Am Stadtrand des badischen
Wallfahrtsortes Walldürn empfing Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick, Bamberg,
755 Wallfahrerinnen und Wallfahrer. In viereinhalb Tagen hatten sie bei
schweißtreibendem Wetter die ca. 150 Kilometer vom Grab des Heiligen Bonifatius
in Fulda zur Heilig – Blut – Basilika bewältigt. Begleitet wurden sie von 38
Wallfahrtsmusiker (Leitung Günter Straub, Waldfenster). Nach der Verehrung des
kostbaren Blutes und dem Fünf – Wunden – Gebet am Blutaltar feierte der Erzbischof
in Konzelebration mit dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM
Cap und weiteren Priestern und Diakonen mit der Wallfahrtsgemeinde und Gästen
den Dankgottesdienst. Die Wallfahrerinnen und Wallfahrer sollten den Frieden
mit nach Hause nehmen, sagte Dr. Ludwig Schick in Anlehnung an das Leitwort
„Suchet den Frieden und jage ihm nach“.
Sie hätten Schönes miteinander erlebt, Gemeinschaft und
Hilfsbereitschaft erfahren, sich getröstet und ein offenes Ohr geschenkt sowie
Natur und Gastfreundschaft genossen. All das seien Gesten des Friedens und
brächten Frieden. Der Prediger erinnerte auch an die Krisengebiete der Welt.
Wenn der einzelne auch nicht direkt helfen könne, so sei doch das Gebet wichtig,
damit Menschen dort in Frieden leben könnten. Frieden fange im Kleinen an und
er habe eine dreifache Dimension. Das seien der Friede mit Gott, den Jesus
schenke, wie es im Evangelium stehe, der Friede des Auferstandenen, der einen
Sendungsauftrag beinhalte und der Friede mit sich selbst, den Mitmenschen und
der Natur. Er bat die Zuhörerinnen und Zuhörer diesen Frieden aus der
Walldürnwallfahrt 2018 mit in ihren Alltag zu nehmen.
Begonnen hatte die
Walldürnwallfahrt, die unter dem Thema: „Suche den Frieden und jage ihm nach“
(Ps 35, 15b) stand, mit dem Aussendungsgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda.
Hauptzelebrand war Ordinariatsrat Elmar Gurk Fulda. Er sagte Wallfahrerinnen
und Wallfahrer gingen einen Weg der Sehnsucht. nach Veränderung. Er wünschte
ihnen die Erfüllung ihrer Sehnsucht, die Erfahrung von Neuem, die intensive
Berührung mit Christus und in Gemeinschaft das Ziel zu erreichen. Gebete,
Meditationen und Gesang sowie die tägliche Eucharistiefeier und Zeiten zum
Schweigen und Reden prägten die Wallfahrtstage. Auf dem Volkersberg bei Bad
Brückenau wurde ein Jugendgottesdienst gefeiert, der unter der musikalischen
Leitung von Martin Fischer, Rasdorf stand und von der Gesangsgruppe
„Himmelwärts“ aus Kirchhasel sowie einer Instrumentalgruppe mitgestaltet wurde.
Nach Übernachtungen in Speicherz, Hammelburg und Gauaschach war erster
Höhepunkt der Besuch des Marienwallfahrtsortes „Maria im Grünen Tal“ bei
Retzbach. Der weiter Weg führte über Leinach, Greußenheim und Külsheim.
Besonderes Lob ist den Gastgebern auf dem Wallfahrtsweg zu zollen. Neben
„Gnadenstätten“ an denen Menschen am Wegrand den schwitzenden und durstigen
Wallfahrerinnen und Wallfahrer erfrischende Getränke anboten, bewirteten an den
Rastplätzen wie Rothemann, Oberleichtersbach, Bühler, Heßlar oder Helmstadt die
Bewohner die Wallfahrergruppe. In den kleinsten Dörfern wie Geiersnest oder
Neuwirtshaus mit weniger als 100 Einwohnern musste niemand von den mehr als 700
Walldürnern hungrig oder durstig bleiben. Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler
sprach von einem „kleinen Wallfahrtswunder“, dem zum Dank herzlicher Beifall
gespendet wurde.
Nach der Eucharistiefeier in
Walldürn wurden Wallfahrerinnen und Wallfahrer für 25, 50 und 55 Jahre mit dem
silbernen Pilgeremblem und einer Urkunde geehrt. Diese hatten bereits bei einem
Halt in „Maria im Grünen Tal“ bei Retzbach für das langjährige Wallfahren ein
Pilgerkreuz erhalten. Günter Straub; Waldfenster, der zum 55. Mal teilnahm erhielt
für 40 Jahre Leitung der Walldürnwallfahrtsmusiker eine Auszeichnung des
Bischofs von Fulda und die Ehrennadel des Bistums Würzburg.
Ehrungen:
25 Jahre:
Lothar Böhm, Thalau, German Bolz,
Oberleichtersbach, Jutta Jahn, Marburg, Matthias Leibold, Altenhof, Annette
Leinweber, Kalbach, Lioba Meißner, Niederrode, Franz Möller, Marburg, Martina
Mörmel, Fulda, Christa Schwendner, Harmerz, Claus Wagner, Fulda, Albrecht
Wegner, Retzbach, Birgit Witzel, Zirkenbach
50 Jahre:
Herbert Alt, Dietershausen,
Günter Seubert, Greußenheim, Manfred Stelzner, Harmerz
55 Jahre
Günter Straub, Waldfenster.