sie „eine Filiale des Himmels“ seien.
Am Ende der Eucharistiefeier ehrten der Ehrendomkapitular sowie der Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula und der Wallfahrtsleiter der Fuldaer Walldürnwallfahrt Gerhard Dehler, Lehnerz, für 40 – malige Teilnahme Georg Bahr und Hildegard Fleck, beide Fulda sowie Herwig Deichmann, Flieden, Eberhard Eismann, Eichenzell und Manfred Waider, Hünfeld – Rückers. Für die 25 zigste Teilnahme wurden Ursula Blum, Ellen Jahn, Christoph Vogler, alle Petersberg, Severin Bolz, Martina Heckener, Enrico Eismann (Leiter der Sanitäter), alle Eichenzell, Bernd Elm, Werner Heurich, Hubert Köhler, alle Fulda, Bertram Fiedler, Küllstedt, Maria Fröhlich, Riedenberg, Norbert Heil (Wallfahrtsleiter der Baunataler), Baunatal , Georg Kling, Schwarzbach, Volker Ritz, Künzell, Hannelore Sauer, Breitenbach, Schwester Bergita Stöber, Bonn und Edeltraud Wegner, Retzbach ausgezeichnet.
Zu deren Ehren sang Birgit Witzel, Zirkenbach, das Ave Maria.
In diesem Jahr fand gleichzeitig die 25. Wallfahrt der Eichsfelder nach der Grenzöffnung statt. Obwohl schon immer Pilger jenseits der Demarkationslinie, wenn auch anonym, mit nach Walldürn gepilgert seien, so sei dieses Jubiläum wichtig, denn es setze eine seit dem Jahre 1682 bestehende nahtlose Tradition fort.
Zu Beginn eines jeden Wallfahrtstages feierten die Pilger die Eucharistie, der einer der mitpilgernden Priester vorstand. Der Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag auf dem Volkersberg war als Jugendgottesdienst ausgestaltet und wurde von der Gesangsgruppe „Himmelwärts“ aus Kirchhasel sowie einer Instrumentalgruppe unterstützt. Die musikalische Leitung hatte Tobias Reinhard, Haimbach. Den Aussendungsgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda zu Beginn der viereinhalbtägigen Wallfahrt hatte Stadtpfarrer Stefan Buß zelebriert, der auch predigte. .
Zum 22. Mal nimmt der Engelhelmser Heinrich Schad an der Heilig – Blut – Wallfahrt von Fulda, Baunatal, dem Eichsfeld und Unterfranken in den badischen Wallfahrtsort Walldürn teil. Mit seinen 82 Jahren ist er wohl der älteste Teilnehmer wie die Umfrage in der Kirche in Höpfingen ergeben hat. Natürlich wünscht er sich gesund zu bleiben und in drei Jahren das silberne Wallfahrtsjubiläum feiern zu können.
Heinrich Schad ist einer von 963 Pilgern, die am Mittwoch vor Fronleichnam nach viereinhalb Tagen und fast 160 Kilometern Fußmarsch seit Fulda von Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, Erfurt, dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. und Bürgermeister Markus Günther, Walldürn am Stadtrand des badischen Wallfahrtsortes empfangen und in die Heilig – Blut – Basilika begleitet wurden.
Nach dem Kniefall und dem Gebet vor dem Heilig – Blut – Korporale feiert die Wallfahrergemeinde mit dem Weihbischof, den Ortsgeistlichen, den mitgepilgerten Priestern und den angereisten Angehörigen und Freunden die Eucharistie. Bezogen auf das diesjährige Leitwort: „Unser tägliches Brot gib uns heute“ betonte Dr. Reinhard Hauke, dass Hunger nach Nahrung ein lösbares Problem sei. Doch der Hunger nach geistlicher und religiöser Nahrung stelle eine Herausforderung dar. Diese Herausforderung müsse beantwortet werden, besonders auch unter Berücksichtigung der beispielsweisen 70 % konfessionslosen Menschen in Thüringen. So sei die Bitte im Vater unser „Unser tägliches Brot gib uns heute“ auch eine Einladung zum himmlischen Hochzeitsmahl, der Eucharistie. Es sei eine ständige Aufgabe, sich das Geheimnis der Eucharistie begreifbar zu machen. Die Jünger hätten Jesus gebeten „Herr lehre uns beten“. In heutiger Zeit kämen junge Paare in Erfurt in die Kirche und würden um den Segen bitten, obwohl sie ungetauft seien. Beispiel zu geben, sich intensiv um das bessere Verständnis der Eucharistie zu bemühen, dabei helfe das tiefe Vertrauen, dass der himmlische Vater für uns sorge. Weihbischof Dr. Reinhard Hauke wünschte den Wallfahrern, dass durch die Wallfahrt in ihnen die Freude wachse in der Erfahrung der Eucharistie und im Leben im Alltag.
In diesem Jahr hatten es die Fahnen- und Lautsprecherträger schwer, mussten sie doch desöfteren gegen den starken Wind anhalten oder bekamen nicht rechtzeitig ihren Regenumhang zu fassen. Trotzdem sei es eine sehr harmonische Wallfahrt gewesen, so Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler, Lehnerz, der auch die hohe Disziplin lobte. In den ersten beiden Tagen müssen die Pilger gerade bei regnerischem Wetter mehrfach die Bundesstraße 27 nutzen. Er sei dankbar, dass vor allem im hessischen Teil die Polizei die Verkehrsicherung mit übernommen habe. Ansonsten obliege diese Aufgabe den Sanitätern von Deutschem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst, die bei dem annähernd 500 Meter langen Menschenzug, neben der Wundversorgung auch die Verkehrsregelung sicher stellen müssten.
Vor allem die Neupilger sind erstaunt mit welcher Gastfreundschaft die Wallfahrer in den Rastorten, wie Rothemann, Motten, Speicherz, Volkers, Oberleichtersbach, Geiersnest, Neuwirtshaus, Hammelburg, Gauaschach, Bühler oder Heßlar bewirtet werden oder eine Unterkunft bekommen. Auffallend war auch die große Zahl junger Pilger, die „ihren Gottesdienst“ auf dem Volkersberg, dem in diesem Jahr Pater Martin Wolf, OMI, Hünfeld vorstand, musikalisch unter Leitung von Tobias Reinhard gestalteten. Überhaupt beginnt jeder Pilgertag mit einer Eucharistiefeier, außer wenn die Prozession bereits um 4 Uhr in der Frühe startet wie in Leinach und Külsheim. Dann wird im nächsten Rastort Gottesdienst gefeiert.
Ein erster Höhepunkt der Walldürnwallfahrt war der Einzug in Retzbach in der Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal. Nach der Andacht mit eucharistischem Segen, die von der Frauenschola unter Leitung von Klaus Kurpanek musikalisch gestaltet worden war, ehrte Pfarrer Gerold Postler langjährigen Pilger mit dem Retzbacher Pilgerkreuz.
Nach Überschreiten des Mains führte der Wallfahrtsweg über Leinach Greußenheim, Helmstadt, Neubrunn, Gamburg zur letzten Übernachtung in Külsheim. Zwischen Gamburg und Külsheim wurde traditionell in einem steilen Waldstück der Kreuzweg gebetet. Hier mussten die 36 Wallfahrtmusiker unter Leitung von Günter Straub, Waldfenster gut Luft haben, haben sie doch nach jeder Station ein Lied geblasen. Am letzten Tag waren die Wallfahrer zwischen Hardheim und Höpfingen gezwungen auf die stark befahrene Bundesstraße 8 ausweichen und waren froh, dann vor Walldürn einen Wirtschaftsweg nutzen zu können. Meditative Gebete, religiöse Betrachtung oder das Beten der vielen schriftlich eingereichten Fürbitt- und Dankgebete waren in solchen Situationen nicht möglich, so dass das neue Pilgergebet- und –gesangbuch verstärkt zum Einsatz kam oder ein Rosenkranz gebetet wurde.
Bei der letzten Rast in Höpfingen legten Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler und seine Stellvertreter Winfried Möller und Bernd Heimes ihren Rechenschaftsbericht über die Verwendung des gesammelten Wallfahrtsopfers vor. Die im Wert von 13.000 Euro neu angeschaffte Lautsprecheranlage hatte sich nachweislich bewehrt, was auch der kräftige Beifall der Pilger zeigte.
Fotos: Winfried Möller (wim), Rasdorf