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St. Michael - Bad Orb

Seit November 2016 ist die Kirche "St. Michael" aus Sicherheitsgründen wegen eines baufälligen Turms leider geschlossen. Weitere Informationen folgen.



Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der Einwohner Bad Orbs ebenso wie die der Kurgäste wuchs, wurde der Bau einer zweiten Kirche in Bad Orb unumgänglich.

1964 war es schließlich soweit, nach zweijähriger Bauzeit wurde das neue Gotteshaus dem Erzengel Michael geweiht.
Wie die St. Martinskirche an einer erhöhten Stelle erbaut, bildet die St. Michaelskirche einen Gegenpol zur alten Pfarrkirche, nicht zuletzt wegen der in ihr Anwendung findenden modernen Architektur. Der bekannte Architekt Johannes Reuter aus Kassel-Wilhelmshöhe gestaltete die zweite Kirche von Orb als 12 Meter hohe Halle mit dem Grundriss eines ungleichmäßigen Hexagons.

 

Von der Stadt aus weithin sichtbar ist die Schildwand, die ein Bildnis des Kirchenpatrons zeigt, umrandet von mit Glasfenstern gefüllten Betonwaben. Die triumphierende Gestalt des Erzengels ist in den Farben Gold und Silber gehalten, wohingegen der unterlegene Drache durch seine dunkelgrüne Farbgebung und seine deutlich geringere Größe die Niederlage des Bösen symbolisiert.

Zu beiden Seiten der Kirche befinden sich ebenfalls sechseckige Anbauten. Während der Rechte die Marienkapelle beherbergt, bietet der linke Platz für Taufkapelle und Sakristei.

Die Rückwand des Chorraums war zunächst wie alle Wände der Kirche im schlichten Weiß gehalten worden, bis sich 1982 der Maler Rudolf Burkart aus München der Ausgestaltung annahm. Seitdem umgeben die Symbole der vier Evangelisten die Kreuzigungsgruppe, die einst über dem Triumphbogen der Martinskirche stand.

 

Ebenfalls aus der Martinskirche stammt die Madonna mit Kind in der Marienkapelle. Das Werk aus dem Spätbarock wurde zur Einweihung der Kirche dort aufgestellt, verlässt jedoch jedes Jahr zur Lichterprozession anlässlich des Festes Mariae Geburt ihren Platz und wird durch Orb getragen. In der Marienkapelle hängt ebenfalls der Kreuzweg der Kirche. Der Künstler, Ferdinand Lammeyer, beschränkte sich auf schemenhafte Darstellungen und verlegte die Empfindungen in Augen und Hände der Personen. Auf diese Weise versuchte der Künstler das Leiden und Sterben Jesu Christi auszudrücken.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Marienkapelle befindet sich die Taufkapelle mit dem Taufbrunnen, in dessen Basis aus Sandstein ein Taufbecken aus Kupfer eingelassen wurde. An der Außenwand der Kapelle hängt jenes Kruzifix, welches zuvor den Chorraum zierte und stilistisch dem Tabernakel angenähert ist. Als nach der Liturgiereform der Tabernakel aus der Mitte des Chorraums in Richtung Marienkapelle weggerückt wurde, musste auch das Kreuz weichen.