Schweren Herzens musste die Pfarrei St. Marien am Sonntag, den 26. Juni 2016 in einem feierlichen Gottesdienst in St.-Marien-Kirche Abschied von Schwester Odilia Heinzel nehmen. Seit 1974, also seit 42 Jahren, wirkte Schwester Odilia im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Volkmarsen als Oberin des dortigen Vinzentinerinnen-Konvents. Die Sorge um die Menschen und speziell der Dienst an den Kranken waren ihr stets ein großes Anliegen. Schwester Odilia ist nun nach Fulda ins Theresienheim umgezogen, um dort ihren wohlverdienten Ruhestand zu verbringen.
Mit dem Weggang von Schwester Odilia geht auch eine Ära in Volkmarsen zu Ende. Seit 1870, also 146 Jahre lang waren die Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul ein fester Bestandteil in Volkmarsen. Schon früh, nur 36 Jahre nach der Gründung der Gemeinschaft in Fulda 1834, hatten die Vinzentinerinnen in Volkmarsen eine Niederlassung gegründet mit dem Auftrag, Krankenpflege zu betreiben, zunächst im alten Hospital bei der Pfarrkirche. Später kam dann noch einen „Kinderbewahranstalt“ hinzu. Seit dem Neubau des St.-Elisabeth-Krankenhaus 1901/1902 waren die Vinzentinerinnen am dortigen Standort in der Krankenpflege und der Verwaltung tätig. Nun endete diese Zeit der Anwesenheit der Vinzentinerinnen in Volkmarsen, da die Ordensleitung der Barmherzigen Schwestern in Fulda aus Altersgründen die Auflösung des Volkmarser Schwestern-Konvents zum Ende Juni 2016 beschlossen hatte. Zuletzt hatte Schwester Odilia seit 1 Jahr noch alleine die Stellung in Volkmarsen gehalten.
Pfarrer Fischer dankte Schwester Odilia dafür, dass sie nicht nur im Krankenhaus sondern auch in der ganzen Pfarrgemeinde den vinzentinischen Geist christlicher Nächstenliebe vorgelebt und verbreitet hat. Als Abschiedsgeschenkt überreichte er einen immerwährenden Kalender mit Bildern aus der Pfarrgemeinde St. Marien und der Stadt Volkmarsen.
Schwester Dominika Krönung war aus dem Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern von Fulda nach Volkmarsen gekommen, um im Auftrag der Generaloberin, Schwester Birgit Bohn, einige Worte an die Gemeinde zu richten. Sie betonte, dass der Abschied von Volkmarsen den Vinzentinerinnen sehr schwer falle, und unterstrich die große Bedeutung die der Standort Volkmarsen in den 146 Jahren für die gesamte Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern stets hatte. Schwester Dominika stellte fest: „Wenn wir als Schwesterngemeinschaft das Krankenhaus St. Elisabeth in Volkmarsen verlassen, bleibt doch etwas hier: Unsere Werte, die Grundhaltungen, Ziele und Visionen, die wir hier mit Ihnen geteilt haben.“
Es dauere lange bis eine Ordensniederlassung geschlossen werden muss, so Schwester Dominika, aber die Schwestern werden immer älter, und junge Menschen, die sich für ein Ordensleben entscheiden, kommen zu wenig nach. Dennoch glaube sie, dass es auch heute noch Berufungen als ein Geschenk Gottes gibt, und bat darum, um geistliche Berufe zu beten und jungen Menschen, die sich von Jesus Christus angezogen fühlen, Mut zu machen.
Nach dem Gottesdienst hatte die Gemeinde bei einem Sektempfang vor dem Nordportal der Kirche Gelegenheit, sich persönlich von Schwester Odilia zu verabschieden.
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Ihr Martin Fischer, Pfarrer
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