4. September 2022

Wallfahrt nach Klein-Heilig-Kreuz

Mit Blick auf das Fest Kreuzerhöhung, welches wir am 14. September feiern, setzten 16 Pilger zu Fuß und 20 Radpilger die Tradition fort, die im heiligen Jahr 1975 von Pfarrer Benzing begonnen wurde und begaben sich auf den Weg nach Klein-Heilig-Kreuz. Nach der Begrüßung durch Pfarrer Maleja und dem Segen für unseren Wallfahrtsweg, nahmen wir um 6.10 Uhr den knapp fünfstündigen Weg unter die Füße. Bei aufgehender Sonne begannen wir in der Morgendämmerung mit dem lichtreichen Rosenkranz.

An der 1. Station, der Mariengrotte in Rommerz hörten wir eine Schriftlesung aus Jesaja 9, 1-5. In unserem Gebet zu Maria, der Königin des Friedens, baten wir sie um Fürsprache bei Ihrem Sohn.

An vier weiteren Stationen hörten wir anhand von biblischen Texten, Impulsen, je einem gemeinsamen Gebet, Fürbitten und einem Lied, was uns Gott zu Krieg und Frieden zu sagen hat.

Die 2. Station befindet sich an einer Weggabelung wir hörten eine Schriftlesung aus Jesaja 2, 1-5. Der Gott, an den wir glauben, ist kein Kriegsgott, kein Gott nur einer Nation, kein Gott nur einer Armee. Er steht auf der Seite der Opfer. Das Kreuz Christi macht beides offenbar: Den Abgrund menschlicher Gewalttätigkeit, die immer neu unschuldige Opfer fordert und Menschen leiden lässt; aber auch das Ausmaß von Gottes Gewaltlosigkeit.

Nach dem steilen Anstieg zum Kirschbäumchen betrachteten wir die Schriftlesung Exodus 14,10-14. Die Israeliten sind noch nicht weit gekommen, da jammern sie schon, sie schrien zum Herrn, heißt es. Wie sieht es bei uns aus wenn es schwierig wird? Fürchtet euch nicht, lautet die Botschaft, die Mose dem Volk weitergibt. Der Herr kämpft für euch. Vielleicht sollten wir wie Mose sein, von der Hoffnung sprechen statt von Panik, Vertrauen vermitteln statt Angst, Glauben leben statt Resignation verbreiten.

Eine weitere Station begann mit dem Schriftwort aus Judith 16, 1-5.

Judith engagiert sich politisch, sie wehrt sich gegen Unterdrückung und Vernichtung. Sie ist stark und kann stark handeln, weil sie Gott auf ihrer Seite weiß. Sich wehren gegen ungerechtes Tun, gegen Antisemitismus, radikale und fundamentalistische Strömungen z. B., dazu will Judith uns ermutigen.

Am Waldrand kurz vor Klein-Heilig-Kreuz betrachteten wir gemeinsam mit den Radpilgern eine Schriftlesung aus dem Palm 85, 8-14.

Psalm 85 gibt Zeugnis von der Sehnsucht der Menschen nach Frieden. Der Psalmist beschreibt einen Gott, für den Frieden und Gerechtigkeit so untrennbar zusammengehören wie zwei Liebende. Unsere Aufgabe ist es, uns für diesen Frieden mit all unserer Kraft einzusetzen mit Wort, Tat und Gebet.


Danken möchten wir Kaplan Philipp Schöppner für die Feier der Pilgermesse und Bettina Faber Ruffing und Andreas Ruffing für die Vorbereitung der Texte. Besonderen Dank dem Kreuzträger, sowie allen Fuß- und Radpilgern, die es ermöglicht haben, die Tradition der Wallfahrt nach Klein-Heilig-Kreuz aufrecht zu erhalten.

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