Das Fest des Hl. Stephanus, das normalerweise am 26.12. gefeiert wird, entfällt in diesem Jahr, weil das Fest der Heiligen Familie, in diesem Jahr auf den Sonntag direkt nach Weihnachten fällt.
Familienandacht zum Sonntag in der Weihnachtsoktav
Fest der Heiligen Familie
Kerze (am Weihnachtsbaum) entzünden
Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Gebet:
Herr, unser Gott,
in der Heiligen Familie
hast du uns ein Vorbild geschenkt.
Gib unserer und allen Familien
dass sie mit Dir und untereinander in Eintracht leben
und einander in der Liebe verbunden bleiben.
Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums
Wahrscheinlich
sind schon alle Geschenke ausgepackt. Das Warten auf die Geschenke wurde vor
Weihnachten sehr lang. Es ist manchmal kaum auszuhalten. Die Spannung wurde
größer, je näher Weihnachten kam. Aber wir wussten, wann es endlich so weit
ist.
Heute hören wir von Menschen, die auf etwas gewartet haben, von dem sie nur
wissen oder glauben oder hoffen konnten, dass es kommt. Sie wussten aber in
keinem Fall, wann das sein wird.
Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de
Fragen für ein gemeinsames Gespräch
· Worauf habe ich schon lange gewartet? Was war das? Ein Gegenstand, oder auch ein Mensch?
· Wofür lohnt es sich zu warten?
· Hatte ich schon einmal die Sorge, vergeblich zu warten?
· Wie habe ich mich gefühlt, als das Erwartete endlich da war?
· Habe ich mich gefreut? Wie hat sich meine Freude gezeigt?
· Habe ich schon mal vor Freude gesungen?
J· Jesus ist in eine Familie hineingeboren worden. Was gefällt Dir an Deiner Familie besonders gut?
Aktion: Wir alle leben oder lebten in einer Familie. Alle haben eigene Erlebnisse, Gefühle, Wünsche und Erwartungen. Jede*r schreibt oder malt auf einen Zettel, was Familie für Dich bedeutet. Es kann das sein, was gut gefällt. Es kann ein Wunsch sein, wie der Umgang miteinander ist. Was auch immer. Wer mag, kann daraus ein Bild für die Familie gestalten.
Hier ein paar Ideen, was die Themen sein könnten, es gibt natürlich noch viel mehr…:Zeit, Vertrauen, Trost, Ernst genommen werden, Gemeinschaft, Nahrung und Kleidung, Nähe, Anerkennung, Verzeihen, Geborgenheit, Streit und wieder vertragen, Angenommen sein, Schutz, Liebe...
Fürbitten:
Jesus wurde in
eine menschliche Familie hineingegoren.
Er kennt uns und unser Leben, weiß um
unsere Sorgen und begleitet uns auf unserem Lebens- und Glaubensweg.
Ihn bitten wir:
Für
alle Eltern, für alle Kinder, für alle Familien, gleich in welcher Form sie
leben.
Christus höre uns.
Für
unsere Familien und Haushalte mit ihren Hoffnungen und Erwartungen, ihren
Ungewissheiten und Enttäuschungen.
Christus höre uns.
Für die
Kinder, die in Wohlstand und Harmonie aufwachsen, und für die Kinder, die unter
Konflikten, Flucht und Hunger leiden, für junge Menschen ohne Obdach und ohne
Zukunftsaussichten.
Christus höre uns.
Für
alle alten Menschen in unseren Gemeinden, für alle, die nicht mehr für sich
selbst sorgen können, die auf Hilfe, Trost und Pflege angewiesen sind.
Christus höre uns.
Für
alle, die unter dieser Pandemie leiden, für jene, die isoliert sind, die krank
sind, und für alle, die an die Grenzen der Belastung kommen.
Christus höre uns.
Für
unsere Verstorbenen. Für Eltern, Familienangehörige, Freunde und Bekannte und
für die verstorbenen Mitglieder unserer Gemeinden.
Christus höre uns.
Jesus, Bruder aller Menschen, du denkst an uns umsorgt uns mit deiner Liebe und verlässt uns nicht. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.
Beten
wir gemeinsam:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Lied: Ihr Kinderlein kommet
https://www.youtube.com/watch?v=3OQoGXe0Pa4
Segensbitte:
Sei du
für uns das Licht
eines neuen Morgens
und die Sonne,
die uns durchwärmt.
Sei du
die Quelle
unserer Lebendigkeit
und der Grund
auf dem wir stehen können.
Sei du
die Luft,
die uns atmen lässt
und das Feuer,
das unser Liebe entfacht.
Sei du
das Brot,
das meine Hoffnung nährt,
und der Wein,
der stärkt.
Sei du
unser Segen
und lass uns Segen sein,
der uns und andere umgibt.
Dazu segne uns der menschenfreundliche Gott
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Impuls für die kommende Woche
Bald endet das Jahr 2020. Es war ein besonderes Jahr mit Sorgen und Einschränkungen und auch mit neuen guten Erfahrungen und Erlebnissen. Welche schönen Dinge bleiben uns in Erinnerung?
Was haben wir in diesem Jahr gemacht? Was war besonders schön. Jeder aus der Runde schaut zurück auf das Jahr und schreibt oder malt ein Erlebnis / Ereignis für jeden Monat auf.
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls ist für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden.
Erste Lesung 1 Sam 1, 20–22.24–28
Er soll für sein ganzes Leben ein vom Herrn Zurückgeforderter sein
Lesung aus dem ersten Buch Sámuel.
20 Hanna, die Frau Elkánas, wurde schwanger.
Sie gebar einen Sohn
und nannte ihn Sámuel,
denn sie sagte: Ich habe ihn vom Herrn erbeten.
21 Als dann Elkána
mit seiner ganzen Familie wieder nach Schilo hinaufzog,
um dem Herrn das jährliche Opfer
und die Gaben, die er gelobt hatte, darzubringen,
22 zog Hanna nicht mit,
sondern sagte zu ihrem Mann:
Ich werde den Knaben
erst, wenn er entwöhnt ist, hinaufbringen;
dann soll er vor dem Angesicht des Herrn erscheinen
und für immer dort bleiben.
24 Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf,
dazu einen dreijährigen Stier,
ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein.
So brachte sie ihn zum Haus des Herrn in Schilo;
der Knabe aber war damals noch sehr jung.
25 Als sie den Stier geschlachtet hatten,
brachten sie den Knaben zu Eli
26 und Hanna sagte: Bitte, mein Herr,
so wahr du lebst, mein Herr,
ich bin die Frau, die damals neben dir stand,
um zum Herrn zu beten.
27 Ich habe um diesen Knaben gebetet
und der Herr hat mir die Bitte erfüllt,
die ich an ihn gerichtet habe.
28 Darum lasse ich ihn auch vom Herrn zurückfordern.
Er soll für sein ganzes Leben
ein vom Herrn Zurückgeforderter sein.
Und sie beteten dort den Herrn an.
Zweite Lesung 1 Joh 3, 1–2.21–24
Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es
Lesung aus dem ersten Johannesbrief.
Schwestern und Brüder!
1 Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat:
Wir heißen Kinder Gottes
und wir sind es.
Deshalb erkennt die Welt uns nicht,
weil sie ihn nicht erkannt hat.
2 Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes.
Doch ist noch nicht offenbar geworden,
was wir sein werden.
Wir wissen,
dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
21 Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt,
haben wir gegenüber Gott Zuversicht;
22 und alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm,
weil wir seine Gebote halten
und tun, was ihm gefällt.
23 Und das ist sein Gebot:
Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben
und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat.
24 Wer seine Gebote hält,
bleibt in Gott und Gott in ihm.
Und daran erkennen wir,
dass er in uns bleibt:
an dem Geist, den er uns gegeben hat.
Evangelium Lk 2, 41–52
Sie fanden Jesus im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
41 Die Eltern Jesu
gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem.
42 Als er zwölf Jahre alt geworden war,
zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
43 Nachdem die Festtage zu Ende waren,
machten sie sich auf den Heimweg.
Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem,
ohne dass seine Eltern es merkten.
44 Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe,
und reisten eine Tagesstrecke weit;
dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.
45 Als sie ihn nicht fanden,
kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm.
46 Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel;
er saß mitten unter den Lehrern,
hörte ihnen zu
und stellte Fragen.
47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt
über sein Verständnis und über seine Antworten.
48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen
und seine Mutter sagte zu ihm:
Kind, warum hast du uns das angetan?
Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.
49 Da sagte er zu ihnen:
Warum habt ihr mich gesucht?
Wusstet ihr nicht,
dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
50 Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte.
51 Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück
und war ihnen gehorsam.
Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen.
52 Jesus aber wuchs heran
und seine Weisheit nahm zu
und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
Weihnachten
ist ein Familienfest.
Besuche von Kindern und Enkeln stehen auf der Tagesordnung. Besuche bei Eltern, Geschwistern, Großeltern prägen die Feiertage.
Normalerweise.
In diesem Jahr -wieder alles anders. Weniger Besuche zumindest.
Da ist
es irgendwie komisch und sinnig zugleich, dass der zweite Feiertag, der
normalerweise als Fest des Heiligen Stephanus begangen wird, in diesem Jahr vom
Fest der Heiligen Familie geprägt ist.
Heilige Familie – äußere Schwierigkeiten hatten Maria und Josef – zu Zeiten der Geburt Jesu und später auch – mit 12 Jahren macht Jesus, was er will. Bleibt einfach in Jerusalem, geht in den Tempel, zu den Großen der Religion und der Gesellschaft. Lässt sich nicht abhalten oder klein halten.
Dort
löst er Erstaunen aus.
Es gibt Rückfragen der Gelehrten, es gibt Achtung vor seinem Wissen und Handeln.
Der junge Jesus tut zum einen das, was junge Menschen tun. Sich abgrenzen, widersprechen, eigene Wege suchen und gehen.
Der junge Jesus hat den Weitblick und weiß, was er möchte, wohin er gehört, was ihm gut tut, wo seine Zukunft liegt.
Dieser Tag, dieses Evangelium sagen mir:
Es ist gut, Kinder und Jugendliche zu beachten, ja sogar mehr beachten.
Obwohl sie den Erwachsenen unbequem scheinen. Sie gehen eigene Wege und sie wissen, was sie wollen.
Einige Jugendverbände haben entschieden, in ihren Veröffentlichungen, Gott mit einem * zu schreiben, also Gott*.
Sie wollen damit aufmerksam machen, dass Gott nicht fassbar und nicht mit menschlichen Kategorien zu beschreiben ist.
Und das Bild von Gott als "alten weißen Mann" aufbrechen.
Seit gut drei Jahren gehen junge Menschen bei "fridays for future" auf die Straßen. Zum Glück. Versuche, sie klein zu reden, sind gescheitert. Zum Glück.
Es bleibt zu wünschen, dass sie weiter auf die Straßen gehen, dass sie aufgeschlossen und sensibel, aufmüpfig und aufsässig bleiben.
Sie tun es für die eigene Jugend - sie tun es auch für uns, träge Gesellschaft.
Wenn die Jugend nicht rebelliert, wer soll es dann tun?
Wer
zufrieden und satt ist, wer sich in den Sessel zurücklehnt und immer auf der Couch
bequem macht, der ist alt. Wer auf die Straßen geht, für Ideale und Veränderung
kämpft, der ist jung. Das Alter spielt dabei keine Rolle.
In diesem
Sinne wünsche ich uns, dass wir jung sind, es bleiben oder werden. Dass wir ein
bisschen aufmüpfig sind, gegen die Großen, gegen den Trend, gegen
Bequemlichkeit. Ich wünsche uns, dass wir "auf die Straße gehen", für die Zukunft eintreten, von Gott ein weites Bild haben.
Ich wünsche uns, dass wir wissen, was uns gut tut und wo die Zukunft liegt.
Peter Göb
Es gilt das gesprochen Wort.
Jesus, du bist für uns Mensch geworden. Du bist hinein geboren in eine Familie, in eine Gesellschaft, in eine Glaubensgemeinschaft, in eine Kultur. Du kennst Leben und darum kommen wir mit unseren Bitten zu dir:
1.
Wir beten für alle
Menschen, die ihr Leben miteinander teilen:
in Familien und Freundschaften, in Beziehungen und Partnerschaften.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre uns…
2.
Wir beten für alle, die
sich für Gerechtigkeit zwischen den Generationen und Geschlechtern, den Völkern
und Staaten,
den Religionen und Kulturen einsetzen.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre uns…
3.
Wir beten für alle, die
keine Liebe und Zuwendung erfahren.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre uns…
4.
Wir beten für alle, die
in schwierigen Situationen sind,
besonders für unsere Kranken.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre uns…
5.
Wir beten Kinder und
Jugendliche in schwierigen familiären und persönlichen Verhältnissen.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre uns…
6.
Wir beten in allen
Anliegen, die uns beschäftigen und besorgen,
und in Dankbarkeit für die vielen guten Dinge, die uns geschenkt sind.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre uns…
7.
Wir beten für alle, denen
wir unser Leben verdanken, für unsere Eltern und Großeltern und alle, die uns
geprägt haben und deren Einfluss bis heute weiter wirkt.
Christus, für uns Mensch geworden – wir bitten dich, erhöre
uns…
Für sie alle und für unsere Verstorbenen beten wir. Vollende unsere Toten. Nimm sie auf in die himmlische Familie. Und erhöre unser Gebet, besonders das derjenigen, die mit Sorge auf die kommenden Tage und Woche blicken. Jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Herr, unser Gott,
in der Heiligen Familie hast du uns ein leuchtendes Vorbild geschenkt.
Gib unseren Familien die Gnade,
dass auch sie in Frömmigkeit und Eintracht leben
und einander in der Liebe verbunden bleiben.
Führe uns alle zur ewigen Gemeinschaft in deinem Vaterhaus.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gebet
Allmächtiger Gott,
dein menschgewordener Sohn
ist in einer Familie aufgewachsen
und hat dort Liebe und Schutz erfahren.
Schenke uns und unseren Familien
gegenseitiges Vertrauen und fürsorgende Liebe.
Durch Christus, unseren Herrn.
Sei du
für uns das Licht
eines neuen Morgens
und die Sonne,
die uns durchwärmt.
Sei du
die Quelle
unserer Lebendigkeit
und der Grund
auf dem wir stehen können.
Sei du
die Luft,
die uns atmen lässt
und das Feuer,
das unser Liebe entfacht.
Sei du
das Brot,
das meine Hoffnung nährt,
und der Wein,
der stärkt.
Sei du
unser Segen
und lass uns Segen sein,
der uns und andere umgibt.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)