Familienandacht zum 15. Sonntag im Jahreskreis
Kerze entzünden
Kreuzzeichen
Lied:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen
Gebet:
Guter Gott, oft sind wir vor Aufgaben gestellt.
Da tut es gut, jemanden an unserer Seite zu wissen. Jetzt sind wir hier
zusammen, um uns von dir für unsere Wege stärken zu lassen. Sei bei uns, heute
in dieser Andacht und in der ganzen Woche. Amen.
Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Nur
noch eine Woche Schule, dann werden Sommerferien sein.
Da gilt es viel zu überlegen: Werden wir verreisen oder jemanden besuchen? Was
wollen wir dafür einpacken? Wer wird mit uns auf der Reise gehen?
Im heutigen Evangelium hören wir, dass Jesus seine Freunde auf die Reise
schickt. Jesus erklärt ganz genau, wie das geschehen soll.
Evangelium: Markus 6, 7 - 13
https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de/
Fragen für ein gemeinsames Gespräch:
· Was ist dir an dem Text besonders aufgefallen?
· Mit welchem Menschen würdest du gerne reisen?
· Was würdest du mit auf den Weg nehmen?
· Auf was würdest du nur schwer verzichten können?
· Was ist dir wirklich wichtig?
Aktion:
Jesus schickt
seine Freunde zu zweit los. Sie sollen nichts Gegenständliches mitnehmen.
Sie bekommen zur Begleitung Kraft, Mut und Ausdauer mit.
Was gibt dir Kraft, Mut und Ausdauer? Du kannst dieses Zeichen für Kraft, für
Mut und für Ausdauer in einen Rucksack malen
.
Fürbitten:
Guter Gott,
Jesus traut den Menschen viel zu und gibt ihnen, was sie für ihren Auftrag
brauchen. So bitten wir dich:
· Für alle Menschen, die in deinem Auftrag von Gott erzählen und anderen Menschen helfen. Christus, höre uns.
· Für alle Menschen, die in einer Gruppe arbeiten oder Lernen, um gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme. Christus, höre uns.
· Für alle Menschen, die auf einer großen, oder einer kleinen Reise sind, um gute Erfahrungen und eine sichere Reise. Christus, höre uns.
· Für alle Menschen, die Ablehnung kennenlernen, um den Mut neu zu versuchen. Christus, höre uns.
·
Für
alle Menschen, die gestorben sind, um einen Platz bei dir. Christus, höre uns.
Gott,
du hörst unsere Bitten. Wir danken dir und loben dich, heute und alle Tage, bis
in Ewigkeit. Amen.
Lied: Ich möcht, dass einer mit mir geht
https://www.youtube.com/watch?v=f9g1URxFCuo
Segensbittgebet:
Gott segne deinen Weg
die sicheren und die tastenden Schritte
die einsamen und die begleiteten
die großen und die kleinen
Gott segne deinen Weg
mit Atem über die nächste Biegung hinaus
mit unermüdlicher Hoffnung
die vom Ziel singt, das sie nicht sieht
mit dem Mut, stehenzubleiben
und der Kraft weiterzugehen
Gottes Segen umhülle dich auf deinem Weg
wie ein bergendes Zelt
Gottes Segen nähre dich auf deinem Weg
wie das Brot und der Wein
Gottes Segen leuchte dir auf deinem Weg
wie das Feuer in der Nacht
geh im Segen
und gesegnet bist du Segen
wirst du Segen
bist ein Segen
wohin dich der Weg auch führt
(Katja Süß)
So segne uns und alle die uns am Herzen liegen der
dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Impuls für die Woche:
Mit einem Freund oder einer Freundin an der Seite kannst du gut unterwegs
sein.
Besonders, wenn ihr euch vertraut und euch gegenseitig unterstützt und helft.
Könnt ihr euch blind vertrauen?
Versucht einmal, euch gegenseitig zu führen. Dabei schließt einer die Augen,
oder lässt die Augen mit einem Schal verbinden. Der andere schaut für euch
beide und führt ein Stück Weg. Nach einiger Zeit könnt ihr wechseln. Was fällt
euch leichter, geführt werden, oder führen?
Liebe Familien,
liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.
Cordula Maschita-Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.
1. Lesung - Am 7,12-15
Lesung aus dem Buch Amos.
In jenen Tagen
sagte Amázja, der Priester von Bet-El, zu Amos:
Seher, geh, flieh ins Land Juda!
Iss dort dein Brot
und prophezeie dort!
In Bet-El darfst du nicht mehr prophezeien;
denn das hier ist das königliche Heiligtum und der Reichstempel.
Amos antwortete Amázja:
Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler,
sondern ich bin ein Viehhirte
und veredle Maulbeerfeigen.
Aber der Herr hat mich hinter meiner Herde weggenommen
und zu mir gesagt:
Geh und prophezeie meinem Volk Israel!
2. Lesung - Eph 1,3-14
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.
Gepriesen sei Gott,
der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.
Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt,
seine Söhne zu werden durch Jesus Christus
und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen,
zum Lob seiner herrlichen Gnade.
Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut,
die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade.
Durch sie hat er uns reich beschenkt,
in aller Weisheit und Einsicht,
er hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan,
wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat in ihm.
Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen,
das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen,
was im Himmel und auf Erden ist, in ihm.
In ihm sind wir auch als Erben vorherbestimmt
nach dem Plan dessen, der alles so bewirkt,
wie er es in seinem Willen beschließt;
wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt,
die wir schon früher in Christus gehofft haben.
In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört,
das Evangelium von eurer Rettung;
in ihm habt ihr das Siegel
des verheißenen Heiligen Geistes empfangen,
als ihr zum Glauben kamt.
Der Geist ist der erste Anteil unseres Erbes, hin zur Erlösung,
durch die ihr Gottes Eigentum werdet,
zum Lob seiner Herrlichkeit.
Evangelium - Mk 6,7-13
Aus dem hl. Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
rief Jesus die Zwölf zu sich
und sandte sie aus,
jeweils zwei zusammen.
Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister
und er gebot ihnen,
außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen,
kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,
kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
Und er sagte zu ihnen:
Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt,
bis ihr den Ort wieder verlasst!
Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt
und euch nicht hören will,
dann geht weiter
und schüttelt den Staub von euren Füßen,
ihnen zum Zeugnis.
Und sie zogen aus
und verkündeten die Umkehr.
Sie trieben viele Dämonen aus
und salbten viele Kranke mit Öl
und heilten sie.
Weinen Sie beim Schälen und Schneiden von Zwiebeln?
So wenn Sie die oberste und die zweite Schale vielleicht ablösen…
Manche
weinen dabei, andere nicht.
Ob sie Zwiebeln schälen oder nicht – vermutlich kennen Sie das „Zwiebelschalenprinzip“.
Es wird bei unklarer Wetterlage oder z.B. beim Wandern angewandt.
Man
trägt mehrere unterschiedliche Schichten an Kleidung. Ich kann also etwas
ausziehen oder anziehen, je nach Wärme oder Kälte, je nach Situation und
Anforderung. So eine Zwiebelschalenprinzip ist sinnvoll und praktisch.
In gewisser Weise wendet es Jesus im Evangelium an.
Er sendet die Jünger aus. Zu zweit.
Das
ist gut, denn im Team lässt sich vieles besser machen als allein. Zwei können
sich gegenseitig ergänzen, sich Mut machen, aufrichten, korrigieren.
Jesus sichert mit der Aussendung zu zweit ab, dass die Menschen den Boten und Botinnen glauben. Denn zwei Personen waren nötig, damit eine Sache als wahr anerkannt werden kann, damit sie Bestand hat.
Und mit der Aussendung gibt Jesus konkrete Hinweise an die Jünger.
Den Wanderstab mitnehmen sollen sie und das ist sinnvoll. Mit dem Stab kann ich Gefahren abwehren, ich kann mich auf ihn aufstützen, er gibt Halt und ich kann mich gut fortbewegen.
Aber andere Dinge sind für Jesus unnötig.
Den Jünger war aufgetragen, sich von äußeren Dinge zu trennen und wendet in gewisser Weise das Zwiebelschalenprinzip an.
Nehmt nur das mit, was nötig ist. Lasst zurück, was euch hindert.
Trennt euch von scheinbaren Sicherheiten und Hilfreichem wie Geld und Vorratstasche, von Vorräten und Luxus wie das zweite Hemd oder besondere Schuhe.
Die Anweisungen Jesu gehen weiter.
Geht und verkündet – wenn ihr aufgenommen werdet, dann bleibt, wenn nicht, dann schüttelt den Staub von den Füßen. Lasst euch nicht aufhalten, macht euch keine übermäßigen Gedanken um die, die eure Botschaft nicht hören wollen.
Es
geht um eine radikale Verschlankung, ein Lösen und Ablösen von Dingen, die
nicht nötig sind, um am Ende zum Kern zu kommen.
Und was ist der Kern der Botschaft Jesu:
Im Evangelium wird er beschrieben.
Die Jünger sollen Umkehr verkünden, d.h. sich und sein Leben und Lebensstil überprüfen und korrigieren.
Sie sollen Dämonen austreiben – für mich bedeutet dies: Menschen von Einflüsterungen, Verstrickungen und unguten Antreibern und schlechten Motivationen befreien. Wie genau das geschieht wird nicht beschrieben und Spekulationen dazu müßig.
Und schließlich:
Sie sollen die Menschen heil machen – sich ihnen Zuwenden – mit bloßen Händen.
Sie salben, ihnen die Hände auflegen, ihnen Wohl tun, sie heil machen.
Das ist der Kern des Auftrags und der Vollmacht des Handelns der Jünger.
Macht
die Menschen heil. Das ist der Auftrag Jesu - damals wie heute.
Und heute sind wir es, die diesen Auftrag haben.
Wir dürfen das Evangelium verkünden. Wir können Ungutes benennen und verändern. Wir können Menschen berühren, sie salben, vielleicht vor allem die Seele und weniger den Körper. Kurz: Uns ist die Kraft geschenkt, den Menschen heil zu machen.
Noch ein anderer Aspekt ist mir in den Sinn gekommen.
Ich kann diese Anweisungen Jesu, sich von Dingen zu trennen und nur das Nötigste mitzunehmen, auch auf die Kirche anwenden.
In Zukunft wird so sein, dass wir das Zwiebelschalenprinzip anwenden müssen. Wir werden uns von manchem, von mancher Schale trennen müssen, um zum Kern zu kommen.
Dazu ein paar Fragen, ohne dass ich darauf schon endgültige Antworten habe.
Was ist äußere Schale: Sind es Gebäude? Bildungshäuser? Akademien?
Sind es die Kindergärten, die Schulen? Krankenhäuser? Pflegeheime?
All das sind wichtige Orte, aber die Aufgaben, die dort getan werden, könnten doch auch von anderen übernommen werden. Denn vieles wird sich nicht mehr finanzieren lassen.
Wenn wir all das vielleicht teilweise oder ganz in wenigen Jahren aufgeben müssten, können einem wahrlich die Tränen kommen.
Nicht wegen der Mitte, zu der ich vorstoße, sondern wegen all dem, was ich hinter mir/uns lassen muss, was nicht mehr geht, was nicht mehr sein kann, wofür weniger oder gar kein Geld mehr da sein werden wird.
Es ist zum Heulen, werden wir, werden manche sagen, wenn wir auf die Entwicklungen schauen.
Es ist zum Heulen, weil auch Wertvolles gelassen werden muss.
Vielleicht
wird die Kirche in unseren Breitengraden wieder neu zum Kern geführt. Es mag
die Fähigkeit sein, Menschen, ohne großen äußeren Hilfsmittel zum Heil zu
führen. Sich den Menschen zuwenden zu können, jenseits von Strukturen und
Rechtsvorschriften, jenseits von Gebäuden und Einrichtungen.
Das Evangelium ist herausfordernd. Es birgt in sich aber auch die Zusage, dass wir gesandt sind, dass wir eine Aufgabe habe, dass wir mit Vollmacht ausgestattet sind.
Und
so gilt es, den Menschen von heute die Botschaft Jesu zu bringen und den
Auftrag Jesu in unserer Zeit zu gestalten.
Peter Göb
Es gilt das gesprochenen Wort
Lasst uns zu Jesus Christus beten, der uns zu den Menschen sendet und uns aufträgt, sie heil zu machen:
Für alle Menschen, die
versuchen, die Botschaft Jesu in ihrem Leben umzusetzen und für jene, die dabei
an Grenzen stoßen.
Wir beten für alle, die versuchen, ihren Kindern Werte und Glaube zu vermitteln.
Für die Haupt- und ehrenamtlich Engagierten in unseren Gemeinden und für alle, die sich für diese Aufgabe vorbereiten.
Wir beten für alle, die krank und bedrängt sind.
Wir beten für alle, die unter der Corona-Pandemie, den derzeitigen Naturkatastrophen, den Klimaveränderungen und anderen Problemen unserer Zeit leiden.
Wir beten für alle, die sich für gerechte Löhne, soziale Gerechtigkeit und ehrliche Land- und Bodenverteilung einsetzen.
Wir beten für unsere
Verstorbenen.
Für sie alle und in unseren persönlichen Anliegen bitten wir dich.
Erhöre unser Beten, jetzt und in Ewigkeit, Amen.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Gott, du bist unser Ziel,
du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit
und führst sie auf den rechten Weg zurück.
Gib allen, die sich Christen nennen,
die Kraft, zu meiden,
was diesem Namen widerspricht,
und zu tun, was unserem Glauben entspricht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Sonntagsbibel
Allmächtiger Gott,
du bist denen nahe, die das Wort
deines Sohnes zu den Menschen bringen.
Auch uns hast du dazu berufen.
Mach uns zu glaubwürdigen Zeugen
deiner befreienden Botschaft.
Durch Christus, unseren Herrn.
Gott segne deinen Weg
die sicheren und die tastenden Schritte
die einsamen und die begleiteten
die großen und die kleinen
Gott segne deinen Weg
mit Atem über die nächste Biegung hinaus
mit unermüdlicher Hoffnung
die vom Ziel singt, das sie nicht sieht
mit dem Mut, stehenzubleiben
und der Kraft weiterzugehen
Gottes Segen umhülle dich auf deinem Weg
wie ein bergendes Zelt
Gottes Segen nähre dich auf deinem Weg
wie das Brot und der Wein
Gottes Segen leuchte dir auf deinem Weg
wie das Feuer in der Nacht
geh im Segen
und gesegnet bist du Segen
wirst du Segen
bist ein Segen
wohin dich der Weg auch führt
So segne uns und alle die uns am Herzen liegen der
dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Katja Süß
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)