Wir feiern wieder Gottesdienste!
Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.
Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.
Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten.
Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".
All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.
Familienandacht zum 27. Sonntag im Jahreskreis
Kerze entzünden
Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Gebet:
Guter Gott, wir haben uns wieder versammelt. Heute feiert die Kirche zwei Feste und wir feiern mit. Heute ist Erntedank. Wir wollen Dir danken für all das Gute, das wir haben. Und heute ist der Gedenktag des Heiligen Franziskus, der uns ein Vorbild sein kann, wie wir mit der Schöpfung umgehen sollten. Wir bitten Dich, sei bei uns, jetzt und in der kommenden Woche. Amen.
Vorbereitung: Ihr könnt Euren Tisch oder
Euren Platz, an dem Ihr Euch versammelt habt mit dem schmücken, für das ihr
danken wollt. Entweder Gegenstände wie Lebensmittel, Kleidung, Spielsachen oder
auch Symbole oder Fotos von Erlebnissen und schönen Erinnerungen.
Heute hören wir eine Geschichte, die nicht in der Bibel steht:
Wie kommt das Apfelmus ins Glas?
Mama
und Emma gehen einkaufen. Emma möchte Apfelmus, weil sie das für ihr Leben gern
isst. Emma fragt Mama: „Wie kommt denn das Apfelmus eigentlich ins Glas?“ Aber
Mama weiß es auch nicht so genau. Sie fragen die Kassiererin im Laden, aber die
kassiert nur das Geld für das Apfelmus. Woher das Apfelmus kommt, weiß sie auch
nicht so genau.
Sie fragen eine Verkäuferin, doch die räumt die Gläser nur ins Regal und… sie weiß es auch nicht so genau. „Ihr könnt den LKW – Fahrer mal fragen, der bring das Apfelmus immer zu uns.“, sagt sie zu Emma und ihrer Mama. Da gehen die Beiden zu Herrn Moser, dem LKW – Fahrer. Emma fragt: „Kannst Du mir sagen, wie das Apfelmus ins Glas kommt?“ Herr Moser zuckt die Achseln….denn das weiß er auch nicht so genau. Er holt mit dem LKW die Apfelmusgläser von der Fabrik ab und bringt es in viele verschiedene Läden.
Nun will er wieder zur
Fabrik fahren, um neue Gläser abzuholen. Herr Moser lädt Mama und Emma ein,
mitzufahren und den Fabrikbesitzer Herrn Müller zu fragen. Der hat dort sein
Büro und Herr Müller sollte es bestimmt wissen. Als sie angekommen sind, gehen
Mama und Emma in das Büro der Firma. „Guten Tag, Herr Müller, meine Tochter und
ich möchten gerne erfahren, wie das Apfelmus ins Glas kommt.“ sagt Mama. Herr
Müller erklärt: „Hier in der Fabrik sorgen meine Mitarbeiter dafür, dass die
Äpfel gewaschen und geschält werden. Dann kommen sie in eine große Maschine.
Dort werden sie zu Mus verkocht und in die Gläser gefüllt.“ Mama und Emma
bedanken sich für die Erklärung. Emma will es ganz genau wissen. „Wie kommen
die Äpfel in die Fabrik?“ fragt sie. „Die holen unsere Fahrer von der
Obstplantage, gleich fahren sie wieder los. Mögt ihr auch dorthin mitfahren?“
fragt Herr Müller. Natürlich lassen sich Emma und Mama die Möglichkeit nicht
entgehen.
Aufgeregt steigt Emma mit Mama in den nächsten LKW in Richtung
Obstplantage. Dort treffe sie den Obstbauern, der Herr Bauer heißt. Er zeigt
und erklärt ihnen alles. „Hier sind meine Obstbaumfelder. Hier stehen viele
verschiedene Apfelbäume. Das ganze Jahr sorge ich mit meinen Mitarbeitern für
die Bäume. Wir schneiden die Äste, düngen die Bäume, je nach dem was in der Jahreszeit
wichtig ist.
Im Frühling, wenn die Bäume blühen; im Sommer, wenn die Äpfel noch
ganz klein und grün sind. Im Herbst, wenn die Äpfel reif sind, pflücken wir sie
und füllen sie in große Kisten, die dann in die Fabrik gebracht werden.“ Emma
staunt, wie viele Menschen daran arbeiten, damit das Apfelmus ins Glas kommt.
„Aber meine Arbeit ist noch nicht wirklich der Anfang der Geschichte“, sagt
Herr Bauer. „Das alles könnten wir nicht tun, wenn Gott uns nicht die Erde
gegeben hätte mit den Apfelbäumen, dem fruchtbaren Boden, in den die Bäume ihre
Wurzeln strecken. Auch die wärmende und lichtspendende Sonne und den guten
Regen brauchen wir. Wenn wir nicht den Wind und die Bienen hätten, würden aus
den Blüten keine Früchte werden.
Wir können mit unserer Arbeit Apfelmus machen, aber all das geht nur, weil wir in Gottes Schöpfung leben dürfen. Auf die müssen wir gut aufpassen. Das ist völlig klar, finden Emma und Mama und fahren müde, glücklich und dankbar nach Hause.
Fragen für ein gemeinsames Gespräch:
· Wie viele Menschen haben Emma von dem Apfelmus erzählt?
· Ihr habt Dinge als Schmuck in der Mitte. Wer hat mitgeholfen, damit Ihr das haben könnt? Wer hat es hergestellt? Woher kommt das Material? Wie viele Menschen haben daran wohl gearbeitet?
· Von wem kommt der Ursprung von all den Dingen?
Anstelle
der Fürbitten wollen wir heute danken:
Heute wollen
wir Gott danken für alles, was wir zum Leben haben. All die Dinge aus Eurer
Mitte können ins Wort gebracht werden.
Guter Gott, wir danken Dir für……… Es gefällt mir besonders, weil….
Guter Gott, wir danken dir, dass wir leben dürfen und gesund sind.
Guter Gott, wir danken dir für alle Menschen, die für uns säen und ernten.
Guter Gott, wir danken dir für alle Menschen, die für uns sorgen und für uns da sind.
Guter Gott, wir danken dir für alle Nahrung, durch die wir jeden Tag satt werden.
Guter Gott, wir danken dir für alle Menschen, die Frieden, Freude und Glück in unserer Welt verbreiten.
Guter Gott, wir danken dir für Jesus deinen Sohn, der dein Reich wie ein kleines Samenkorn unter uns ausgesät hat.
Guter Gott wir danken dir, dass du immer bei uns bist und uns nicht verlässt.
Lied:
Du hast uns Deine Welt
geschenkt
https://www.youtube.com/watch?v=efGXFCSljxo
Segensbittgebet:
Frohsinn und Freude
Deine Hände sollen immer Arbeit finden,
immer einen Groschen in der Tasche,
wenn du ihn brauchst.
Das Sonnenlicht soll
auf dein Fenstersims scheinen
und dein Herz voll Gewissheit sein,
dass nach jedem Unwetter ein Regenbogen leuchtet.
Der Tag sei dir günstig
und die Nacht dir gnädig.
Die gute Hand eines Freundes
soll dich immer halten.
Und möge Gott dir das Herz erfüllen
mit Frohsinn und Freude.
Christa Peikert-Flaspöhler
So segne uns und alle an die wir gedacht haben
+Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Impulse für die
kommende Woche
Im Gebet können wir danken. Ein guter Zeitpunkt ist ein gemeinsamer Abschluss am Abend und bei gemeinsamen Mahlzeiten. Wir haben zum Basteln eine Anleitung eingestellt. Auf der Anleitung steht, dass es auf Din A3 vergrößert werden soll. Die Größe in Din A 4 reicht aber auch aus. Gut ist es, auf dickeres Papier zu drucken, oder den Ausdruck vor dem Ausschneiden auf Karton zu kleben. Da funktioniert auch ein Verpackungskarton. Wer keine Möglichkeit zum Drucken hat, kann sich gern einen Ausdruck in der Kirche abholen. Sie liegen am Eingang auf den jeweiligen Tischen.
https://www.juenger-minden.de/fileadmin/inhalte/Bilder/Corona/bastelanleitung_tischgebetswuerfel.pdf
Habt
ihr schon einmal selbst Apfelmus gekocht? Es gibt so viele Falläpfel, aus denen
sich prima Apfelmus kochen lässt. Es funktioniert ähnlich wie in der
Geschichte:
Die Äpfel waschen und schälen. Danach die Äpfel in vier Teile schneiden und das
Kerngehäuse herausschneiden. Bei Falläpfeln sollten die braunen Stellen
herausgeschnitten werden. Je nach Größe der Äpfel, könnt ihr das Apfelviertel
noch zweimal durchschneiden und die Stücke in einen Topf geben. Es schmeckt
besonders lecker, wenn etwas Apfelsaft hinzugegeben wird, aber mit etwas Wasser
geht das auch. Falls die Äpfel sehr sauer sind, kann zusätzlich etwas Zuckerdazugegeben
werden. Die Äpfel einmal aufkochen, die Temperatur etwas zurückstellen und
weiter kochen, bis die Apfelstücke weich sind und zerfallen. Mit einem
Kartoffelstampfer oder Pürierstab wird das Mus noch feiner. Wer mag, würzt das
Apfelmus mit Zimt oder Vanille.
Heute ist der Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi. Von ihm stammt der berühmte Sonnengesang. In diesem Text wird deutlich, dass die Schöpfung sehr wertvoll ist und alle Geschöpfe zusammengehören. Der Text des Sonnengesangs steht im Gotteslob Nr. 19/2 oder im Internet. Vielleicht magst Du über die Geschichte des Franz von Assisi, oder den Heiligen Franziskus, wie er auch genannt wird, weiter forschen.
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.
Wir, das sind in dieser Woche
Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert.
1. Lesung - Jes 5,1-7
Lesung aus dem Buch Jesaja.
Ich will singen von meinem Freund,
das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg.
Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe.
Er grub ihn um und entfernte die Steine
und bepflanzte ihn mit edlen Reben.
Er baute in seiner Mitte einen Turm
und hieb zudem eine Kelter in ihm aus.
Dann hoffte er, dass der Weinberg Trauben brächte,
doch er brachte nur faule Beeren.
Und nun,
Bewohner Jerusalems und Männer von Juda,
richtet zwischen mir und meinem Weinberg!
Was hätte es für meinen Weinberg noch zu tun gegeben,
das ich ihm nicht getan hätte?
Warum hoffte ich, dass er Trauben brächte?
Und er brachte nur faule Beeren!
Jetzt aber will ich euch kundtun,
was ich mit meinem Weinberg mache:
seine Hecke entfernen,
sodass er abgeweidet wird;
einreißen seine Mauer,
sodass er zertrampelt wird.
Zu Ödland will ich ihn machen.
Nicht werde er beschnitten,
nicht behackt,
sodass Dornen und Disteln hochkommen.
Und den Wolken gebiete ich, keinen Regen auf ihn fallen zu lassen.
Denn der Weinberg des Herrn der Heerscharen
ist das Haus Israel
und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust.
Er hoffte auf Rechtsspruch –
doch siehe da: Rechtsbruch,
auf Rechtsverleih –
doch siehe da: Hilfegeschrei.
2. Lesung - Phil 4,6-9
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Philippi.
Schwestern und Brüder!
Sorgt euch um nichts,
sondern bringt in jeder Lage
betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!
Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,
wird eure Herzen und eure Gedanken
in Christus Jesus bewahren.
Im Übrigen, Brüder und Schwestern:
Was immer wahrhaft, edel, recht,
was lauter, liebenswert, ansprechend ist,
was Tugend heißt und lobenswert ist,
darauf seid bedacht!
Und was ihr gelernt und angenommen,
gehört und an mir gesehen habt,
das tut!
Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
Evangelium - Mt 21,33-44
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit
sprach Jesus zu den Hohepriestern
und den Ältesten des Volkes:
Hört noch ein anderes Gleichnis:
Es war ein Gutsbesitzer,
der legte einen Weinberg an,
zog ringsherum einen Zaun,
hob eine Kelter aus
und baute einen Turm.
Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer
und reiste in ein anderes Land.
Als nun die Erntezeit kam,
schickte er seine Knechte zu den Winzern,
um seine Früchte holen zu lassen.
Die Winzer aber packten seine Knechte;
den einen prügelten sie,
den andern brachten sie um,
wieder einen anderen steinigten sie.
Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal;
mit ihnen machten sie es genauso.
Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen;
denn er dachte:
Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
Als die Winzer den Sohn sahen,
sagten sie zueinander: Das ist der Erbe.
Auf, wir wollen ihn umbringen,
damit wir sein Erbe in Besitz nehmen.
Und sie packten ihn,
warfen ihn aus dem Weinberg hinaus
und brachten ihn um.
Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt:
Was wird er mit jenen Winzern tun?
Sie sagten zu ihm:
Er wird diese bösen Menschen vernichten
und den Weinberg an andere Winzer verpachten,
die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.
Und Jesus sagte zu ihnen:
Habt ihr nie in der Schrift gelesen:
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
er ist zum Eckstein geworden;
vom Herrn ist das geschehen
und es ist wunderbar in unseren Augen?
Und wer auf diesen Stein fällt,
wird zerschellen;
auf wen der Stein aber fällt,
den wird er zermalmen.
Darum sage ich euch:
Das Reich Gottes wird euch weggenommen
und einem Volk gegeben werden,
das die Früchte des Reiches Gottes bringt.
Können Sie einen Spagat?
Der Spagat ist eine Akrobatik-Übung, bei der der Mensch die Beine soweit grätscht, dass sie eine Linie bilden.
Es gibt Menschen, die haben die Fähigkeit dazu. Andere trainieren und irgendwann klappt er.
Einen Spagat machen – das wird dann im übertragenen Sinne auf Situationen angewandt, in denen der Mensch zwei Positionen miteinander verbinden muss oder hin und her gerissen ist zwischen Meinungen, Vorschlägen und Entscheidungen.
Wenn wir in diesem Jahr Erntedank feiern, dann machen wir in gewisser Weise einen solchen Spagat.
Wir danken für die Gaben der Schöpfung, der Natur, für das, was wir im eigenen Garten haben, oder aus den Gärten der anderen bekommen. Wir danken für all das, was wir kaufen können – und das ist wahrlich vieles und sehr unterschiedliches.
Wir danken für die Früchte der Erde. Dass sie viele Tausend Kilometer über den Erdkreis gefahren wurde und die Umweltbilanz grauenhaft und der Geschmack dünn und fad ist nehmen wir in Kauf. Und viele kaufen sie, weil der Preis niedrig ist.
Wir danken, dass wir hier im geographisch wiedervereinten Deutschland leben und einen guten Stand in Medizin und Technik, in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft haben.
Wir danken in einem Jahr, das – wie jedes Jahr – zum Danken einlädt.
Das ist die eine Seite des Spagats.
Und die andere?
Menschen haben Sorgen. Sie haben Sorgen um ihre Gesundheit, um das Leben von Menschen, die sie mögen oder um das eigene Leben.
Denn unser Leben ist vergänglich, die Lebenssituation kann sich von heute auf morgen radikal verändern.
Menschen haben Sorgen um ihre finanzielle Situation, um die Zukunft des Arbeitsplatzes, um den Bestand eines Betriebes.
Menschen sorgen sich – mehr denn je – um unsere Erde. Um Klimaschutz und Umweltschutz. Sie gehen dafür auf die Straße und in den Wald.
Brasilien und im Westen der USA brennen die Wälder in riesigem Ausmaß.
Wir brauchen keinen Waldbrand, wir bauen Autobahnen durch Jahrhunderte Jahre alte Wälder.
Wirtschaft und Umweltschutz – beides wird nicht selten gegeneinander ausgespielt.
Ein Beispiel dafür ist der Heizpilz: Gastronomen fordern, draußen, im Freien, Heizpilze aufstellen zu dürfen. Sie benötigen Umsätze, gerade in der Adventszeit, um über die Runden zu kommen.
Einige Kommunen haben Heizpilze schon erlaubt. Andere nicht.
Denn – es gibt Bedenken: das Gas, das in einen Winter für einen Heizpilz benötigt wird, reicht für ein ganzes Jahr für ein Niedrigenergiehaus.
Infrarot: 500-1000 Watt – das macht – bei mehreren auch eine Menge aus.
Sie würden ja auch nicht ihre Heizung in der Wohnung auf fünf stellen und alle Fenster aufreißen…
Und: Essen – sei es noch so heiß, wird doch in wenigen Minuten eiskalt. Gefrorene Pommes oder Feldsalat mit Eiswürfeln mag ich zumindest nicht essen.
Was will ich damit sagen?
Ich denke, wir sind in vielen Bereichen unseres Lebens in einem Dilemma, in Zwickmühlen, in Zwängen, die uns, scheinbar, zu Kompromissen zwingen.
Daher ist für mich das Erntedankfest 2020 – Ein Tag, ein Fest, das vielschichtig ist.
Das Danken und die Sorgen – beides darf seinen Platz haben.
Ein Spagat mag in der Akrobatik möglich sein, in den Fragen des Leben?
Vielleicht wäre besser, sich klar zu entscheiden. Nicht zu lavieren, sondern Stellung zu beziehen, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen.
Vielleich sind viele Spagate in unterschiedlichen Bereichen des Lebens nötig. Vielleicht sind wir so verflochten im Guten und im Bösen, dass es keine klare Entscheidung mehr geben wird.
Vielleicht geht’s aber doch. Heute, am 4. Oktober, ist der Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi.
In Franz von Assisi ist, wie es in einer Lebensbeschreibung heißt, die Güte Gottes auf Erden sichtbar geworden.
Nun, ein sanfter Heiliger war Franz nicht. Nachdem er, der in Wohlstand aufgewachsen war, mit fünfundzwanzig Jahren den Ruf gehört hatte, Jesus in Armut nachzufolgen, gab es für ihn nur den Weg einer radikalen Armut.
Halbe Lösungen waren ihm verhasst. Den Brüdern, die sich ihm seit 1209 anschlossen, wollte er keine andere Regel geben als das Evangelium mit seiner Aufforderung zur Armut und Kreuzesnachfolge (Mt 19,21; Lk 9,1-6; Mt 16,24).
Franz änderte sein Leben, sorgte für manchen Skandal, zog Menschen in den Bann und bewirkte Großes.
Franz lebte in vielen Bereichen radikal, brach mit den Zwängen seiner Zeit und aus mancher Tradition aus.
Erntedankfest 2020: Dank für die Gaben der Schöpfung, Fragen zu den Sorgen der Menschen, und der Hl. Franziskus und andere Menschen, die uns vor Augen stellen, dass Leben in Verantwortung für die Schöpfung geht und möglich ist.
Am Ende liegt es an jedem von uns, ob wir den Kompromiss, den Spagat in den Fragen unseres Lebens machen oder fest auf dem Boden der Erde stehen.
„Bringt in jeder Lage eure Bitten mit Dank vor Gott … und der Gott des Friedens wird mit euch sein!“ So lädt uns heute der Apostel Paulus zu beten ein. Zu Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde lasst uns beten:
Guter Gott, wir danken dir für die
Menschen, mit denen wir unser Leben teilen und das gemeinsame Haus Erde
bewohnen. – Wir bitten dich für alle unsere Beziehungen und Freundschaften, in
denen es gerade schwierig ist.
Herr, höre uns -
Guter Gott, wir danken dir, dass du jeden
Menschen mit Talenten und Begabungen beschenkt hast. – Wir bitten dich für alle
Jugendlichen, denen Hindernisse in den Weg gelegt werden und die nicht die
Möglichkeit haben, ihre Träume zu verwirklichen und ihre eigene
Lebensgeschichte mit dir zu schreiben.
Herr, höre uns -
Guter Gott, wir danken dir für den Frieden
in unseren Familien, in unserem Land und in Europa. – Wir bitten dich für
Menschen, die in Ländern leben, die von Krieg und Gewalt heimgesucht werden.
Herr, höre uns -
Guter Gott, wir danken dir, dass wir mit
unserm Glauben an dich nicht alleine sind. – Wir bitten dich für unsere Kirche,
die sich immer wieder schwer damit tut, sich zu verändern und zu erneuern.
Herr, höre uns -
Guter Gott, wir danken dir für deine
Schöpfung und die Ernte, die wir heute vor dich bringen. – Wir bitten dich um
ein Leben in Respekt und Achtung vor der Natur und eine größere Sensibilität im
Umgang mit den Ressourcen.
Herr, höre uns -
Guter Gott, wir danken dir, dass du uns
durch Jesus deine Freundschaft anbietest. – Wir bitten dich für alle Menschen,
in deren Leben es dunkel und traurig ist und die deine Zuneigung und Nähe
gerade nicht spüren können.
Herr, höre uns -
Guter Gott, wir danken dir für die
Menschen, die mit uns gelebt und uns den Glauben vorgelebt haben und die schon
uns durch den Tod vorausgegangen sind. – Wir bitten dich um Heimat bei dir für
und alle unsere Verstorbenen.
Herr, höre uns -
Gott wir glauben und vertrauen, dass du die Welt geschaffen hast und sie zum Guten lenkst. Dafür danken wir dir und preisen dich heute und in Ewigkeit.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Allmächtiger Gott,
du gibst uns in deiner Güte mehr,
als wir verdienen,
und Größeres, als wir erbitten.
Nimm weg, was unser Gewissen belastet,
und schenke uns jenen Frieden,
den nur deine Barmherzigkeit geben kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gebet (Andrea Koucky):
Guter Gott,
wir feiern in einer besonderen Zeit Erntedank.
Es ist eine Zeit, in der Selbstverständliches
seine Selbstverständlichkeit verloren hat.
Wir spüren, wie wertvoll uns Menschen,
aber auch alltägliche Dinge und Nahrung sind.
Wir danken Dir für alles, was Du uns schenkst.
Gleichzeitig sind wir in Sorge, wie sich unser Leben
in der nächsten Zeit weiter gestalten kann und wird.
Sei Du ganz besonders in diesen Herausforderungen unser Begleiter.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der Dir und dem mit dem Heiligen Geist, liebt und lebt. Amen.
Der Herr schenke dir für deine Umwelt –
Mensch, Tier oder Pflanze:
Die Behutsamkeit seiner Hände für deine Hände,
die Güte seiner Augen für deine Augen,
das Lächeln seines Mundes für deinen Mund,
den Frieden seiner Worte für deine Worte,
die Wärme seines Herzens für dein Herz,
das Feuer seines Geistes für deinen Geist
und das Geheimnis seiner Gegenwart.
Das gewähre dir der dreieinige Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)