Am 17. Juni 2024 fand an der Ursulinenschule in Fritzlar eine Veranstaltung im Rahmen der Demokratiebildung statt. Organisiert vom Bettina-von-Arnim-Forum, referierte Lea Plavcic vom Landesamt für Verfassungsschutz Hessen vor den zehnten Klassen der Realschule und des Gymnasiums über die Gefahren, die von der neuen Rechten für unsere Demokratie ausgehen. Aufgrund des großen Interesses hielt Plavcic die Veranstaltung zweimal, in der dritten und vierten Stunde für die Klassen 10R1, 10R2 und 10R3 sowie in der fünften und sechsten Stunde für die Klassen 10G1, 10G2 und 10G3.
Aufklärung über die Aufgaben des Verfassungsschutzes
Zu Beginn der Veranstaltung gab Plavcic einen Einblick in die Aufgaben des Verfassungsschutzes, der unter anderem Personen und Gruppierungen aus den Bereichen Linksextremismus, Islamismus, Reichsbürger und Rechtsextremismus beobachtet. Dabei betonte sie, dass besonders die neue Rechte, eine Mischszene mit oft jugendlichen Mitgliedern und einer zunehmenden Gewaltbereitschaft, eine ernsthafte Bedrohung darstellt.
Die neue Rechte und ihre Methoden
Plavcic erläuterte die
Unterschiede zwischen der neuen und der alten Rechten. Während letztere oft
durch erkennbare nationalsozialistische Symbole auffiel, vermeidet die neue
Rechte solche Zeichen bewusst. Stattdessen setzt sie auf subtile Methoden, um ihre
Ideologie zu verbreiten. Sie nutzt moderne Kommunikationsmittel wie Social
Media, um insbesondere junge Menschen zu erreichen.
Besonderes Augenmerk legte Plavcic auf die Nutzung von TikTok, das sie als "moderne Designerdroge für das Gehirn" bezeichnete. Provokante Videos mit vielen Reaktionen, die Abwesenheit eines Dislike-Buttons und die kontinuierliche Reizüberflutung machen die Plattform zu einem effektiven Werkzeug für rechtsextreme Propaganda. Ziel dieser Strategie sei es, rechtsextremes Gedankengut in den Alltag der Menschen einsickern zu lassen und es als normal erscheinen zu lassen.
Mechanismen der Radikalisierung
Ein zentrales Thema war der "Kampf um die Köpfe", den die neue Rechte über Social Media führt. Plavcic erklärte, dass Memes und andere virale Inhalte als virtuelle Waffen genutzt werden, um rechtsextremistisches Gedankengut zu normalisieren und die Hemmschwelle für solche Ansichten zu senken. Diese Inhalte sollen eine Anschlussfähigkeit an den Mainstream herstellen und den öffentlichen Diskurs beherrschen.
Fazit und Bedeutung der Veranstaltung
Die Veranstaltung verdeutlichte den Schülerinnen und Schülern die subtilen, aber gefährlichen Mechanismen, die die neue Rechte einsetzt, um ihre Ideologie zu verbreiten. Durch die praxisnahe und anschauliche Präsentation von Lea Plavcic erhielten sie wertvolle Einblicke in die Strategien rechtsextremer Gruppierungen und deren Einfluss auf unsere Demokratie. Ein besonderer Dank gilt der Referentin für ihre engagierte und aufschlussreiche Arbeit, die einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Stärkung der demokratischen Werte an der Ursulinenschule leistete.
Stephan Kolle
FBL Leiter Aufgabenfeld 2
Vorsitzender des Bettina-von-Arnim-Forums
Ursulinenschule Fritzlar
Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar
Telefon: 05622 9996-0
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