Öffnung der Schule - Wettbewerbe, Aktionen und Veranstaltungen

Mina Yanko berichtet an der Ursulinenschule über die „Gerechten unter den Völkern“

„Wer ein Menschenleben rettet, dem wird es angerechnet, als würde er die ganze Welt retten.“ (Talmud)


Vergangene Woche besuchte Mina Yanko, ehemalige stellvertretende Direktorin der Abteilung „der Gerechten unter den Völkern“ am Holocaust-Mahnmal in Jerusalem, Yad Vashem, die Ursulinenschule. Vor den OberstufenschülerInnen der Q3 erzählte sie von mutigen Menschen, die während des Nationalsozialismus ihr Leben riskierten, um Juden zu retten. Eingeladen war Yanko von der Evangelischen Kirche und dem Evangelischen Forum. Organisiert wurde die Schulveranstaltung von Religionslehrerin Stephanie Trieschmann. Englischlehrerin Astrid Bremmer übersetzte den Vortrag ins Deutsche.


Oskar Schindler, der über 1000 Juden vor der sicheren Ermordung rettete, indem er sie als kriegswichtige Mitarbeiter beschäftigte, kennen spätestens seit dem Film von Steven Spielberg viele. Doch es gibt noch weitaus mehr Lebensretter, die zu den „Gerechten unter den Völkern“ zählen. Inzwischen sind in 45 Ländern über 30.000 Menschen mit diesem Ehrentitel bedacht worden, darunter 651 aus Deutschland.


Exemplarisch stellte Yanko einige von ihnen vor und erzählte deren Geschichten. So auch die Geschichte von Walther und Anna Disselnkötter. Der Pfarrer und seine Frau versteckten 1945 in ihrem Haus in Züschen die Jüdin Rahel Ida Plüer vor den Nationalsozialisten. Für ihren Mut wurden sie 1996 als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Mit dabei war auch der Sohn von Rahel Ida Plüer. Ihm sei es ein besonderes Anliegen gewesen, dass beide die Auszeichnung noch zu Lebzeiten erhalten, so Yanko. Walter Disselnkötter war zu diesem Zeitpunkt bereits 93 Jahre alt.


In Vorbereitung auf den Vortrag an der Ursulinenschule recherchierte Yanko, dass auch einer Ursulinenschwester die Ehre der Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ zuteilwurde. Trotz strenger Überwachung durch das faschistische Regime gewährte Mutter Mary Xavier Marteau (1870-1962) während des Zweiten Weltkriegs 103 Juden und Jüdinnen Zuflucht in ihrem Konvent in der Via Nomentana in Rom. Eine der Überlebenden, Maria Luisa della Seta, sagte später: „Als wir verzweifelt nach einem Versteck suchten, klopften wir an der Tür des Konvents und Mutter Mary empfing uns, bot uns einen Unterschlupf an und tat alles, was sie konnte, um auch unsere Verwandten zu verstecken. Sie gab uns Kraft und Mut für den Überlebenskampf und tröstete uns mit dem Wissen, dass wir unter Freunden waren.“


Gebannt lauschten die UrsulinenschülerInnen den Berichten von Yanko über die mutigen Lebensretter und waren sichtlich beeindruckt. Die „Gerechten unter den Völkern“ sind ein lebendiges Beispiel für Menschlichkeit, an dem wir uns auch heute noch orientieren können.

Wir denken in dieser schweren Zeit besonders an Mina Yanko und ihr Land.


Martin Baumann

Öffentlichkeitsarbeit, Ursulinenschule

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