Weihnachten 2022
Liebe Gläubige unserer Pfarrgemeinden
Wir folgen keinem anderen Stern als dem von Bethlehem
Hat der alttestamentliche Prophet Jesaja vor beinahe 3000 Jahren nicht schon das verkündet, was wir seit Wochen und Monaten durchleben müssen? Ist unsere derzeitige Pandemie-Situation nicht auch eine Finsternis? Der Ukraine-Krieg, eine Art Todesschatten, der sich über unser Volk, über die ganze Welt, ausgebreitet hat und uns in vielfältige Fesseln legt? Ein brutaler, menschenverachtender Krieg, der unser Leben nicht nur einschränkt und gefährdet, sondern es auch vielen raubt!
Wie groß ist doch unsere Sehnsucht nach Erlösung und Befreiung von diesem teuflischen Coronavirus und wie groß ist unsere Sehnsucht nach einem freien und normalen, glücklichen Leben in Frieden und Freiheit? Wir suchen oft hilflos und verzweifelt nach Antworten auf die unzähligen Fragen, und so vieles scheint momentan unbeantwortet, aussichtslos und macht uns Angst.
Da brauchen wir doch Antworten, Halt, Orientierung, Hoffnung und Mut, damit unser Leben wieder in seine gewohnte Balance kommen kann.
Jesaja will uns mit seinen Worten die Weihnachtsbotschaft ankündigen: „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlt ein Licht auf. Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt“ ( Jes 9,1.5a ). Diese einstige jahrhundertalte Verheißung hat sich dann an Weihnachten, hat sich heute bewahrheitet, weil in dieser Heiligen Nacht der Retter, der Heiland, der Erlöser der Menschen geboren ist. Gott hat in dieser Finsternis sein Licht aufstrahlen lassen, indem er uns seinen Sohn als hilfloses und gefährdetes Kind in die Krippe gelegt hat. Die Weihnachtsbotschaft , die wir gerade vom Evangelisten Lukas hören, bestätigt die Prophetie des alten Propheten: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr“ ( Lk 2,10f. ).
Weihnachten ist die größte Liebeserklärung Gottes
Die Weihnachtsbotschaft ist inmitten unseres Chaos, inmitten aller unserer Not, bei scheinbar aller Ausweglosigkeit aus dieser Pandemie und der verursachten Kriegsfolgen, eine Botschaft, die uns heute von Neuem verkündet und anvertraut wird. Die Botschaft der Geburt des Gotteskindes ist eine frohe Botschaft, die Licht in unser Leben bringen will, die alle Finsternis und Dunkelheit zu vertreiben und zu besiegen vermag. Es ist eine Freudenbotschaft, die uns sagen will, dass Gott mit uns ist, dass er uns in unserem Elend nicht alleine lässt, dass er uns retten und befreien wird.
Die Geburt Jesu, mit der Gott sich auf die Erde herab begibt, sie berührt und mit uns teilt, ist kein Märchen, ist keine Fata Morgana der Hirten und ist nicht irgendein Ereignis, das sich in einem Stall oder in einer Höhle von Betlehem ereignet hat, sondern es ist die Solidaritätsbekundung Gottes mit uns Menschen. Aber mehr noch: Weihnachten ist die größte Liebeserklärung Gottes an uns Menschen. Was kann es Trostvolleres in diesen Tagen denn noch geben? Und wer liebt, gibt nicht auf! Wer liebt, lebt mit, der ist da, der heilt und verbindet, der gibt sich hin. Wer liebt, geht nicht weg, sondern teilt und rettet.
Weihnachten ist doch mehr als ein bloßes Familienfest, wie es vor einigen Tagen Politiker definiert haben. Weihnachten ist ein einmaliges Fest, es ist das große Fest der Menschwerdung Gottes, das Fest der Liebe und des Lebens. Weihnachten ist doch nicht nur ein Anlass, sich zu besuchen, miteinander zu essen, zu feiern und sich zu beschenken. Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Güte, des Friedens, der Gnade, der Menschenwürde und der Menschenfreundlichkeit, das Fest des Segens. Wer Weihnachten in diesem Sinn feiert, der darf sich auch beschenken und Atmosphäre teilen, wenn auch in diesem Jahr wohl nur im ganz kleinen Kreis, weil der Mensch dadurch Gottes Liebe weiterschenkt, die im Stall von Betlehem grundgelegt ist. Vielleicht haben wir Christen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auch mit dazu beigetragen, dass der eigentliche Sinn von Weihnachten verdeckt und aus dem Bewusstsein gerückt ist, haben am Konsumrausch mitgewirkt und das Geheimnis der Weihnacht verdunsten lassen. Jetzt, heute, ist die Gelegenheit, das Geheimnis dieses so wunderbaren Festes wieder neu in seinem Glanz und in seiner Schönheit zu entdecken, wieder freizulegen und es uns zu Herzen gehen zu lassen, dass wir die eigentliche Freude erfahren und wahrnehmen, was Gott uns Großartiges geschenkt hat.
Der Stern von Bethlehem trägt eine Botschaft in sich
Machen wir uns auf den Weg wie die Hirten und die Magier, machen wir unseren Herzen Beine und schauen wir auf den Stern von Bethlehem. Er führt uns nämlich direkt und ohne Umwege an die Krippe, worin das Gotteskind liegt. Gehen wir an die Krippe wie die Hirten und die Weisen, schauen wir das Kind an und lassen wir uns von ihm anschauen, beten wir es an! Wenn wir das tun, dann erfahren wir eine Sternstunde unseres Lebens, denn dann haben auch wir Gott für unser Leben gefunden, dann hören wir die Weihnachtsbotschaft im Originalton Gottes: „Mensch, ich liebe dich!“
Lassen Sie Weihnachten in diesem Jahr zu Ihrer persönlichen Sternstunde werden, lassen Sie Gottes Licht in Ihr Herz einstrahlen und glauben Sie dieser wunderbaren Botschaft - sie ist ausdrücklich für Sie! Bleiben wir auf dem Boden, aber schauen wir unbedingt nach oben, an den Himmel, wo uns in der Finsternis und im Dunkel das Licht aufstrahlt, und lassen wir uns von diesem Stern führen. Lassen wir uns nicht von den Flutlichtern des Konsums und Wohlstandes blenden oder uns von Querdenkern einen fragwürdigen Weg weisen!
Der Stern von Bethlehem ist nicht nur ein Leuchtfunken am Firmament, sondern dieser Stern trägt eine Botschaft der Freude und der Liebe mit sich, die alle Finsternis erhellen und vertreiben und selbst den Tod besiegen kann. Legen wir alle unsere Ängste, unsere Befürchtungen und unsere Not in die Krippe und vertrauen wir uns dem Kind an, das in dieser Nacht den Frieden bringen will! Weihnachten lädt uns ein, keinem anderen Stern zu folgen als dem von Betlehem!
So wünschen wir Ihnen und Ihren Familien und Freunden
„FROHE UND GESEGNETE WEIHNACHTEN!“
und „EIN GESEGNETES UND GESUNDES NEUES JAHR 2023!“
Danke für all Ihren persönlichen Einsatz im Dienst in den Pfarreien:
St. Joseph Hebenshausen, Zum göttlichen Erlöser Witzenhausen
und St. Bonifatius Bad Sooden-Allendorf.
Möge Sie und Ihre Angehörigen das Kind in der Krippe durch seine Menschwerdung mit allem Weihnachtssegen erfüllen, dass Sie weiterhin treue Zeugen seiner Botschaft vom Reich Gottes bleiben
Ihre
Pfarrer Hans-Jürgen Wenner Gemeindereferentin Justyna Beer
Gleichbleibende Gottesdienste in unserer Gemeinde
Sonntag
gerade Monate Sonntag 10.30 Uhr
ungerade Monate: Sonntag 09.00 Uhr
Mittwoch
17.30 Uhr Heilige Messe
Bitte Info beachten
© Zum göttlichen Erlöser, Witzenhausen