Mädchenrealschule St. Josef
Alte Langgasse 10
63457 Hanau-Großauheim
Tel.: 06181 956613
Fax: 06181 956615
Essen, aber
bitte mit gerechter Tierhaltung
Großauheim.
Die Schulglocke zur Pause klingelt und schnell füllt sich die Cafeteria der St.
Josef Mädchenrealschule. Die Schülerinnen kaufen sich belegte Brötchen oder
etwas Süßes zu Essen. Dieses Szenario kennt die Schule schon seit langem,
allerdings hat sich seit Anfang April etwas verändert. Neuerdings bietet die
Cafeteria Biofleisch an, was der Umweltschule schon seit langem ein Anliegen
war.
Jedes Mal,
wenn ein Schulfest oder Tag der offenen Tür bevorstand, schlug
Schulelternbeirat Andreas Grote vor, Biofleisch anzubieten. In der
Vergangenheit wurde sein Vorschlag zwar befürwortet, aber nicht umgesetzt.
Die St. Josef Schule engagiert sich stetig für soziale und umweltfreundliche Projekte. Angefangen bei der Umwelt-AG, die die Schülerinnen besuchen können, über Fair Trade Produkte, die angeboten werden, bis hin zur Nutzung von Bioplastik, packen Lehrer sowie Schülerinnen mit an, um einen positiven Beitrag zu leisten. So haben sie beispielsweise eine alte Telefonzelle auf den Pausenhof gestellt, wo die Schülerinnen alte Sachen hineinlegen können, die sie nicht mehr brauchen. Andere Schülerinnen nehmen sich dann etwas aus der „Tauschrausch Telefonzelle“, anstatt sich etwas Neues zu kaufen. Weiterhin sammelt die Schule kräftig alte Handys, um diese zum Recycling abzugeben. Dadurch werden wichtige Ressourcen, wie etwa Edelmetalle, gesammelt und zur Kreislaufwirtschaft beigetragen. Und selbst der Unterricht an der Schule ist häufig von Umweltthemen geprägt.
So liegt es nahe, dass auch in der Cafeteria bewusst und nachhaltig gekocht wird. Die Mädchen dürfen sich immer am kostenlosen Wasser und Obst bedienen und können zum Mittagessen ein Menü erwerben, das frisch von Heike Blumör, Frau Hinz und weiteren Helferinnen zubereitet wird, wobei sie immer regionale und saisonale Lebensmittel verwenden. „Frau Blumör kann einfach sehr gut haushalten“, beteuert Schulleiterin Petra Höller-Gaiser. Wenn etwas übrig bleibt verarbeitet die Köchin die Lebensmittel zu einem neuen Gericht. In den Herbstmonaten ist das beispielsweise oftmals Kürbis. Aus den Resten des Gemüses macht sie dann eine Kürbissuppe, die im Menü für die Schülerinnen angeboten wird. Durch das nachhaltige Kochen bleibt sogar sehr oft etwas von dem Budget übrig, das die Schule für Lebensmittel verwendet.
Schon vor
der Einführung des Biofleisches achtete die Schule auf eine bewusste Ernährung.
Jeden Freitag gibt es kein Fleisch, sondern Fisch und an jedem ersten Freitag
eines Monats werden die Schülerinnen mit komplett vegetarischem Essen versorgt.
„Wenn man so
will sind Tiere unsere nächsten Verwandten, daher ist es wichtig bewusst und
achtsam mit ihnen umzugehen. Mit dem Kauf von Biofleisch kann man dafür sorgen,
dass Tiere eine gerechte Haltung erfahren und nicht eingepfercht in Käfigen
sind“, so Höller-Gaiser. So setzten sich die Schulleitung und die Frauen der
Cafeteria zusammen, um aus Worten Taten folgen zu lassen. Sie suchten gemeinsam
nach einem Lieferanten von Biofleisch, wobei sie wert darauf legten, dass dieser
in der Region ansässig ist. Der integrative antonius Hof in Fulda setzt sich
für einen ökologischen Landbau und eine tiergerechte Haltung ein und beliefert
nun die St. Josef Mädchenrealschule, um das Mittagessen der Schülerinnen
künftig noch besser zu machen.
Als nächstes
Projekt steht übrigens der Bau eines Schulgartens an, wo es auch Bienenstöcke
geben soll.
Autor: Nicole
Grziwa
© 2020 Mädchenrealschule St. Josef