Öffnung der Schule - Wettbewerbe, Aktionen und Veranstaltungen

Schülerinnen arbeiten zur jüdischen Geschichte

Gemeinsam mit dem Geschichtsverein Fritzlar entsteht ein Flyer zu den Stolpersteinen


Im Rahmen eines Wettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ haben sich vier Schülerinnen der Ursulinenschule mit der jüdischen Geschichte ihres Schulortes auseinandergesetzt. Über Frau Saskia Erbuth kam der Kontakt zu mir, der Unterzeichneten, zustande. Gemeinsam besichtigten wir den jüdischen Friedhof und kamen auf die Stolpersteine zu sprechen. Rasch ließen sich die vier Mädchen dafür gewinnen, zusätzlich zu ihrem Film ein Faltblatt zu diesen Erinnerungssteinen zu erstellen. So wurde nach Schulschluss gemeinsam recherchiert, Kontakt zu Gunter Demnig, dem Kölner Künstler und Ideengeber der Messingplatten aufgenommen, Texte für die Geschichtsseite der Stadt Fritzlar verfasst und mithilfe des Marketing-Büros, das für das Layout verantwortlich zeichnete, ein Faltblatt erstellt.


Der Geschichtsverein Fritzlar finanzierte den Flyer, der nun im Tourismus-Büro der Stadt ausliegt. Der Nutzer kann anhand dieses Prospektes die in Fritzlar verlegten Stolpersteine abgehen und mithilfe des QR-Codes weitere Informationen abrufen zu den Opfern des Nazi-Terrors: Geburtsdatum und -ort, Schulbesuch, Beruf, Familie und Schicksal im III. Reich. Zudem stellten die Schülerinnen auf der Website der Stadt Fritzlar weitere Informationen zur Geschichte der jüdischen Mitbewohner in Fritzlar ein.


Herr Jüngst, Schulleiter der Ursulinenschule und Frau Anders, Stellvertreterin sowie der Geschichtsverein Fritzlar dankten den Schülerinnen für ihr Engagement, durch das es möglich, mit diesem Flyer einen weiteren Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten. Bei den Recherchen war aufgefallen, dass bislang immer die Rede von 73 Steinen war, allerdings nur 72 nachvollzogen werden konnten: 66 Steine waren vor den zuletzt bekannten Wohnadressen der Opfer verlegt worden, einer ist im Museum Hochzeitshaus ausgestellt, fünf sind in einer Vitrine im Tourismus-Büro aufbewahrt, da die Hausbesitzer eine Verlegung vor ihrer Hausschwelle ablehnten. Mithilfe des Büros von Gunter Demnig konnte das Schicksal des 73. Opfers ermittelt werden; der Erinnerungsstein ist in Bearbeitung und wird im Frühjahr verlegt werden können.


Dagmar Lohmann

Ursulinenschule Fritzlar


Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar

 



Telefon: 05622 9996-0

Fax:      05622 9996-44

 
 
 


© Ursulinenschule Fritzlar

 

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