Mädchenrealschule St. Josef
Alte Langgasse 10
63457 Hanau-Großauheim
Tel.: 06181 956613
Fax: 06181 956615
Was spricht für eine gute Realschule?
Frage: Heutzutage möchten
eigentlich alle Eltern, dass ihr Kind aufs Gymnasium geht und Abitur macht. Was
sagen Sie diesen Eltern?
H-G: Ich sage diesen Eltern, dass Sie mehr
Vertrauen haben dürfen, dass Sie sich nicht unreflektiert dem allgemeinen Trend
anschließen sollten, sondern ihr Kind und seine Fähigkeiten und Voraussetzungen
im Blick haben sollten. Viele Kinder sind zunächst mit dem Besuch eines
Gymnasiums überfordert. Sie benötigen noch ein wenig Zeit. Unsere Realschule
mit den kompakten Unterrichtszeiten lässt den Kindern Raum, sich zu entwickeln.
Nach der Mittleren Reife machen 2/3 unserer Schülerinnen Abitur oder
Fachabitur, das andere Drittel beginnt eine Ausbildung. Wir erhalten aber auch immer
wieder die Rückmeldung, dass unsere Schülerinnen sehr gern in
Ausbildungsverhältnisse übernommen werden.
Frage: Sie plädieren also für möglichst viel Zeit
für Entwicklung und Reife. Warum?
H-G: Die Zeit zwischen dem 10. und 16. Lebensjahr
ist eine sehr wichtige Lebensphase, denn jetzt entwickelt sich das Kind zum
Jugendlichen, es ist wie eine Metamorphose. Diese Verwandlung wollen wir
begleiten. Die Schule verlangt Anstrengung und Einsatz, diesen wollen die
Schülerinnen auch geben. Sie brauchen aber auch Zeiten der Regeneration und
dürfen nicht überfordert werden. Sonst schlägt die eigentliche Motivation in
Frust und Verweigerung um. Damit ist niemandem gedient. Wir wollen unseren
Schulalltag entschleunigen, um alle im Blick behalten zu können.
Diese Entschleunigung ist auch für
die Lehrkräfte wichtig, denn sie gestalten den Unterricht und die Begleitung
der Schülerinnen und sollten sich ebenfalls nicht überfordert fühlen.
Frage: Die Mädchenrealschule ist bewusst eine
Halbtagesschule? Warum?
H-G: Wir beginnen um 7.35 auf Wunsch vieler Eltern, da sie diese
Anfangszeit mit der eigenen
Berufstätigkeit gut verbinden können. Der Schultag endet dann auch um 12.40 für
die jüngeren oder um 13.35 Uhr für die älteren Schülerinnen. Danach können die
Mädchen je nach Lust und Laune verschiedene AGs in der Schule besuchen oder
auch den Nachmittag zu Hause mit der Familie, Freunden oder Hobbies gestalten.
Frage: Gibt es eine Mittagsbetreuung für die Jüngeren?
H-G: Ja, wir bieten für die Jahrgangsstufe 5 und 6 eine kostenlose
Hausaufgabenbetreuung an. Hier
können die Schülerinnen in Kleingruppen von 5 oder 6 Mädchen gemeinsam
Hausaufgaben erledigen, für Arbeiten lernen, Referate vorbereiten oder auch
spielen. Diese Betreuung endet um 14.10 Uhr.
Frage: Wie ist neben der schulischen die leibliche
Versorgung? Gibt es eine Cafeteria?
H-G: Ich glaube, wir haben die beste Cafeteria, die man sich nur
wünschen kann. Frau Blumör, unsere Cafeteriachefin und Seele der Schule, kocht
jeden Tag frisch. Dabei werden hauptsächlich regionale und saisonale Produkte
verwendet. Seit April bieten wir nur noch Bio-Fleisch und Bio-Wurst an.
Diese Produkte beziehen wir vom Antoniushof in Fulda, einem ökologisch und sozial wirschaftenden Bio-Landwirtschaftsbetrieb. Dennoch kostet ein Drei-Gänge-Menü lediglich 3,50 Euro. Für jeden Geschmack ist täglich
etwas dabei. Vegetarische Kost wird selbstverständlich alternativ angeboten. Das ist für
uns als Umweltschule ein Muss. Die Cafeteria ist außerdem sehr modern und
gemütlich eingerichtet.
Frage: Nehmen Sie eigentlich nur katholische
Schülerinnen?
H-G: Nein, wir sind eine weltoffene katholische Schule und haben auch Schülerinnen
mit den verschiedensten christlichen Konfessionen (evangelisch, russisch-orthodox,
griechisch- orthodox etc.).
Frage: Sie sind eine Privatschule.
Heißt das, dass sich nur reiche Leute die Schule leisten können.
H-G: Nein, auf keinen Fall. Wir wollen, dass alle unsere Schule besuchen können. Das ist für uns eine
Frage der christlichen Nächstenliebe. Das aktuelle Schulgeld beläuft sich auf 55,- €/mtl., bei Geschwisterkindern reduzieren sich die monatlichen Beiträge (Stand: September 2021).
Frage: Privatschule – heißt das,
dass sie sich nicht an den Lehrplan halten müssen?
H-G: Wir sind tatsächlich etwas freier in der Ausgestaltung der
Stundentafel. Aber wir halten uns im Großen und Ganzen daran, so dass die
Mittlere Reife selbstverständlich erlangt werden kann. Wir erlauben uns jedoch
gewisse Freiheiten. So unterrichten wir verbindlich für alle in der 8. Klasse
Darstellendes Spiel oder Ruderunterricht auf dem Main, denn wir haben eine
wunderschöne Lage mit Blick auf den Fluss. Außerdem erhalten die Schülerinnen
von der 5. bis zur 10. Klasse durchgehend Computerunterricht. All das findet
man so an staatlichen Schulen nicht.
Frage: Was sagen Sie ganz persönlich zu Ihrer Schule?
H-G: Wenn Sie diese Frage stellen, riskieren Sie, dass ich ins Schwärmen
gerate. Ich bin seit 21 Jahren an der Schule, seit 2002 in der Schulleitung und
seit 2013 Schulleiterin. Ich bin vom Konzept der „Kleinen Einheit“ überzeugt.
Ich kenne jede Schülerin persönlich, weil ich alle einmal unterrichtet habe.
Unsere Schülerinnen haben einen engen Bezug zu ihren Lehrerinnen und Lehrern.
Jeder Gast, der die Schule betritt, spürt sofort die familiäre Atmosphäre und
die Schülerinnen erleben dies täglich und fühlen sich wohl. Entsprechend
freundlich gehen hier alle miteinander um gemäß unserem Leitbild „Einander Raum
geben zu Mut und Verantwortung“. Ich mag
meine Schülerinnen sehr und die gleiche Begeisterung empfinde ich für unser
Kollegium. Ich erlebe ein großes Miteinander. Ein Engagement, das aus jedem Einzelnen
heraus spürbar ist, nicht weil es ein Muss ist. Die Lehrkräfte fühlen sich mit
der Schule und den Schülerinnen verbunden und sind täglich dabei, die Schule
noch ein Stückchen besser zu machen. Aus diesem Grund leite ich mit großer
Freude die St. Josefschule und freue mich auf den Tag der offenen Tür, um allen
Gästen unsere Schule präsentieren zu können.
© 2020 Mädchenrealschule St. Josef