33. Sonntag im Jahreskreis - 14. November 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten, allerdings kann es sein, dass sie kurzfristig aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung abgesagt werden müssen.


Sonntag, 21. November, 11 Uhr in Homberg.

Sonntag, 5. Dezember, 9 Uhr in Borken


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung - Dan 12,1-3


Im Danielbuch wird erstmals innerhalb des Alten Testaments von der Auferstehung der Toten gesprochen. Diese Vorstellung beginnt sich erst ab dem 2. Jahrhundert vor Christus zu entwickeln. Allerdings gilt es da eine scharfe Trennung zwischen gerechten Gläubigen und ungerechten Frevlern. Die einen erwartet ewige Freude, die anderen ewige Verdammnis. Weniger Warnung vor Verderbnis als vielmehr Ansporn zu einem gerechten Leben steht dabei im Vordergrund.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Daniel.

In jener Zeit tritt Michael auf,
der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt.
Dann kommt eine Zeit der Not,
wie noch keine da war, seit es Völker gibt,
bis zu jener Zeit.
Doch zu jener Zeit wird dein Volk gerettet,
jeder, der im Buch verzeichnet ist.
Von denen, die im Land des Staubes schlafen,
werden viele erwachen,
die einen zum ewigen Leben,
die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu.
Die Verständigen werden glänzen
wie der Glanz der Himmelsfeste
und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben,
wie die Sterne für immer und ewig.

2. Lesung - Hebr 10,11-14. 18


Schon die letzten Sonntage hörten wir Gedanken aus dem Hebräerbrief. Heute werden sie zusammengefasst: Jesus hat uns mit Gott versöhnt. Darum sind keinerlei Opfer mehr notwendig.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Lesung aus dem Hebräerbrief


Jeder Priester des Ersten Bundes steht Tag für Tag da,
versieht seinen Dienst
und bringt viele Male die gleichen Opfer dar,
die doch niemals Sünden wegnehmen können.
Jesus Christus aber
hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht
und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt;
seitdem wartet er,
bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden.
Denn durch ein einziges Opfer
hat er die, die geheiligt werden,
für immer zur Vollendung geführt.

Wo also die Sünden vergeben sind,
da gibt es kein Opfer für die Sünden mehr.

Evangelium - Mk 13,24-32


Das Evangelium ruft heute, zum Ende des Kirchenjahres, auf zu Wachsamkeit und Zuversicht. Das Ende der Welt kann jederzeit kommen, doch mit dem Ende kommt Jesus, der „Menschensohn“.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
In jenen Tagen, nach jener Drangsal,
wird die Sonne verfinstert werden
und der Mond wird nicht mehr scheinen;
die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn
in Wolken kommen sehen,
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Und er wird die Engel aussenden
und die von ihm Auserwählten
aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,
vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!
Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
So erkennt auch ihr,
wenn ihr das geschehen seht,
dass er nahe vor der Tür ist.
Amen, ich sage euch:
Diese Generation wird nicht vergehen,
bis das alles geschieht.
Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.
Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand,
auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn,
sondern nur der Vater.

Wenn ein Kirchenjahr dem Ende entgegen geht, hören wir Bibeltexte, die auch vom Ende sprechen: Alles wird vergehen. Große Not wird über die Menschen kommen. Sonne und Mond werden nicht mehr scheinen. Das Licht geht aus, die Orientierung schwindet. Die Welt geht unter.


Da werden uns Bilder in der Bibel gemalt, die uns an so manchen Krieg oder Naturkatastrophe in unserer Welt, ja in unserm Land, erinnern; da werden Bilder von Situationen gezeichnet, die uns bevorstehen könnten.


Weltuntergangsstimmung. Wahrlich aktuell. Das Ringen in Glasgow auf der 26. Weltklimakonferenz. Ob die Welt noch zu retten ist? Die Frage ist vermutlich nicht ob, sondern wann sie untergeht.

Naja, vorher werden noch manche beliebten Inseln und Küstenstreifen überflutet werden. Ihre Enkel und Urenkel werden das erleben.


Die Corona-Pandemie hat eine große Wucht. Die Inzidenzen erreichen Rekordwerte, die Zahl der täglichen Neuinfektionen auch – 45-50.000 täglich, das ist dreimal die Einwohnerzahl Borkens/Hombergs. Die Zahl der Toten steigt.

Die Auswirkungen auf die Advents- und Weihnachtszeit, auf Treffen und auch auf Gottesdienste deuten sich an.

Weltuntergangsstimmung. Bilder der Bibel auf heute gedeutet.


Auch die Bilder, die Markus im Evangelium verwendet, hatten für die Menschen der damaligen Zeit einen konkreten Hintergrund.

Denn als dieses Evangelium aufgeschrieben wurde, mussten die Menschen viele solcher Endzeit-Erfahrungen machen.


Es sah so aus, als sei wirklich das Ende gekommen, manche standen vor einem Trümmerhaufen und einer ungewissen Zukunft:

Das Volk war politisch und religiös am Ende.

Jerusalem war von Feinden zerstört. Der Tempel, das Haus Gottes, und viele andere heiligen Stätte waren in Schutt und Asche gelegt. Alles, worauf man die Hoffnung gesetzt hatte, war verwüstet.

Untergang, Verlusterfahrungen, Trauer, vielleicht auch Wut, die Zeichen der Zeit nicht erkannt zu haben und das gekommene Unglück nicht abgewandt zu haben.

Wie auch immer. Es gab keine Perspektive, keine Zukunft. keine Visionen, nichts, was noch hoffen ließ.

Und so begannen die Menschen, den Mut zu verlieren – und auch noch den Glauben.
Ja, dieses ganze Volk war am Ende.


Dieser Stimmung und dieser Lage setzte der Evangelist Markus etwas entgegen.

Er suche eine neue Hoffnung gegen diese Hoffnungslosigkeit – und einen neuen Glauben gegen den beginnenden Unglauben.


Und so sagt Markus:
Ja, das Ende wird kommen, ganz bestimmt - und niemand kann sagen wann. Fangt also nicht an zu spekulieren und zu rechnen. Und vor allem, lasst euch nicht von allem Möglichen ins Bockshorn jagen, sondern schaut – in allem Verlust und in scheinbarer Perspektivlosigkeit - mutig nach vorn.


Das Evangelium will Mut machen und fordert heraus, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Und vielleicht ist das der entscheidende Unterschied.

Ob das Volk Israel damals die drohenden Gefahren hätte abwenden können? Ob das Volk hätte erkennen können, ob Jerusalem vor der Zerstörung und der Tempel vor der Vernichtung hätte bewahrt werden können?

Ich weiß es nicht.


Aber vielleicht ist das eine Mahnung an uns: erkennt die Zeichen der Zeit. Schaut auf die Indizien, auf die Hinweise, die euch die Natur, das Klima, die Wissenschaft sagt.

Schaut darauf und handelt.

Setzt dem drohenden menschengemachten Untergang etwas entgegen. Haltet zusammen und versucht, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Gleichwohl, auch wenn es uns gelingt, Klimakatastrophe und vieles andere aufzuhalten oder zu verlangsamen.

Irgendwann kommt das Ende.

Und was dann von kommt, so dürfen Menschen hoffen, das ist doch kein Untergang, sondern das ist Erlösung.

Das Evangeliums will uns – bei allen schlimmen Bildern - aufmerksam machen auf das, was da noch kommt.

Das Evangelium zeigt auf, was dann kommt, wenn diese Welt, so wie wir sie kennen und lieben, ans Ende kommt.

Dass es da nämlich nicht um ein böses Ende geht, sondern um einen neuen Anfang.
Nicht um Verderben und Tod, sondern um Erlösung.


Das ist eine weitere Botschaft für uns heute:

Wenn das Ende kommt, dann wird nicht alles aus und vorbei sein, sondern dann kommt der Menschensohn, Jesus Christus. Und er kommt als Erlöser.

Denn der Menschensohn hat nur ein Ziel: Das Heil zu bringen – und zwar der ganzen Welt.

Er bringt die Rettung und die Erlösung - für alle. Gott will alle Menschen erlösen – bzw. in Jesus Christus hat er diese getan – siehe zweite Lesung.


Die Texte reden vom Ende – aber sie reden noch mehr von dem, was danach kommt. Sie reden von einer Perspektive. In der ersten Lesung wurde gesagt, dass das Volk gerettet werde, und zum „ewigen Leben“ auferstehen werde.

Und das Evangelium sagt, dass in jenen Tag nach der großen Drangsal Christus wiederkommen wird und die Welt und mit ihr auch uns - zu einem guten, einem vollen Ende führen werde.


Perspektiven – die die Not unserer Welt und Zeit überspringen, und Texte, die uns auffordern, die Zeichen der Zeit zu erkennen und menschliche Not und menschengemachten Untergang abzuwenden.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

 

Lasst uns zu Jesus Christus beten, der den Menschen beisteht.


Wir beten für alle Trauernden, für einsame Menschen,
für Personen, die von Krankheit an Leib oder Seele gezeichnet sind.


Wir beten für alle, die in wirtschaftlicher Notlage sind. Und für jene, die bei den Tafeln arbeiten.


Wir beten für alle, die sich für die Erhaltung der Welt einsetzen und nachhaltige Änderungen fordern, planen oder bereits leben.
Für jene, die untätig in die Klimakatastrophe weitergehen.


Wir beten für alle, die von den Entwicklungen der Corona-Pandemie betroffen sind oder sie mit Befürchtungen wahrnehmen.

Wir beten besonders für jene, die Angst haben, an Covid zu erkranken.


Wir beten für die Kinder und Jugendlichen unserer Gemeinde, besonders für die Neugefirmten und die neuen Erstkommunionkinder, sowie für alle Kinder und Jugendlichen, die mit sich, mit anderen und mit der Welt ringen.


Wir beten für die Verantwortlichen, die dem Drama der Menschen an der Grenze zu Polen ein Ende machen könnten.
Und für alle Menschen, die von Hunger, Krieg und Flucht betroffen sind.


Wir beten für unsere Verstorbenen, die ihren Lebensweg in deiner Gemeinschaft vollenden.
Wir denken besonders an…


Gott,
du ermutigst uns, das zu tun, was wir zu tun vermögen
und dir anzuvertrauen, wo unsere Kräfte nicht reichen.
Deine Liebe und Zuwendung reicht über alle Zeiten und Grenzen hinaus.
Dafür danken wir dir jetzt und für immer. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, du Urheber alles Guten,
du bist unser Herr.
Lass uns begreifen, dass wir frei werden,
wenn wir uns deinem Willen unterwerfen,
und dass wir die vollkommene Freude finden,
wenn wir in deinem Dienst treu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus

Sonntagsbibel


Allmächtiger Gott,
lass uns die Zeichen der Zeit verstehen
und das Wirken deines Geistes
auch in unserer Zeit erkennen.
Schenke uns den Mut, mit Hoffnung
und Vertrauen in die Zukunft zu blicken.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Gott gebe euch seinen Segen,
damit ihr seine Gegenwart in eurem Alltag spürt. - Amen.

Er erinnere euch an die Worte,
mit denen er den Menschen Mut gemacht hat. - Amen.

Er lasse euch entdecken,
wo er euch in eurem Leben begleitet. – Amen.

Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
ermutige euch und erfülle euer Leben.