In den vergangenen über zwei Jahren haben wir immer eine Familienandacht, die Lesungstexte, Fürbitten, Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet online gestellt.
Dies möchten wir nun dahingehend verändern, dass wir künftig Gedanken zum Sonntag und evtl. ein Segensgebet online stellen.
Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.
Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:
1. Lesung: Weisheit
18,6-9
2. Lesung: Hebr 11,1-2.8-19
Evangelium: Lukas 12,32-48
Wenn ich im Internet etwas bestellen möchte oder mich bei einem Unternehmen, einer Dienstleistung registrieren lassen möchte, dann muss ich persönlichen Daten angeben: Namen, Adresse, evtl. das Geburtsdatum oder das Alter usw.
Und: ich muss die AGB
die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ akzeptieren. Wenn ich diese nicht
akzeptiere, dann kann ich mich nicht registrieren lassen und eben den
gewünschten Dienst nicht nutzen oder die Bestellung nicht tätigen.
Die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“, das sind diese Zeilen, die kein Mensch liest, und früher das sog. „Kleingedruckte“ waren, in den Zeiten, als Verträge noch händisch, auf Papier, abgeschlossen wurden.
Die AGB werden einfach
angeklickt, und damit bestätige ich:
ich habe sie gelesen, verstanden und akzeptiere sie.
Ich gebe zu, ich lese sie fast nie, verstehe sie daher auch nicht und ob ich
sie akzeptieren würde, wenn ich sie denn gelesen hätte, weiß ich nicht.
Aber: ohne diese AGB kein Vertrag, kein Geschäft, keine Bestellung, kein Service.
Wie ist das mit unserem Glauben?
Gibt es da auch so etwas
wie die AGBs? Etwas, was ich unterschreibe?
Ich denke ja.
Das geschieht bzw. geschah bei fast allen von uns vor langer Zeit – bei der Taufe.
Weniger von uns, sondern von den Eltern, die uns zur Taufe brachten.
Von den Eltern, deren Wunsch es war, dass wir getauft wurden.
Ob unsere Eltern alles wussten, was mit dem Glauben zusammenhängt und was sie
auslösten, als sie uns taufen ließen? Wohl kaum.
Die Taufe, die AGBs,
wollen mit Leben gefüllt sein, möchten sich entfalten.
Das kann ganz unterschiedlich geschehen und zu verschiedenen Zeitpunkten im
Leben.
Bei manchen früher, bei manchen später, bei anderen gar nicht.
Wie auch immer – sich auf den Glauben einzulassen, kann spannend sein.
Und solche spannenden Geschichten von Menschen, die sich auf den Glauben
eingelassen haben, hören wir in der Bibel, heute besonders in der zweiten
Lesung.
„Glaube aber ist:
Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man
nicht sieht.“ Der Verfasser des Hebräerbriefes beschreibt so seine Sicht. Geschrieben
ist der Brief, so sagen die Wissenschaftler*innen, am Ende des ersten Jahrhunderts
nach Christus.
Zu diesem Zeitpunkt
waren die Christen ersten Feindseligkeiten ausgesetzt, sowohl von religiöser
als auch von staatlicher Seite. Christen wurden aus der Gemeinschaft der Juden
ausgestoßen. Nächstenliebe und Feindesliebe war dem römischen Staat sehr suspekt.
Christen wurden zu Sündenböcken gemacht und es kam zu ersten Verfolgungen der Christen. In diese Zeit hinein und für diese Christen wird der Brief an die Hebräer geschrieben. Der Verfasser möchte mit seinen Versen Mut machen.
Er erinnert an die
großen Gestalten der Vergangenheit.
An Abraham, der
aufgrund des Glaubens seine Heimat verließ und in ein neues Land zog. Abraham,
der Gott vertraute, auch wenn er selbst nicht wusste, wo sein Weg hinführte.
Ihm und Sara wird ein Sohn geschenkt, obwohl dies nach menschlichem Ermessen nicht mehr möglich war.
Im neuen Land angekommen, benötigt Abraham Geduld, mit Isaak und Jakob muss er warten und abwarten, was Gott mit ihm plant.
Am Ende, so erinnert
der Hebräerbrief, am Ende aber werden die Nachkommen Abrahams so zahlreich wie
der Sand am Meer, wie die Sterne am Himmel.
Der Glaube, auf den Abraham sich verlassen hat, war sicher nicht immer leicht.
Auch er hat schwere und
schwierige Zeiten erlebt, hat gezweifelt, ob es dieser Gott mit ihm gut meint. Dennoch
hat er sich auf diesen Glauben eingelassen, ohne genau zu wissen, wie er sich
auswirkt und welche Konsequenzen er für ihn hat. Er hat quasi die „Allgemeinen
Geschäftsbedingungen“, das Kleingedruckte, unterschrieben, ohne genau zu
wissen, was darinsteht und welche Folgen es für ihn hat.
So spannend wie damals
ist es heute.
Wir wissen nicht, was Gott uns zumutet, welche Wege er uns führt. Aber er lädt
uns ein, uns zu erinnern, an die, die sich auf den Glauben eingelassen und
vieles mit ihm erlebt haben.
Er lädt uns ein, Mut zu haben, das Kreuzchen zu setzen, die AGB zu akzeptieren und darauf zu vertrauen, dass Gott uns nicht über den Tisch zieht.
Einen entscheidenden Unterschied jedoch gibt es zwischen Verträgen, die ich abschließen kann und der Beziehung zwischen Gott und uns Menschen. Das ist seine große Zusage, dass er seine Beziehung zu uns nicht auflöst, dass er seinen Vertrag mit uns nie und niemals kündigt.
Peter Göb
Es gilt das gesprochene Wort
Mögen sich die Wege vor deinen Füßen
ebnen,
mögest du den Wind im Rücken haben,
möge die Sonne warm dein Gesicht bescheinen,
möge Gott seine schützende Hand über dich halten.
Mögest du in deinem Herzen dankbar bewahren
die kostbare Erinnerung der guten Dinge in deinem Leben.
Das wünsche ich dir,
dass jede Gottesgabe in dir wachse und sie dir helfe,
die Herzen jener froh zu machen, die du liebst.
Möge freundlicher Sinn glänzen in deinen Augen,
anmutig und edel wie die Sonne, die aus den Nebeln steigend,
die ruhige See wärmt.
Gottes Macht halte dich aufrecht,
Gottes Auge schaue für dich,
Gottes Ohr höre dich,
Gottes Wort spreche für dich,
Gottes Hand schütze dich.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)