In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.
Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten
Sonntag, 5. September, 9 Uhr in Borken
Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.
Euer Team vom Kindergottesdienst.
1. Lesung - Offb 11,19a; 12,1-6a. 10ab
Die Vision, aus welcher der Text der
heutigen Lesung stammt, stellt genau die Mitte des ganzen Buches der
Offenbarung dar. Das Böse in Gestalt des Drachen steht der Frau
gegenüber, der Personifikation der Gemeinde. Die Auseinandersetzung
erreicht ihren Höhepunkt.
(c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.
Lesung aus der Offenbarung des Johannes.
Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet
und in seinem Tempel
wurde die Lade seines Bundes sichtbar:
Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel:
eine Frau, mit der Sonne bekleidet;
der Mond war unter ihren Füßen
und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.
Sie war schwanger
und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.
Ein anderes Zeichen erschien am Himmel
und siehe, ein Drache, groß und feuerrot,
mit sieben Köpfen und zehn Hörnern
und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen.
Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel
und warf sie auf die Erde herab.
Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte;
er wollte ihr Kind verschlingen,
sobald es geboren war.
Und sie gebar ein Kind,
einen Sohn,
der alle Völker mit eisernem Zepter weiden wird.
Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt.
Die Frau aber floh in die Wüste,
wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte.
Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen:
Jetzt ist er da, der rettende Sieg,
die Macht und die Königsherrschaft unseres Gottes
und die Vollmacht seines Gesalbten.
2. Lesung - 1 Kor 15,20-27a
Im ersten Brief an die Gemeinde in
Korinth spricht Paulus ausführlich über die Auferstehung der Toten am
Ende der Zeit. Christus ist der Beginn und der Garant für die
Auferstehung aller Menschen. Der Tod wird entmachtet.
(c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
Christus ist von den Toten auferweckt worden
als der Erste der Entschlafenen.
Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist,
kommt durch einen Menschen
auch die Auferstehung der Toten.
Denn wie in Adam alle sterben,
so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge:
Erster ist Christus;
dann folgen, wenn Christus kommt,
alle, die zu ihm gehören.
Danach kommt das Ende,
wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat
und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.
Denn er muss herrschen,
bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.
Der letzte Feind, der entmachtet wird,
ist der Tod.
Denn: Alles hat er seinen Füßen unterworfen.
Evangelium - Lk 1,39-56
Der Evangelist Lukas führt uns im
heutigen Evangelium ins Zentrum der Kindheitsgeschichte Jesu, nämlich
zur Begegnung von zwei schwangeren Frauen, der alten Elisabet und der
jungen Maria. Erfüllt vom Heiligen Geist und voll Freude sprechen sie
prophetische und heilsgeschichtlich bedeutende Worte. Das „Gegrüßt seist
du, Maria“ und das „Magnificat“ verdankt die Kirche diesen zwei großen
Frauen.
(c) Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg
und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharías
und begrüßte Elisabet.
Und es geschah:
Als Elisabet den Gruß Marias hörte,
hüpfte das Kind in ihrem Leib.
Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
und rief mit lauter Stimme:
Gesegnet bist du unter den Frauen
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig,
die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.
Da sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth;
dann kehrte sie nach Hause zurück.
Ansingen gegen Erniedrigung und für Befreiung Sozialreferat der Diözese Linz
Das Magnifikat, das der Evangelist Lukas der Gottesmutter Maria in den Mund legt, singt gegen gängige Hierarchien und patriarchale Machtverhältnisse an. Es nimmt Bezug zu alttestamentlichen Texten, in denen Gott sich als Befreier auf die Seite der Unterdrückten stellt. Mit Maria singen wir an gegen Erniedrigung und Ungerechtigkeit.
Magnifikat
Die
Bibelstelle zum heutigen katholischen Marienfeiertag ist das Dank- und
Loblied Marias, das Magnifikat. Es ist eines der bedeutendsten Gebete
des Christentums, ein fixer Teil des Stundengebets. Es kann als ein
Stück Weltliteratur bezeichnet werden. Es ist ein einzigartig schöner
lyrischer Text, der eine Vielzahl von Meditationen, Studien, Predigten,
Musikstücken und Gemälden ausgelöst hat. Der Evangelist Lukas hat Maria
hier einen Text in den Mund gelegt, der ganz deutlich aus dem Ersten,
dem Alten Testament inspiriert ist, Worte der Hoffnung und Zuversicht
des jüdischen Volkes.
Der im Widerstand gegen Nazideutschland
ermordete evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer hat das Loblied der
Maria als „das leidenschaftlichste, wildeste, ja revolutionärste
Adventlied“ bezeichnet. Bonhoeffer war ein radikal Hoffender, bis zum
Ende seines Lebens.
In der frohen Botschaft des Lukas ist dieses
besondere Lied eingebettet in die Begegnung zweier schwangerer Frauen.
Für beide kam die Schwangerschaft völlig unerwartet - die eine,
Elisabeth, war eigentlich zu alt dafür, und die andere, Maria, zu jung
und noch unverheiratet. Maria war für diese Begegnung etwa 100 Kilometer
gegangen, zu Fuß, durch unwegsames Bergland, und offensichtlich allein.
Das zeugt schon von besonderem Mut, von Kraft, von Kenntnis über Land
und Leute. Das Bergland von Judäa war nämlich damals das Rückzugsgebiet
der Aufständischen gegen die römischen Besatzer.
Einige Tage
wird Maria schon unterwegs gewesen sein. - Gehen macht den Kopf klar,
das wissen alle, die sich jemals auf eine längere Wanderung eingelassen
haben. Vielleicht wollte auch Maria Klarheit bekommen über sich, über
ihre Situation, über ihre Schwangerschaft, über ihr Kind? Wer konnte da
eher helfen als eine alte Verwandte, der es ähnlich erging?
Eine Ermutigung für alle Unterdrückten
Beim
Zusammentreffen der beiden Frauen bricht dann dieses Lied heraus aus
Marias Mund. Es ist gleichsam eine Fanfare, eine Zusammenfassung der
gesamten Glaubensüberzeugung. Einerseits ist es ein sehr persönliches
Siegeslied, und zugleich eine Ermutigung für alle Unterdrückten. Es
besingt die totale Umkehrung und den Umsturz der gesellschaftlichen
Macht- und Besitzverhältnisse, wie es eindeutiger nicht sein kann.
Woher hat Maria aber diese visionäre Gewissheit? Worin liegt sie begründet? Maria lobt
Gott, weil er hingeschaut hat „auf die Niedrigkeit seiner Magd...“,
wie es in der liturgischen Fassung des Textes heißt.
Bibelwissenschaftlich betrachtet ist das jedoch keineswegs ein
mitleidiges 'Von-oben-herab-Schauen' auf eine fügsame Dienstmagd, die
sich demütig ihrem Herrn beugt. (So wurde das fälschlicherweise
Jahrhunderte lang in vielen Marienbildern tradiert und den Frauen als
Vorbild für ihre Unterordnung hingestellt, mit der bekannten Wirkung auf
gesellschaftliche und kirchliche Geschlechterverhältnisse.) Die hier
genannte Niedrigkeit meint die Folge von Erniedrigung, reale Armut, die
Not und Bedeutungslosigkeit der Sklavinnen und Sklaven. Um diese
Erniedrigten also kümmert sich Gott, und im Gegensatz dazu werden die
Mächtigen einige Zeilen später vom Thron gestürzt.
Gott ist ein Befreier
Gott
ist ein Befreier, proklamiert Maria aus tiefster Seele und mit klarem
Geist, und sie bekräftigt damit die jüdische Tradition des Exodus, des
Auszugs aus der Sklaverei, und die Verheißung vom guten Leben für alle.
Das ungeborene Kind, das in ihr wächst, wird Jesus heißen - Jeschajahu -
auf Deutsch: Gott befreit. Er wird diese Tradition fortsetzen.
Die Erniedrigten' in Lateinamerika heute haben diese Botschaft sehr gut
verstanden. Im Laienkatechismus aus Peru ist Maria als armes
Bauernmädchen dargestellt, das ausgenutzt wird und leidet. Sie ist die
Patronin aller, die sich auflehnen und kämpfen gegen ungerechte
Besitzverhältnisse, und sie nimmt die Indios schützend unter ihren
Mantel, die ihr Leben verloren haben im Kampf um ein Stück Land zum
Leben. Angesichts heutiger Verhältnisse - z.B. in Brasilien - ist dieses
Bild eine Kraftquelle des Widerstands.
Gegen Erniedrigung ansingen
Ich
erinnere mich an eine Begebenheit vor vielen Jahren in einem Bahnhof in
Südspanien. Eine junge Frau, vom Aussehen her den Roma angehörig und
offensichtlich schwanger, versuchte, unter den wartenden Menschen
Papiertaschentücher zu verkaufen. Niemand beachtete sie, bis sie laut
und eindringlich zu singen begann. Ihr Lied füllte den ganzen Raum, und
ohne Kenntnis der Sprache meinte ich zu verstehen, wovon sie sang. Ich
hörte sie ansingen gegen die Realität der Erniedrigung und des
Ausgegrenztseins, der Armut und des Hungers. In ihrer großartigen Stimme
klang aber auch der Stolz ihres Volkes und das Einstehen für seine
Existenz. Und plötzlich wurde diese junge Frau auch gesehen, angesehen
und wahrgenommen.
Wogegen und wofür gilt es heute anzusingen?
Gegen die Erniedrigung von Menschen, die sich mit nichts als ihrem
Menschenleben aus armen Ländern aufmachen, um in den reichen Teilen der
Welt ein sicheres Leben zu suchen? Gegen das Kleinmachen von Menschen,
die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind? Gegen Strukturen der
Ungerechtigkeit, und die Übermacht von Konzernen und Banken? Ansingen
für eine Politik, die sich der Gerechtigkeit verschrieben hat und für
Ausgleich sorgt, damit alle an den Reichtümern der Erde teilhaben
können?
Magnifikat heute
Der revolutionäre Lobgesang
Marias war seiner Zeit weit voraus und seine Vision ist bis heute nicht
eingelöst. Deshalb möchte ich das Magnifikat in die heutige Zeit ein
Stück weit so übersetzen:
„Ich will meinen Gott loben und über seine
befreiende Kraft ein Jubellied anstimmen: Nicht für den Gott in der
Höhe, sondern für den, der sich denen zeigt, die arm und schwach gemacht
werden. Dieser Gott duldet keine Herrschaftsstrukturen, die die
Gesellschaft spalten in die Eliten und die 'Abgehängten'. Gott, der
Barmherzige, streitet für die Befreiung aller Völker, und aller Frauen.
Unrechtsverhältnisse haben keinen Bestand. Und ich möchte darauf
vertrauen, dass uns die Kraft geschenkt ist, gegen jede Ungerechtigkeit
in der Welt aufzustehen, damit wahr wird, was Gott will: das gute Leben
aller.
© Mag.a Anna Wall-Strasser, Diözese Linz
Marias Lobgesang – das Magnificat –soll heute auch unser Gebet begleiten und helfen, unsere Bitten auszusprechen:
Maria sprach: „Gott hat auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut.“
Wir beten für die Kleinen und die Schwachen –
besonders für die Menschen in Afghanistan und Tigray / Äthiopien,
die in diesen Tagen brutaler Gewalt ausgesetzt und auf der Flucht sind …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Maria sprach: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“
Wir beten
für die Großen und Mächtigen in unserer Welt,
die über Krieg und Frieden, über Wohl und Wehe so vieler Menschen entscheiden;
und für alle, die verzweifelt und ohne Hoffnung leben –
ohne Aussicht auf eine gute und sichere Zukunft …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Maria sprach: „Gott vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten.“
Wir denken
im Gebet an unsere Kranken und Sterbenden
und an die Menschen, die ihnen in dieser schweren Zeit zur Seite stehen,
und wir beten für alle, die schon jetzt unter der Klima-Krise leiden –
unter Hochwasser und verheerenden Waldbränden …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Maria sprach: „Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben.“
Wir beten
für alle, denen das tägliche Brot fehlt,
die auch heute nicht wissen, wie sie und ihre Familien satt werden können …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Maria sprach: „Meine Seele preist die Größe des Herrn.“
Bei allen
Sorgen und Nöten danken wir Gott
für unser Leben und die vielen guten und schönen Erfahrungen;
und bitten um Gottes Segen und Gnade für alle,
die einen besonderen Platz in unseren Herzen haben …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Heute werden an vielen Orten Blumen, Kräuter und Früchte gesegnet.
Wir beten
für alle, die mit Gottes Hilfe
die Schöpfung achten, die er uns anvertraut hat,
und sie respektvoll hegen und pflegen …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Maria sprach: „Gott denkt an sein Erbarmen.“
Wir beten
(in Stille) für unsere Verstorbenen,
wir gedenken aller Opfer von Krieg und Gewalt
und denken besonders an die Menschen,
die nach dem Mauerbau in Berlin und an der früheren Grenze
zwischen Ost- und Westdeutschland ums Leben gekommen sind …
Gott, erhöre unsere Bitten. - A: Gott, erhöre unsere Bitten.
Großer Gott,
du hast Maria in deine Gemeinschaft aufgenommen
und gibst uns zu erkennen, wozu wir berufen sind.
Stärke in uns die Hoffnung, dass dein Versprechen an uns wahr wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast die selige Jungfrau Maria,
die uns Christus geboren hat,
vor aller Sünde bewahrt
und sie mit Leib und Seele
zur Herrlichkeit des Himmels erhoben.
Gib, dass wir auf dieses Zeichen
der Hoffnung und des Trostes schauen
und auf dem Weg bleiben,
der hinführt zu deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Sonntagsbibel
Großer Gott,
Maria ist das Bild des vollendeten Menschen.
An ihr wird dein Plan mit den Menschen offenbar.
Hilf uns,
wie Maria unseren Weg zu gehen,
der hinführt zur Gemeinschaft mit dir
und deinem Sohn, der mit dir lebt und
herrscht in Ewigkeit.
Gott, der allmächtige Vater,
segne euch durch den Erlöser der Welt,
unseren Herrn Jesus Christus,
den Sohn der jungfräulichen Mutter Maria.
Sie hat den Urheber des Lebens geboren;
ihre mütterliche Fürsprache erwirke euch Gottes Hilfe.
Euch und allen, die heute das Fest ihrer Aufnahme in den Himmel begehen,
schenke Gott die wahre Freude und den ewigen Lohn.
Das gewähre euch der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)