Wir laden zum Kindergottesdienst ein:
Sonntag, 15. Mai, 11 Uhr, Pfarrheim Homberg
paralell zur Eucharistiefeier in der Kirche.
1. Lesung - Apg 14,21b-27
Wer eine Reise tut, hat viel zu erzählen.
Paulus und Barnabas kehren nach ihrer großen gemeinsamen Missionsreise
im kleinasiatischen Raum zurück nach Antiochia in Syrien, in die
Gemeinde, von der sie im Auftrag der Geistkraft Gottes gesandt worden
waren, das Wort Gottes zu verkünden.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Lesung aus der Apostelgeschichte:
In jenen Tagen
kehrten Paulus und Barnabas
nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück.
Sie stärkten die Seelen der Jünger
und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten;
sie sagten:
Durch viele Drangsale
müssen wir in das Reich Gottes gelangen.
Sie setzten für sie in jeder Gemeinde Älteste ein
und empfahlen sie unter Gebet und Fasten dem Herrn,
an den sie nun glaubten.
Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren,
kamen sie nach Pamphylien,
verkündeten in Perge das Wort
und gingen dann nach Attalia hinab.
Von dort segelten sie nach Antiochia,
wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten,
der Gnade Gottes übereignet hatte.
Als sie dort angekommen waren,
riefen sie die Gemeinde zusammen
und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan
und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte.
Offb. 21,1-5a
1 Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
ch sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem,
von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen!
Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er,
Gott, wird bei ihnen sein.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:
Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage,
keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.
Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.
Evangelium - Joh 13,31-33a. 34-35
Die kurze Passage des Evangeliums läutet
die Abschiedsreden Jesu im Abendmahlssaal ein. Hierbei geht es nicht um
eine Protokollaufzeichnung von dort. Abschiedsreden sind wie eine Art
Testament von bedeutenden Gestalten der Geschichte, auch in der Bibel.
Der Evangelist Johannes möchte damit seiner Gemeinde mit den Worten Jesu
eine glaubwürdige Deutung des Geschicks Jesu und die sich daraus
ergebende Aufgabe der gegenseitigen Liebe auf den Weg geben. Die Liebe
zueinander gehört zum Vermächtnis Jesu und bekommt dadurch ein
besonderes Gewicht.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes:
Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus:
Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht
und Gott ist in ihm verherrlicht.
Wenn Gott in ihm verherrlicht ist,
wird auch Gott ihn in sich verherrlichen
und er wird ihn bald verherrlichen.
Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch.
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebt einander!
Wie ich euch geliebt habe,
so sollt auch ihr einander lieben.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid:
wenn ihr einander liebt.
Guter Gott,
aus Liebe hast du uns das Leben geschenkt.
Du hast uns berufen, zu lieben wie dein Sohn Jesus Christus die Menschen geliebt.
Wir bitten dich:
Für alle Menschen, die in einer lieblosen Umgebung aufgewachsen sind.
Lass sie Menschen begegnen, die fähig sind, Liebe zu geben.
Für alle Menschen, die in Angst vor Krieg oder Terror leben.
Lass die Friedensstifter sich durchsetzen.
Für alle Menschen, die auf der Flucht sind.
Lass sie Menschen finden, die sie aufnehmen
und die zu helfen bereit sind.
Für alle Menschen, die sich beruflich oder ehrenamtlich für andere einsetzen.
Schenke ihnen Freude am Helfen
und lass sie Dankbarkeit erfahren.
Für alle Menschen, denen wir Liebe und Geborgenheit verdanken.
Vergilt ihnen ihre Liebe mit deiner Liebe, die keine Grenzen kennt.
Für unsere Verstorbenen.
Schenke ihnen ewigen Frieden.
Herr, wir vertrauen uns deiner Sorge an
und legen unser Schicksal und unsere Zukunft in deine Hand. - Amen.
Liebt einander, wie ich euch geliebt habe
Pater Klemens Nodewald
Jesus gibt seinen Jüngern eine letzte Weisung mit auf den Weg für die Zeit, wenn er nicht mehr in leiblicher Gegenwart mit ihnen geht. Sie sollen einander lieben, wie er sie geliebt hat. Bei Lukas finden wir Faustregeln der Liebe und Barmherzigkeit: Richtet nicht! Verurteilt nicht! Demütigt nicht!
Vielfältige Formen des Liebens
Jesus
spürt, dass er nur noch eine kurze Zeit unter den Jüngern weilen wird.
Daher legt er ihnen noch einmal ans Herz, was ihm wichtig ist. Der
oberste und alles überragende Punkt dabei ist die Liebe. Jesus betont:
An der Liebe, die von euch ausgeht, wird man erkennen, ob ihr meine
Jünger seid. Und zur Bekräftigung belässt er es nicht einfach bei der
allgemeinen Aufforderung „Liebt einander!“, sondern gibt als Maß und Qualität der Liebe an: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“
Aus dem Alltag wissen wir, dass die Liebe sich in vielfältigen Formen verwirklichen kann.
Wir treffen z.B. auf Menschen, die uns auf Anhieb sympathisch sind.
Sofort empfinden wir eine liebevolle Zuneigung, die wir in Nähe und
freundliches Verhalten ihnen gegenüber umsetzen werden.
Oder
uns ist in der Not ganz selbstverständlich geholfen worden. Ein anderes
Mal hat uns jemand geschützt, verteidigt, ermutigt, vielleicht auch
geschickt herausgefordert. Und wieder in einer anderen Situation hat
jemand unser Leid mitgetragen, Wiedergutmachung nicht abverlangt,
sondern schnell und unkompliziert in die Versöhnung eingewilligt. Auf
zuvor empfangene Liebe, auf erfahrenes Wohlwollen, auf Güte und
Hilfsbereitschaft dankbar reagieren und sie mit Gegenliebe beantworten,
ist wohl die gängigste Form der Liebe unter uns im normalen Leben. Sie
ist sehr wertvoll für das Zusammenleben.
Daneben gibt es die
Liebe, die uns die Vernunft nahelegt: z.B. sich daran beteiligen, was
Gemeinschaft und Frieden fördert, also Verantwortung übernehmen,
anstelle ständig herum zu mosern selbst Hand anlegen, das Gute
wenigstens unterstützen und mittragen, selbst wenn es Zeit, Mühe und
Kraft kostet.
Liebe in Form der Barmherzigkeit
Die Krone der Liebe
bildet die Barmherzigkeit. Sie vor allem war es, die von den Menschen an
Jesus bewundert wurde. Die Barmherzigkeit ist jene Liebe zum Nächsten,
die man ganz aus dem innersten Herzen an andere verschenkt: ohne eine
Vorleistung des anderen, ohne Aussicht auf spätere Belohnung.
Wie Barmherzigkeit sich ausdrückt, ist uns sehr schön am Beispiel des
„Barmherzigen Samariters“ geschildert. Der unter die Räuber Gefallene
und der Samariter sind einander völlig fremd. Vonseiten des
Zusammengeschlagenen gab es keine Vorleistung an Gutem dem Samariter
gegenüber. Vielleicht gehörte er sogar zu denen, die die Samariter
ablehnten. Der Gedanke, erst einmal abklären, ob der Verwundete ein
Freund oder Gegner sei, taucht bei dem Samariter überhaupt nicht auf.
Auch stand dem Samariter für seine Hilfe keine Belohnung in Aussicht,
eher die Gefahr, selbst ausgeraupt zu werden. Schließlich lastete der
Samariter bei seiner Abreise die weitere Mühe mit dem Verletzten nicht
einfach dem Wirt auf, in dessen Herberge er den Niedergeschlagenen
gebracht hatte. Nein, der Samariter nahm bis zum Schluss alles auf sich,
was die Barmherzigkeit an Bürde und Belastung mit sich brachte.
Barmherzig wie der Vater im Himmel
Bei der Aufforderung
Jesus an die Jünger, einander zu lieben wie er sie geliebt habe, werden
diesen auch die Worte in Erinnerung gekommen sein, die Jesus ihnen an
einer anderen Stelle gesagt hatte: Seid barmherzig, wie euer Vater im
Himmel barmherzig ist. Sicher haben sie - wie wir - nie die Größe und
den Umfang der Barmherzigkeit Gottes leben können. Aber wenn wir an uns
arbeiten, die Kraft des Heiligen Geistes, der uns geschenkt ist,
einbeziehen, kann unser Herz sehr, sehr weit in die Barmherzigkeit
vordringen. Das ist das Schöne, das Beglückende: Wir sind fähig zu
barmherziger Liebe, nicht lückenlos, aber in einem großen Umfang.
Von Lukas (6,36-38) ist uns überliefert: Für die Praxis gibt Jesus
seinen Jüngern Verhaltensregeln mit auf den Weg, die zur Barmherzigkeit
führen. Es sind Faustregeln, die sich leicht einprägen. Sie lauten:
Richtet nicht! Verurteilt nicht! Demütigt nicht!
Menschen, die
gern und schnell richten, bilden sich ein Urteil aus ihrer Sicht über
den Nachbarn, den Fremden, den Arzt, den Arbeitskollegen, den Chef, den
Pfarrer, die Kirche. Da die Betroffenen keine Gelegenheit haben,
Hintergründe ihres Handelns zu erläutern, ist das gefällte Urteil
meistens oberflächlich, wenn nicht sogar falsch. Anstelle zu richten
sollten wir lieber fragen: Warum tust du das, was in meinen Augen
fragwürdig ist? Was müsste ich von dir wissen, um dein Handeln zu
verstehen und positiv zu werten? In solch einem Gespräch bliebe Luft und
Raum für beide Seiten: sei es zum Umkehren, sei es zum Umdenken, falls
unüberlegt und falsch gehandelt oder wahrgenommen wurde.
Die
zweite Faustregel hieß: Verurteilt nicht! Verurteilen schließt ein
Kapitel ab. Es wird nicht mehr weiter nach möglichen
Entschuldigungsgründen für den anderen geforscht, sondern endgültige
Ablehnung verhängt. Das Bemühen, durch gezielte Hilfestellungen Brücken
zur Umkehr oder gegenseitiger Verständigung zu bauen, wird eingestellt.
Der Abstand zum Herzen des anderen vergrößert sich, die Achtung vor ihm
sinkt und verführt oft zu dem dritten Schritt, vor dem wir uns hüten
sollen: Demütigt nicht! Demütigungen, je nach Umfang und Gewicht,
zerstören, vernichten, hinterlassen Narben, Trümmer, gelegentlich sogar
Leichen.
Jesu klare Anweisung lautet: Richtet nicht, verurteilt
nicht, demütigt nicht, lasst nicht ab von der Liebe zueinander. Um
hierfür Kraft zu schöpfen und die nötige Energie aufzubauen, bedarf es
eines inneren Ringens mit uns selbst um Güte für unser Herz. Jesus ist
davon überzeugt: Je öfter und tiefer wir die Liebe und Barmherzigkeit
Gottes in unseren Blick stellen – wie viel Güte bringt Gott uns
gegenüber auf! – umso leichter und schneller werden auch wir uns zur
Güte und Großmütigkeit anderen gegenüber durchringen. Neben dieser
Betrachtung der Liebe Gottes zu uns steht uns eine zweite Kraftquelle
zur Verfügung: Nämlich die Besinnung darauf, in welchem Ausmaß zur Liebe
unsere Herzen fähig sind. Wir müssen dies nur zulassen.
An der Liebe wir man die Jünger Jesu erkennen
Unser Papst Franziskus hat das gegenwärtige Jahr zum „Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen. In einer Zeit, wo wir wie nie zuvor erleben, dass Gewalt und Rache nur Verwüstung und Tote produziert, möchte der Papst Jesu Botschaft von der Liebe neu in den Blickpunkt bringen. Das Evangelium des heutigen Sonntags lädt uns ein, Jesu Worte neu zu bedenken: Daran wird man erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Ja, selbst wenn uns die Liebe auch oft nicht gelingt, Menschen aber wenigstens spüren, dass wir uns um die Liebe mühen, indem wir uns hüten zu richten, zu verurteilen zu demütigen, dort geben wir ein sichtbares Zeugnis, dass wir zu ihm, Christus, gehören wollen und seine Art zu leben als Ziel anstreben.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gebet
Gott,
mit deinem Sohn sind wir unterwegs zu einem großen Ziel.
Wir bitten dich:
Lass uns diesen Weg als liebende und vertrauende Menschen gehen.
Durch Christus, unseren Herrn.
Gottes Liebe zu uns war der Beginn der Erlösung.
Er schenke euch seinen Segen.
Jesu Worte und Zeichen machten die Sehnsucht Gottes deutlich.
Er schenke euch seinen Segen.
Der Heilige Geist rührt uns an und sagt: „Lass dich von mir führen!“
Er schenke euch seinen Segen.
So belebe und begleite euch in seiner Kraft
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. – Amen.
Der gute Gott gebe uns im Segen Kraft für alle Aufgaben, die wir erledigen werden.
Der gute Gott gebe uns im Segen Trost für das, was uns traurig macht.
Der gute Gott gebe uns im Segen Mut das Gute zu tun.
Der gute Gott gebe uns im Segen Ruhe und Gelassenheit.
Der gute Gott gebe uns im Segen Schutz und Geborgenheit für das Leben.
Das
gewähre uns der dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)