IÖffnung der Schule - Bettina-von-Arnim-Forum

Bettina vom Arnim Forum – #clapforcraps - Antisemitismus

Am Montag, den 14. Juni, hielt Ben Salomo einen Vortrag, der den modernen Antisemitismus als Thema hatte. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Bettina von Arnim Forums in der Ursulinenschule in Fritzlar statt und wurde durch die Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) und die Friedrich Naumann Stiftung ermöglicht. Um dem Pandemiegeschehen und den daraus folgenden Hygienemaßnahmen gerecht zu werden, wurde dieser Vortrag über eine Videokonferenz den Schülern der Q2 zur Verfügung gestellt. Bemerkenswert dabei ist, dass es dem Organisator und stellvertretenden Sektionsleiter der GSP Fritzlar Christian Henze gelang, den Moderator Meinhard Schmidt-Degenhard für den Vortrag, der als Interview stattfand, zu gewinnen. Dieser lenkte das Interview mit großer Souveränität und entlockte Ben Salomo einige interessante Anekdoten und Informationen.


Der Vortrag hatte den Titel #clapforcraps – Antisemitismus und wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung zur Verfügung gestellt. #clapforcraps ist dabei ein Zeichen gegen Intoleranz, Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus. In kurzen Clips (z.B. auf Instagram) wird zum Beispiel ein älteres Familienmitglied gezeigt, welches eine diskriminierende Bemerkung macht, die von Intoleranz zeugt. Postwendend hört man im Hintergrund ein langsames Klatschen, das die Situation kommentieren und ein Statement der Ablehnung gegenüber der Äußerung sein soll. Am Ende jedes Clips steht die Botschaft: "Clap for Crap."


In diesem Kontext sollen auch die Vorträge von Ben Salomo zum Thema Antisemitismus stehen. Antisemitismus, wie rassistisch motivierter Judenhass auch genannt wird, nimmt in Deutschland wieder dramatisch zu. So wird das Wort „Jude“ als Schimpfwort vermehrt auf Schuhöfen genutzt. Zudem berichtete Salomo, dass antisemitische Weltanschauungen immer stärker in die Populär- und Jugendkultur einsickern. So kam es im Umfeld seines youtube Formats Rap am Mittwoch zu antisemitischen Aussagen und Prügeleien, weshalb der Musiker sich dazu entschied, dass Format im Jahr 2018 nach 8 erfolgreichen Jahren zu beenden. In diesem Format traten mehrere Hiphop Musiker in der Form eines Battle-Raps gegeneinander an. Salomo bot jungen Künstlern eine Bühne und ermöglichte z.B. Capital Bra ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Zudem berichtete Salomo, dass es bis heute antisemitische Kommentare gegen ihn gibt und diese den Rahmen der Rufschädigung erreichen würden. Im weiteren Verlauf des Interviews berichtete Salomo von seiner ersten Erfahrung mit gewalttätigem Antisemitismus, die er im Alter von 12 Jahren ausgehend von seinem damaligen besten Freund machen musste. Nachdem ein Musikvideo von Ben Salomo gezeigt wurde, beschrieb der Referent, wie antisemitische Klischees und Narrative über Codes in der Musik oder über Interviews in die Popkultur und somit auch in die Kinderzimmer einsickern. Zum Teil werden dabei alte Erzählungen wie die über die Familie Rothschild aber auch neue Narrative, wie die Neue Weltordnung oder der Great Reset verbreitet.

Nach dem Vortrag, der etwa 60 Minuten dauerte, beantwortete Ben Salomo die zahlreichen Fragen, die in Namen der Schüler von Meinhard Schmidt-Degenhard redaktionell strukturiert vorgetragen wurden. So beantwortete der Referent zum Beispiel die Frage, wie der Künstler zum Hiphop kam und welche Künstler seine Vorbilder sind. Zudem beschrieb er Möglichkeiten, wie man den Antisemitismus eindämmen kann. Er gab ein Plädoyer dafür ab, dass auch Schüler sich trauen können, Widerspruch online und offline bei antisemitischen Klischees zu leisten. Auch junge Menschen können es wagen einen Konflikt nach diskriminierenden Aussagen einzugehen. Zudem betonte der Musiker, dass Bildung zur Eindämmung des Antisemitismus einen noch größeren Stellenwert eingeräumt werden müsse.


Abschließend kann gesagt werden, dass das jugendliche Publikum dem Referenten aufgrund seiner lebendigen und anschaulichen Vortragsweise gut folgen konnte und dementsprechend sehr interessiert zuhörte. Das Bettina von Arnim Forum möchte der Schulleitung und der GSP, Sektion Fritzlar, danken, da beide dem Bettina von Arnim Forum beratend zur Seite standen und es technisch und organisatorisch für diese Veranstaltung unterstützten.


Stephan Kolle

Ursulinenschule Fritzlar


Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar

 



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Fax:      05622 9996-44

 
 
 


© Ursulinenschule Fritzlar

 

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