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Ursulinenschüler besuchen Gedenkstätte Buchenwald

Für welche Dinge, die wir heute als selbstverständlich und als Teil der persönlichen Freiheit eines jeden Menschen betrachten, mussten zur Zeit des Nationalsozialismus unzählige Menschen ihr Leben lassen? Wer wurde verfolgt? Wie waren die Lebensbedingungen im Konzentrationslager? Diese und weitere Fragen führten den Jahrgang Q2 sowie die Klassen 10R und 9H am 11.03.2023 bzw. am 13.03.2023 zur KZ-Gedenkstätte Buchenwald in der Nähe von Weimar.


Die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist ein zentraler Bestandteil des Geschichtsunterrichts. Während theoretische Inhalte, Film- und Quellenanalysen wertvolle Einblicke bieten, ermöglicht ein Besuch an einem historischen Ort wie dem Konzentrationslager Buchenwald eine besonders eindrückliche und tiefgehende Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte. Aus diesem Grund ist der Gedenkstättenbesuch seit dem Schuljahr 2018/19 fest im Schulcurriculum des Fachs Geschichte der Ursulinenschule verankert.


Die Gedenkstätte Buchenwald hat kürzlich ein neues Konzept für ihre Führungen eingeführt, das die Schülerinnen und Schüler besonders einbindet. So begann der Besuch mit einem Einführungsgespräch, in dem die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer besprochen wurden. Anschließend folgte die eigentliche Führung durch die Gedenkstätte.


Nach der Begrüßung an der Information (ehemaliges SS-Kasernengebäude) führte der Weg über den Carachoweg vorbei an der Registratur und der Kommandantur – Orte, an denen die Häftlinge brutal ins Lager getrieben wurden. Besonders eindrücklich waren die Erklärungen am Arrestzellenbau, auch „Bunker“ genannt, sowie das Innehalten am Lagertor mit der zynischen Inschrift „JEDEM DAS SEINE“. Die angehaltene Uhr am Torgebäude und die Ausführungen zum Appellplatz, den Zäunen, Wachtürmen und dem ehemaligen Bärenzwinger der SS veranschaulichten das Leben und Sterben im Lager. Besonders beeindruckend war das Denkmal für alle Opfer des Konzentrationslagers, das durch eine auf Körpertemperatur erwärmte Gedenkplatte symbolische Wärme vermittelt.


Nach der Führung fand ein Nachbereitungsgespräch statt, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke reflektieren konnten. Offene Fragen wurden besprochen und das Erlebte gemeinsam verarbeitet, bevor die Gruppe die Dauerausstellung im Gebäude der ehemaligen Effektenkammer besuchte. Die dort präsentierten Audio- und Videoaufnahmen sowie persönliche Gegenstände ehemaliger Häftlinge machten die Schrecken des Ortes noch greifbarer und verdeutlichten eindringlich das Schicksal der Opfer.


Insgesamt hinterließ der Besuch der Gedenkstätte einen tiefen Eindruck. Die lebendige und eindrucksvolle Vortragsweise der Guides ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, den Erklärungen gut zu folgen und sich aktiv mit Fragen einzubringen. Durch das neue Konzept mit verlängerten Führungen, Einführungsgespräch und Nachbereitung wurde das historische Lernen noch intensiver und nachhaltiger gestaltet.


Stephan Kolle

Leiter Fachbereich II

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