Familienandacht zum 4. Advent
Kreuzzeichen:
Wir beginnen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: Das Licht einer Kerze
Das
Licht einer Kerze ist im Advent erwacht.
Eine kleine Kerze leuchtet durch die Nacht.
Alle Menschen warten hier und überall,
warten voller Hoffnung auf das Kind im Stall.
Wir
zünden zwei Kerzen jetzt am Adventskranz an.
Und die beiden Kerzen sagen`s allen dann:
Lasst uns alle hoffen
hier und überall
hoffen voll Vertrauen auf das Kind im Stall.
Es leuchten drei Kerzen so hell mit ihrem Licht.
Gott hält sein Versprechen. Er vergisst uns nicht.
Lasst uns ihm vertrauen hier und überall.
Zeichen seiner Liebe ist das Kind im Stall.
Vier Kerzen hell strahlen durch
die Dunkelheit
Gott schenkt uns den Frieden Macht euch jetzt bereit.
Gott ist immer bei uns hier und überall.
Darum lasst uns loben unsern Herrn im Stall!
https://www.youtube.com/watch?v=CvPxWqP3FHk
Alle vier Kerzen werden am Adventskranz entzündet.
Gebet:
Guter Gott, heute leuchten alle vier Kerzen. Bald
wechseln wir vom Warten der Adventszeit zu deiner Ankunft an Weihnachten.
Überall ist es zu sehen und zu fühlen. Wir freuen uns auf diese Andacht und auf
das große Fest. Amen.
Hinführendes
zum Verständnis des Evangeliums:
Wenn wir einen
Besuch machen wollen, dann setzen wir uns meist in ein Auto, in einen Zug, oder
für weite Reisen sogar in ein Flugzeug. Wir hören heute von einer Reise von
mehr als hundert Kilometern für einen Besuch. Von der Reise wird nicht viel
erzählt. Da es keine Autos gab, stelle ich mir die Reise zu Fuß ziemlich
anstrengend vor. Noch wichtiger als die Reise ist allerdings die Ankunft und
die Begrüßung von der heute erzählt wird.
Evangelium
(vor)lesen
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de
Fragen und Impulse für ein
gemeinsames Gespräch:
· Was ist dir an dem Text besonders aufgefallen?
· Wie ist das, wenn du dich freust? Können andere deine Freude spüren, oder sogar sehen? Woran können sie es bemerken?
· Maria hat sich aufgemacht. Sie ist losgegangen. Für was macht ihr euch auf den Weg?
· Fragt doch mal, ob sich die Eltern daran erinnern, wie es mit dir im Bauch war. Ob du dich im Bauch viel bewegt und auf Geräusche reagiert hast? Vielleicht gibt es noch Fotos aus dieser Zeit.
Aktion zum Evangelium:
·
In dem Text heißt es, Johannes war noch nicht
geboren, doch er hat schon auf Jesus reagiert. Und seine Mutter Elisabet hat
das gemerkt und verstanden. Sie hat auf ihr Kind gehört.
Oft sollen die Kinder auf die Erwachsenen hören. Wollt ihr für eine festgelegte
Zeit einmal tauschen? Verabredet vorher, ob und wie das funktionieren kann.
Fürbitten:
Herr Jesus Christus, es gibt viel Dunkelheit in der Welt. Wir beten für Menschen, die dein Licht brauchen.
·
Für
alle Menschen, die unterwegs sind zu ihren Verwandten, um eine gute Reise.
Für alle Menschen, die Zuhause bleiben, um gute Begegnungen.
Christus, du Licht der Welt. Wir bitten dich, erhöre uns.
·
Für
alle Menschen, die unterwegs sind, weil sie in ihrem ehemaligen Wohnort nicht
mehr bleiben können. Für alle Obdachlosen und alle Flüchtlinge um einen
sicheren Ort.
Christus, du Licht der Welt. Wir bitten dich, erhöre
uns.
·
Für
alle Menschen, die losgehen und nach neuen und guten Wegen suchen für Menschen
und Natur.
Christus, du Licht der Welt. Wir bitten dich, erhöre uns.
·
Für
alle Menschen, die versuchen das richtige zu tun und dabei auf ihren Bauch
hören.
Christus, du Licht der Welt. Wir bitten dich, erhöre uns.
·
Für
alle Menschen, die sich auf Weihnachten und deine Ankunft vorbereiten.
Für alle Menschen, die sich nach deinem Licht sehnen.
Christus, du Licht der Welt. Wir bitten dich, erhöre uns.
·
Für
alle Menschen, die gestorben sind um einen Platz bei dir.
Und für alle Menschen, die um jemanden trauern.
Christus, du Licht der Welt. Wir bitten dich, erhöre uns.
Guter Gott, wir danken Dir, dass Du das Gute und Helle für uns Menschen willst. Amen.
Vater
unser:
Gemeinsam mit allen Menschen in den vielen verschiedenen Gottesdiensten beten
wir das Gebet, das Jesus uns geschenkt hat:
Vater
unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Lied:
Ein Licht geht uns auf
1) Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit,
durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit,
Refrain: II: Licht der Liebe,
Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht. :II
2) Ein
Licht weist den Weg, der zur Hoffnung führt, erfüllt den Tag, dass es jeder
spürt.
Refrain: Licht der Liebe…
3) Ein
Licht macht uns froh, wir sind nicht allein, an jedem Ort wird es bei uns sein.
Refrain: Licht der Liebe…
https://www.youtube.com/watch?v=8QMVOlI9pHc
Segensbittgebet:
Herr, segne uns
auf unseren Straßen.
Herr, behüte uns,
wenn wir unterwegs sind.
Herr, begleite uns
mit deiner Fürsorge.
Herr, beschütze uns
in Not und Gefahr.
Herr, bringe uns ans Ziel
durch deine gute Hand.
So segne uns Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
Impulse für die kommende Woche
· Jesus wurde von Elisabet und Johannes freudig begrüßt. Wie bereitet ihr euch auf Weihnachten vor? Wo und wann hat Jesus in der Wohnung und im Laufe des Tages seinen besonderen Platz?
·
Gemeinsame
Zeit ist etwas Wertvolles. Ob ihr jemanden besucht oder telefoniert. Ob ihr
Besuch bekommt oder in der gewohnten Hausgemeinschaft bleibt.
Vielleicht mögt ihr die folgende Geschichte….
Geschichte zum Lesen oder vorlesen
Tanja
backt Plätzchen
Vorigen Montag hatte Tanja der Mutter beim Plätzchenbacken helfen dürfen. Sie
hatte gerührt und geknetet. Dann hatte die Mutter den Plätzchenteig mit dem
Nudelholz ausgerollt und Tanja hatte mit den Förmchen die Plätzchen
ausgestochen, eins nach dem anderen. Das war wunderschön gewesen. Und Mama
hatte Tanja sehr gelobt. Als dann die Plätzchen gebacken waren, hatte die
Mutter einige auf die Fensterbank gelegt. Tanja hatte es kaum erwarten können,
bis sie kalt waren. Aber dann! Ja, dann hatten sie Tanja wunderbar geschmeckt.
„So, das ist genug!“, hatte die Mutter gesagt und die anderen Plätzchen
fortgetragen. „Die sind für Weihnachten!“
Kein Wunder, dass Tanja seit Montag bei ihrer Mutter jeden Tag bettelte:
„Wollen wir wieder zusammen Plätzchen backen?“ Doch am Dienstag hat die Mutter
keine Zeit und nicht am Mittwoch und am Donnerstag auch nicht. So geht das bis
zum Sonntag. Da ist es Tanja leid.
Wenn die Mama keine Zeit hat, dann will eben Tanja sich selbst an das Plätzchenbacken machen. Ja, das wird sie tun! Und das wird eine wunderschöne Überraschung für die Familie geben! Tanja wartet bis nach dem Mittagessen. Sie weiß, dass sich sonntags ihre Eltern immer für ein Stündchen hinlegen. Da muss Tanja auch ganz ruhig sein.
Ja, Tanja verspricht, ganz ruhig zu sein. Schließlich braucht man ja beim Plätzchenbacken auch keinen Lärm zu machen. Als Tanja allein in der Küche ist, holt sie sich alles aus dem Schrank und aus dem Kühlschrank, was sie für das Plätzchenbacken braucht. Selbstverständlich hat sie vorigen Montag gut aufgepasst. Sie stellt alles vor sich auf den Küchentisch: Mehl und Zucker, zwei Eier, Butter, Milch und das seltsame weiße Zeug in der kleinen Tüte, das die Mutter Backpulver nennt. „Ohne Backpulver klappt es nicht!“, hat die Mutter gesagt. Und Tanja hat es sich genau gemerkt. Sie holt noch eine Schüssel und schüttet sogleich das Mehl hinein. Das staubt ein bisschen. Doch Tanja lässt sich von einem bisschen Staub nicht stören. Schließlich gibt es in der Küche genug Lappen, mit denen man später alles wieder wegwischen kann.
Seltsam, als Mutter die Eier aufgeschlagen hat, ging alles so einfach! Tanja
hat große Mühe die Eier am Schüsselrand entzweizuschlagen. Sie muss kräftig
zuschlagen. Na, endlich! Jetzt hat es geklappt! Tanja kann sich allerdings
nicht daran erinnern, dass Mutter die kaputten Schalen auch in die Schüssel
geworfen hat. In den Plätzchenteig gehörten sie jedenfalls nicht hinein. So
durchsucht Tanja mit beiden Händen vorsichtig das Mehl in der Schüssel und holt
die Eierschalen heraus, die sie findet. Beim Aufschlagen des zweiten Eies ist
sie viel vorsichtiger. Und wirklich keine einzige Eierschale fällt in die
Schüssel. Da schadet es auch nichts, wenn das Eigelb an der Außenseite der
Schüssel nach untern läuft und sich auf der Tischplatte breit macht. Tanja weiß
sich zu helfen. Sie hält einfach die Schüssel unter den Tischrand und schiebt
mit einer Hand den Eiermatsch hinein.
Damit jetzt der Zucker und die anderen Sachen noch in die Schüssel kommen
können, muss Tanja eine kleine Pause machen und ihre Finger ablecken. Aber dann
begibt sie sich mit Schwung wieder an die Arbeit. Zucker und Backpulver, Milch
und Butter landen sicher in der Schüssel. Als Tanja aber dann mit dem Rühren
anfangen will, bereitet ihr das Butterstück Schwierigkeiten. Sosehr Tanja auch
dagegen schlägt, es will sich nicht auflösen.
Mit der Zeit wird es schon schmelzen, denkt Tanja und stemmt ihre Arme, die vom
vielen Rühren ein bisschen weh tun, in die Hüften. Und dann fällt ihr ein, dass
sie etwas ganz Wichtiges vergessen hat. Die Mutter hatte noch ein kleines
Glasfläschchen aus dem Schrank geholt. Sie hatte den Deckel abgeschraubt und
Tanja hatte alles in den Plätzchenteig gießen dürfen. Es hatte wunderbar
gerochen. Ja, richtig! Zitronen-Aroma war in dem Fläschchen gewesen. Und
Zitronen-Aroma will Tanja auch fetzt in jedem Fall an ihren Plätzchen haben.
Sie sucht zuerst im Schrank, dann im Kühlschrank, dann im Brotfach, im
Gewürzschrank, in den vielen Schubladen. . . überall, wohin sie nur gelangen
kann. Zitronen-Aroma kann sie nicht finden. Wenn es schon kein Zitronen-Aroma
sein kann, dann muss es etwas anderes sein das gut riecht, denkt Tanja. Gut
riechen sollen Tanjas Plätzchen jedenfalls!
Da fallen ihr die kleinen Fläschchen ein, die Mama im Bad in dem Schränkchen
über dem Waschtisch stehen hat. Manchmal nimmt Mama etwas davon und streicht es
sich hinter das Ohr. Sie hat auch schon einmal etwas auf Tanjas Taschentuch
gespritzt. Das hat ganz herrlich gerochen! Tanja möchte, dass ihre Plätzchen
auch so gut riechen.
Kurz entschlossen läuft sie zum Badezimmer. Aber der Schrank über dem
Waschtisch ist so hoch, dass Tanja auch dann nicht herankommt, wenn sie sich
auf ihre Zehenspitzen stellt oder sich am Waschbecken hochzieht. So läuft sie
zur Küche und schleppt einen Küchenstuhl herbei. Der Stuhl ist so sperrig, dass
es ordentlich Lärm macht, als Tanja mit ich zum Badezimmer geht. Aber jetzt
klappt alles wie geschmiert! Sie erreicht den Schrank über dem Waschtisch, wenn
sie sich nur ein bisschen reckt. Sie öffnet die Tür und greift nach dem ersten
Fläschchen, das sie sieht.
Da steht plötzlich der Vater hinter ihr. Er sieht noch recht verschlafen und
verknautscht aus. „Du wolltest doch keinen Lärm machen!“, sagte er
vorwurfsvoll. Dann schreit er: „Claudia! Sie hat dein Parfum!“ Natürlich, schon
ist die Mutter auch da. Sie hilft Tanja vom Stuhl herunterzusteigen. Dann fragt
sie: „Was wolltest du denn mit dem Parfüm?“
Da beginnt Tanja zu weinen. Sie weint so hemmungslos, dass Vater und Mutter ihre Arme um sie legen müssen. „Ich wollte euch doch überraschen!“, jammert sie. „Jetzt ist alles verdorben. Die Butter schmilzt nicht. . . das gute Riech-Aroma habt ihr mir auch fortgenommen!“ Tanjas Mutter ist eine liebe Mama. Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, als sie Tanjas Teigschüssel auf dem Küchentisch entdeckt. Sie ist sogar eine ganz liebe Mama. Sie holt die Butter aus der Schüssel und stellt sie in einem kleinen Topf auf den Herd. Und wirklich, dort beginnt sie sogar zu schmelzen. Dann beginnt sie den Plätzchenteig anzurühren. Und sie zaubert auch noch ein Fläschchen Zitronen-Aroma aus ihrer Einkaufstasche. Tanjas Mama ist wirklich eine liebe Mutter. Tanja darf wieder beim Plätzchenbacken helfen. „Aber nur helfen!“. Sagt die Mutter zu Tanja. „Nicht mehr allein backen! Versprichst du mir das?“ In diesem Augenblick würde Tanja ihrer Mutter alles versprechen.
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.
Wir, das sind in dieser Woche
Cordula Maschita–Brietzke, Heike Weihrauch und Beate Lippert.
1. Lesung - Mi 5,1-4a
Im Prophetenbuch Micha geht es immer
wieder darum, wie das kleine Volk Israel in der Völker-gemeinschaft in
Frieden leben kann. Das geht nach dem Propheten Micha nur mit einem
neuen König aus dem Davidstamm, der sich als Hirt für die Armen erweist
und aus seiner Gottesbeziehung heraus wirkt.
(c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Lesung aus dem Buch Micha.
So spricht der HERR:
Du, Betlehem-Efrata,
bist zwar klein unter den Sippen Judas,
aus dir wird mir einer hervorgehen,
der über Israel herrschen soll.
Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit,
in längst vergangenen Tagen.
Darum gibt er sie preis,
bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat.
Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren
zu den Söhnen Israels.
Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN,
in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes.
Sie werden in Sicherheit wohnen;
denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde.
Und er wird der Friede sein.
2. Lesung - Hebr 10,5-10
Der Hebräerbrief ist eine schriftliche
Predigt an Judenchristen mit einer Deutung von Jesu Heilswirken in
jüdischen Kultvorstellungen. Jesus hat den alten Opferkult, bei dem
Tiere und Speisen im Tempel dargebracht wurden, aufgehoben. Er tat das
dadurch, dass er sich Gott mit ganzer Person selbst hingegeben und
dadurch Versöhnung erwirkt hat. Dadurch hat er als Mittler alle, die zu
ihm gehören, in Gottes Bereich geholt.
(c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz
.
Lesung aus dem Hebräerbrief.
Schwestern und Brüder!
Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus:
Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert,
doch einen Leib hast du mir bereitet;
an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.
Da sagte ich: Siehe, ich komme
- so steht es über mich in der Schriftrolle - ,
um deinen Willen, Gott, zu tun.
Zunächst sagt er:
Schlacht- und Speiseopfer,
Brand- und Sündopfer forderst du nicht,
du hast daran kein Gefallen,
obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden;
dann aber hat er gesagt:
Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun.
Er hebt das Erste auf,
um das Zweite in Kraft zu setzen.
Aufgrund dieses Willens
sind wir durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt -
ein für alle Mal.
Evangelium - Lk 1,39-45
Am 4. Adventssonntag stehen wir kurz vor
Weihnachten. Heute werden wir Zeugnis einer besonderen Begegnung. Zwei
Frauen treffen sich. Zwei schwangere Frauen. Eine alte und eine junge
Mutter. Beide Schwangerschaften sind nicht gewöhnlich. Diese Geburten
verändern die Welt.
(c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg
und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
Und es geschah,
als Elisabet den Gruß Marias hörte,
hüpfte das Kind in ihrem Leib.
Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
und rief mit lauter Stimme:
Gesegnet bist du unter den Frauen
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig,
die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.
Vor
ein paar Tagen gab es „Roten Alarm“ im Internet.
Viele Fachleute aus dem Bereich Internetsicherheit waren und sind alarmiert.
Was war passiert: Bei einem kleinen Programm „Log4Shell“, wurde eine Sicherheitslücke entdeckt.
Sicherheitslücken
in Programmen sind leider normal, sie werden entdeckt und geschlossen und dann
ist wieder alles soweit gut.
Doch das fiese bei Log4Shell ist, dass dieses kleine Programm in anderen größeren Programmen mit verarbeitet wird und es so millionenfach auf dieser Welt verbreitet ist.
Und
je weiter verbreitet ein Fehler ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit,
dass dadurch ungute Dinge passieren.
Ein Fehler in einem kleinen Programm mit weltweiter Auswirkung. Dazu Angst und Schrecken, weil Behörden, Firmen, Privatpersonen von dem Fehler betroffen sind bzw. betroffen sein könnten.
[Nun, nach meinem Kenntnisstand gibt es ein Update für das kleine Programm und die Sicherheitslücke ist zumindest kleiner, wenn auch noch nicht ganz geschlossen. ]
Was will ich damit sagen?
Wir
sind vernetzt. Wir sind voneinander oder von vielen Dingen des Internet abhängig,
wir wissen manchmal nicht, was im Verborgenen, im Stillen, passiert, welche
kleinen oder großen Programme im Hintergrund laufen. Das mag beunruhigen, das
ist in vielen Dingen aber auch gut.
Vernetzung – das ist ein Wort, das in den letzten Jahren Hochkonjunktur hat. In vielen Bereichen, nicht nur beim Reden übers Internet wird es gebraucht. Menschen vernetzten sich im privaten wie im beruflichen Kontext. Ländern, Kommunen, Kirchengemeinden vernetzen sich.
Eine
Inflation des Wortes, verbunden mit dem Gefühl, das Vernetzung modern und
hilfreich und wichtig sei. Ja, Vernetzung wird manchmal als Lösungsweg für
viele Herausforderungen angesehen. Vielleicht ist es so, vielleicht auch nicht.
Aber reicht Vernetzung aus? Reicht die Leitung aus?
Ich
kann mit dem Wasserwerk durch die Leitung vernetzt sein, doch wenn kein Wasser
durch die Leitung fließt, dann nutzt mir diese Vernetzung so gar nichts.
Es braucht mehr, es braucht einen Durchfluss. Es muss sich etwas tun, etwas in Bewegung sein.
Von einer solchen engen Verbindung und Bewegung wird im Evangelium berichtet.
Maria
besucht Elisabeth. Die Freude über das Wiedersehen ist groß. Sie können sich
begegnen, sie haben Zeit füreinander, fürs Reden und die Gemeinschaft. Drei
Monate bleibt Maria bei Elisabeth, eine wohltuende, lange Zeit der
Gemeinschaft.
Vermutlich haben sich beide viel zu erzählen. Maria und Elisabeth: beide haben besondere Lebenswege. Bei beiden ist viel in Bewegung.
Ihnen wird zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt ein Kind verheißen.
Elisabeth noch im „hohen Alter“, Maria als junge Frau. Beide dürften darum nicht wenige Schwierigkeiten in ihrem Umfeld erlebt haben – und da ist es gut, sich auszutauschen und miteinander zu reden, miteinander zu schweigen.
Maria und Elisabeth. Eine wichtige Begegnung zwischen zwei Frauen, die Mitwirkende an der Heilsgeschichte sind.
Aber
nicht nur Maria und Elisabeth begegnen sich, sondern auch Jesus und Johannes.
Denn beide Frauen sind schwanger.
Elisabeth erzählt, dass das Kind, dass Johannes vor Freude im Leib hüpft, als die schwangere Maria zu Besuch kommt. Es ist die erste Begegnung zwischen den beiden, noch lang vor ihrem öffentlichen Wirken.
Auch
hier ist eine Bewegung zu spüren, eine Verbindung, die gut tut. Eine Verbindung
zwischen den Generationen.
In
ein paar Tagen feiern wir Weihnachten – unter ähnlichen Bedingungen, evtl.
sogar noch strengeren Vorgaben als vor einem Jahr. Weihnachten ist ein Fest der
Vernetzung.
Es darf ein Fest der Bewegung, der Verbindung werden. Wir dürfen uns durch Weihnachtswünsche und -grüße, durch Nachrichten am Smartphone, durch Anrufe und Karten mit anderen verbinden. Dazu müssen wir in Bewegung sein oder kommen, wenn es zuviel wird, dann nennt der Mensch das Hektik.
Auch
wenn vieles eingeschränkt sein wird, dürfen wir uns dennoch miteinander und mit
Gott verbinden, damit etwas fließen kann und in Bewegung kommt.
Dass
wir in diesen Tagen, wo viele nicht so zu uns und den Gottesdiensten kommen
können, nicht nur äußerlich vernetzt sind, sondern auch innerliche Verbindung
schaffen, das wünsche ich uns.
Peter Göb
Es gilt das gesprochene Wort
Gott, der Ewigen, begegnet uns in Jesus Christus. Zu ihm beten wir in dieser Zeit.
1. Für alle, die noch viel für
das Weihnachtsfest vorbereiten wollen.
Christus, höre uns -
2. Wir beten für alle, die sich
auf die kommende Zeit freuen,
besonders für die Kinder in ihrer Vorfreude auf Weihnachten.
Christus, höre uns -
3. Wir beten für alle die mit
Sorgen und Fragen,
ja mit Angst in die Weihnachtstage gehen.
Christus, höre uns -
4. Wir beten für alle, die sich
nach Frieden und Trost,
nach Freiheit und Gerechtigkeit sehnen.
Christus, höre uns -
5. Wir beten, dass Menschen einander
beistehen,
und die Wege des Lebens deuten können.
Christus, höre uns -
6. Wir bitten dich für alle Menschen auf dieser Welt,
die sich machtlos den Problemen der Pandemie,
der Klimakrise und Naturkatastrophen ausgeliefert erleben.
Christus, höre uns -
7. Wir beten für unsere Kranken
und für Menschen, die für sie da sind.
Christus, höre uns -
8. Wir beten für unsere
Verstorbenen.
Unser besonderes Gebet gilt…
Christus, höre uns –
In der Hoffnung, dass Du unser Beten hörst und erhörst, danken wir dir, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Allmächtiger Gott,
gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels
haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Sonntagsbibel
Herr, unser Gott,
wir scheuen uns, deinem Ruf zu folgen;
wir haben Angst, daß wir dann allein stehen.
Hilf uns, deine Wege zu gehen
und uns für Christus zu entscheiden,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Alternative:
Gott des Lebens,
wie Maria und Elisabeth,
Johannes der Täufer und Jesus einander begegnet sind,
so schenke uns Begegnung mit dir.
Lass uns das Wort hören, das uns heute beschenkt,
lass uns das Zeichen sehen, das uns heute begleitet,
und lass uns dir dann antworten,
heute, morgen und alle Zeit.
Darum bitten wir durch Christus, deinen Sohn,
auf dessen Kommen wir uns neu freuen. - Amen.
Gott, der Großes an Elisabeth und Maria getan hat,
segne euch und tue so Großes an euch. - Amen.
Gott, der heilend für die Menschen zu spüren war,
segne euch und handle so heilend an euch. - Amen.
Gott, der Menschen begeisterte, damit sie verstanden,
segne euch und helfe euch so, euren Alltag zu verstehen. – Amen.
So wende sich euch zu der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. - Amen.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)