Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.
Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.
Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.
Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte,
Liedvorschläge, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten.
Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".
Die untenstehende veröffentlichte "Liturgie für Zuhause" hat das Sonntagsevangelium in der Kurzfassung als Grundlage. Die Gebete, biblischen Texte und Meditationen dienen als Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.
Familienandacht zum Dreifaltigkeitssonntag
Kerze entzünden
Kreuzzeichen:
Ein kleines Zeichen – ein
heiliges Zeichen sagt uns:
Der große Gott – der Vater, der Sohn und der Heilige Geist – ist bei uns.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen
Gebet:
Guter Gott, wir grüßen dich mit dem Kreuzzeichen als
Vater, Sohn und Geist. Es ist nicht leicht zu versehen, wie du drei bist und
doch einer.
Wir versammeln uns heute wieder um diese Kerze. Wir laden dich mit unserer
Kerze ein, bei uns zu sein.
Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums
Drei in einem, das ist nicht so ganz einfach und
doch kennen wir es in anderen Zusammenhängen.
Ein Beispiel: Die Eltern sind Eltern, gleichzeitig auch Kinder von den
Großeltern, vielleicht auch Onkel und Tante, sie sind Freunde, Nachbarn,
Arbeitnehmer… und noch vieles mehr in einer Person.
Oder stell es Dir wie bei einem Kleeblatt vor. Drei gleich große Blätter sind verbunden an einem
Stiel. Sie haben ihren eigenen Platz und sind doch verbunden und nur mit allen
Blättern vollständig.
Evangelium
(vor)lesen:
Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de
Fragen für ein gemeinsames Gespräch:
· Was ist dir an dem Text besonders aufgefallen?
· Gott möchte, dass wir glücklich sind. Was macht dich glücklich?
· In dieser Zeit ist nicht alles möglich. Wir lernen, was wirklich wichtig ist. Was ist für dich besonders wichtig?
· Welcher der „drei Personen“ des Dreifaltigen Gottes ist dir besonders vertraut?
Fürbitten:
Dreifaltiger
Gott, es ist für uns Menschen ein wunderbares Gefühl, dass wir uns deiner
Gegenwart und Liebe, so sicher sein dürfen. So können, wir voller Vertrauen,
mit unseren Bitten zu dir kommen.
Dreifaltiger
Gott, schenke uns Mut, mit anderen über unseren Glauben zu sprechen.
Geh mit uns auf unserem Weg.
Dreifaltiger
Gott, schenke uns Liebe, damit wir einander mit Achtung begegnen.
Geh mit uns auf unserem Weg.
Dreifaltiger
Gott, schenke uns Kraft, um zu einem friedlichen Miteinander beizutragen.
Geh mit uns auf unserem Weg.
Dreifaltiger
Gott, schenke uns die Freude, dich immer wieder neu zu entdecken.
Geh mit uns auf unserem Weg.
Dreifaltiger
Gott, schenke uns Begeisterung, damit auch andere das Frohmachende deiner Botschaft
spüren.
Geh mit uns auf unserem Weg.
Guter Gott, aus Liebe hast du uns geschaffen, in Liebe bist du uns nahe durch deinen Sohn, in Liebe leitest du uns durch den Heiligen Geist, dafür danken wir dir. Amen.
Lied:
Einer hat uns angesteckt
https://www.youtube.com/watch?v=OO0UJTcMHUw oder
Halte zu mir guter
Gott
https://www.youtube.com/watch?v=aoct6YQv-ws
Segensbittgebet:
Heilige
Dreieinigkeit,
die du die ganze Welt zusammenhältst
und wunderbare Dinge vollbringst
durch die Kraft deines Wortes!
Segne
den Osten und den Westen,
den Norden und den Süden.
Segne den Himmel und die Erde,
das Meer, die Flüsse,
die Quellen des Wassers.
Segne die Berge und Hügel,
die Bäume und Pflanzen,
die Früchte der Erde.
Segne, die über
und unter der Erde sind.
(Aus Äthiopien)
Das gewähre uns der Dreieinige Gott
+Vater,
Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
Impulse für die kommende Woche
Bei einem Spaziergang sucht auf einer Wiese ein Kleeblatt.
Betrachtet dieses Kleeblatt genau.
Wie ist die Form, wie die Farben und vielleicht auch das Muster? Sind die drei Blätter gleich groß und wie
sind sie zueinander angeordnet?
Kannst du ein Kleeblatt aus der Erinnerung zeichnen?
Ihr könnt das Kleeblatt in einem dicken Buch pressen. Das Papier vom Buch
sollte kein Glanzpapier sein. Wenn das Kleeblatt getrocknet ist, kann es als
Lesezeichen verwendet werden.
Ihr könnt ein großes Kleeblatt zeichnen und jedem einzelnen Blatt eine der „drei Personen“, also Gott Vater, den Sohn Jesus Christus und den Heiligen Geist hineinschreiben. Schreibt dazu, was euch zu den einzelnen Blättern einfällt.
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.
Wir, das sind
Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.
1. Lesung - Ex 34,4b. 5-6. 8-9
Lesung aus dem Buch Exodus.
In jenen Tagen
stand Mose früh am Morgen auf
und ging auf den Sinai hinauf,
wie es ihm der HERR aufgetragen hatte.
Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit.
Der HERR aber stieg in der Wolke herab
und stellte sich dort neben ihn hin.
Er rief den Namen des HERRN aus.
Der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber
und rief: Der HERR ist der HERR,
ein barmherziger und gnädiger Gott,
langmütig
und reich an Huld und Treue:
Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde
und warf sich zu Boden.
Er sagte:
Wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe,
mein Herr,
dann ziehe doch, mein Herr, in unserer Mitte!
Weil es ein hartnäckiges Volk ist,
musst du uns unsere Schuld und Sünde vergeben
und uns dein Eigentum sein lassen!
2. Lesung - 2 Kor 13,11-13
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korinth.
Schwestern und Brüder,
freut euch,
kehrt zur Ordnung zurück,
lasst euch ermahnen,
seid eines Sinnes,
haltet Frieden!
Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
Grüßt einander mit dem heiligen Kuss!
Es grüßen euch alle Heiligen.
Die Gnade des Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sei mit euch allen!
Evangelium - Joh 3,16-18
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes.
Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,
sondern ewiges Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt,
wird nicht gerichtet;
wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes
geglaubt hat.
Im Mittelalter fiel die Predigt an diesem Sonntag, am Fest „Dreifaltigkeit“ in manchen Klöstern aus.
Warum? Weil das Fest der Dreifaltigkeit Gottes nicht zu erklären sei.
Einige Gedanken zu diesem Fest möchte ich hier darlegen:
Das kürzeste Bekenntnis zur Dreifaltigkeit ist das Kreuzzeichen. Christen sagen es und katholische Christen machen es oft. Viele machen es normalerweise beim Hineingehen in die Kirche mit dem Weihwasser.
Es wird zu Beginn des Gottesdienstesm, vor dem Evangelium sowie beim Segen mitvollzogen.
Fast jeder Gottesdienst, gleich welcher Art, beginnt und endet mit der Formel, die uns an Gott Vater, an Jesus Christus und den Heiligen Geist erinnert.
Bei der Taufe wurden wir auf diesen dreifaltigen Gott getauft, über unser Grab wird einmal das Kreuzzeichen gemacht.
Dreifaltigkeit.
Dass Gott einer ist und sich in drei Personen zeigt, kam im dritten und vierten Jahrhundert als Lehre und Glaubensinhalt auf.
Es gab heftige
Auseinandersetzungen über diese Lehre. Auseinandersetzungen, die bis hin zu körperlicher
Gewalt führten.
Aber die Lehre von Vater, Sohn und Heiligem Geist fand Eingang ins
Glaubensbekenntnis.
Das Fest der Dreifaltigkeit wurde dann hier und da gefeiert, aber erst knapp 1000 Jahre später, 1334, im 14. Jahrhundert, für die ganze Kirche verbindlich.
Vielleicht ist diese lange Zeitspanne ein Zeichen des Ringens, der Unsicherheit, des mangelnden historischen Anbindung. Denn es gibt im Leben Jesu kein Ereignis, das sich direkt auf die Dreifaltigkeit bezieht.
Dennoch wird es gefeiert.
Dreifaltigkeit.
Für mich bedeutet Dreifaltigkeit,
dass wir einen Gott haben, der in sich - als Wesenszug - Gemeinschaft ist. Und
der Gemeinschaft möchte.
4Gemeinschaft der Menschen mit ihm, und Gemeinschaft zwischen den Menschen. Communio, Gemeinschaft ist einer der Wesenszüge Gottes.
„Wir haben einen geselligen Gott“,
so hat meine evangelische Kollegin Anke Zimmermann es formuliert. Wir haben
einen geselligen Gott.
Und ich denke, ein geselliger Gott will auch gesellige Menschen.
Geselligkeit, das meint nicht nur miteinander feiern, das meint mehr:
Menschen, die miteinander und füreinander leben und zusammen sind, die aufeinander zugehen, die „zusammen Geh-Hören“, die in Bewegung sind, die miteinander in Kommunikation stehen.
Dreifaltigkeit.
Sie ist für mich auch ein Zeichen für die Unverstehbarkeit Gottes.
Ich kann Gott nicht erklären. Wir stoßen an Grenzen. In Bezug auf Gott, in Bezug auf unser Leben.
Und vielleicht steht diese Fest
dann auch für all das Unerklärliche und Unverstehbare in unserem Leben und
unserer Welt.
Ein Hinweis, dass wir an Grenzen stoßen im Leben und im Glauben. Etwas, was Menschen begleitet und herausfordert.
Dreifaltigkeit.
Für mich ein Ausdruck von Bewegung.
Von Dynamik, von Kraft. Und die Einladung, in Bewegung zu bleiben, mobil zu
sein.
Innerlich beweglich zu bleiben, sich auf Neues einzulassen, offen für andere Menschen zu sein, für eine veränderte Situation, eine Herausforderung.
Es ist gut, dass wir diese Formel
des Kreuzzeichens sprechen und – in der katholischen Tradition – auch
nachvollziehen. Es ist gut, weil es uns erinnert an den, der Gemeinschaft und
Geselligkeit ist und möchte. Es ist gut, weil es uns erinnert an die
Unverstehbarkeit, an die Größe Gottes und die Grenzen unseres Denkens und
Lebens. Es ist gut, weil wir aus der Kraft des dreifaltigen Gottes Kraft für
unser Leben erhalten können.
Diese Kraft wünsche ich Ihnen heute und in Ihrem Leben.
Peter Göb
Zum dreifaltigen Gott beten wir voll Vertrauen:
Für
alle Opfer von Gewalt und Rassismus.
Für jene, die sich für gegenseitigen Respekt und Wertschätzung einsetzen.
Dreifaltiger Gott -
Für
jene, die in dieser Zeit herausgefordert sind und viel Kraft brauchen.
Für unsere Kranken und alle, die sich nicht besuchen können.
Dreifaltiger Gott -
Für
unser Bistum, das in diesen Tagen in besonderer Weise
an den Heiligen Bonifatius erinnert.
Für die hauptamtlich und ehrenamtlich Engagierten in unseren Gemeinden.
Dreifaltiger Gott -
Für
die Trauernden und alle, die sie begleiten.
Für Menschen in jeglicher Not.
Dreifaltiger Gott -
In
unseren persönlichen Anliegen.
Dreifaltiger Gott -
Für
unsere Verstorbenen.
Dreifaltiger Gott -
Für sie
alle bitten wir dich, dreifaltiger Gott.
Stärke uns in der Gemeinschaft der Glaubenden auf unserem Weg durch diese Zeit hin zu unserer Ewigkeit. Amen.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Herr, himmlischer Vater,
du hast dein Wort und deinen Geist in die Welt gesandt,
um das Geheimnis des göttlichen Lebens zu offenbaren.
Gib, daß wir im wahren Glauben
die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen
und die Einheit der drei Personen
in ihrem machtvollen Wirken verehren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gebet aus der "Sonntagsbibel":
Dreieiniger Gott,
du hast dich uns geoffenbart.
Laß uns erkennen,
daß wir in dir geborgen sind,
und laß uns in der Einheit mit dir verbleiben,
der du lebst und herrschest
in Ewigkeit.
Der Segen des Gottes von Sara und Abraham,
der Segen des Sohnes, von Maria geboren,
der Segen des Heiligen Geistes, der über uns wacht
wie eine Mutter über ihre Kinder,
sei mit euch allen.
Der Herr segne euch und behüte euch,
er lasse sein Angesicht über euch leuchten
und sei euch gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht euch zu
und schenke euch Frieden.
Manfred Wussow
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)