Für die Zeit, in der wir keine öffentlichen, gemeinsamen
Eucharistiefeiern am Sonntag feiern können, werden wir einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte,
Liedvorschläge, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten.
Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".
Die untenstehende veröffentlichte "Liturgie für Zuhause" hat das Sonntagsevangelium in der Kurzfassung als Grundlage. Die Gebete, biblischen Texte und Meditationen dienen als Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.
Familieandacht zum 4. Ostersonntag
Kerze entzünden
Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen...
Gebet:
Guter Gott, wir versammeln uns heute wieder um diese Kerze. Wir laden dich mit unserer Kerze ein, bei uns zu sein. Wir haben unser Leben von Dir bekommen und all das, was wir brauchen. Heute wollen wir besonders darauf schauen, wie viel Gutes es für uns gibt und geschieht. Schenke uns für diesen Gottesdienst und unser Leben wache Sinne. Amen.
Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums
Ein Spiel zu Beginn: Wofür ich dankbar bin
Dankbar
sein kann ich für Menschen, Dinge, Eigenschaften, Erlebnisse und vieles mehr.
Alle Menschen eurer Gottesdienstgemeinschaft überlegen zunächst leise für
sich, wofür sie dankbar sind.
Es soll bis zum Spielbeginn geheim bleiben. Wer
zuletzt Geburtstag hatte, beginnt, den gedachten Begriff zu umschreiben. Die
anderen dürfen raten. Wer es erraten hat, darf als nächstes seinen Begriff
umschreiben.
Evangelium
(vor)lesen:
Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de
Fragen für ein gemeinsames Gespräch:
· Was ist dir an dem Evangelium aufgefallen?
· Was bedeutet für mich ein Leben in Fülle?
· Was habe ich von Gott mitbekommen, um ein gutes Leben zu haben?
· Was kann ich Schönes mit meinen Sinnen entdecken?
Aktion:
Ein jeder kann einen (kleinen) Gegenstand oder ein Symbol in die Mitte legen und kann dazu sagen, „Ich dankbar für….. weil…“
Fürbitten:
Gott des
Lebens, du versprichst ein Leben in Fülle für alle Menschen. In diesem Vertrauen
bitten wir dich:
Für die
Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik
um Mut und Kraft sich für gute Verhältnisse einzusetzen, die niemanden
ausschließen und allen Menschen ein Leben in Würde und Frieden ermöglichen.
Herr, höre uns.
Für die
Armen und Bedrängten, für die Verfolgten und Leidenden um Hilfe und Solidarität
durch hilfsbereite Menschen.
Herr höre uns.
Für
unsere Kirche und Gemeinde um einen klugen und verantwortungsvollen Umgang in
der -Corona Krise mit der Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft und der
Gefahr der Ansteckung, die damit vermehrt möglich sein würde.
Herr, höre uns.
Für
unsere Verstorbenen um den Platz in deinem Reich, wo immer Frieden und Freude sind.
Herr, höre uns.
Gott,
in deinem Geist können wir Verantwortung übernehmen für diese Erde und für ein
gerechtes und friedliches Zusammenleben der Menschen. Begleite uns auf diesem
Weg in guten und in schwierigen Tagen.
Darum bitten wir durch Christus unseren
Herrn. Amen.
Lied:
Danke, für diesen guten Morgen
https://www.youtube.com/watch?v=IMCeBIDHHhU
(fallen euch noch neue Strophen ein? Dann schickt sie uns, das wäre toll!)
Oder
Herr, du bist mein Leben im Gotteslob Nr .456
https://www.youtube.com/watch?v=88TecOwMqyk&pbjreload=10
Segensbittgebet:
Herr
deinen Segen erbitten wir,
am Morgen, wenn wir das Licht deiner Sonne sehen,
deine reiche Schöpfung wahrnehmen.
Herr, Deinen Segen erbitten wir,
für uns und für die vielen Menschen aus allen Völkern und Sprachen,
die mit uns gemeinsam auf dieser Erde leben.
Herr,
Deinen Segen erbitten wir,
für unsere Suche nach einem Leben in Fülle nach deinem Sinn,
für Mut und Kraft das Richtige zu tun.
Herr, Deinen Segen erbitten wir,
fülle uns mit deiner Freude, bis wir davon überfließen,
dass die Erde erfüllt werde von Frieden, Freude und Heil.
Amen.
Impuls für die kommende Woche:
Wir
haben unsere fünf Sinne, um unsere Welt mit ihrer Schönheit und Vielfalt
wahrzunehmen.
Wir können hören, schmecken, tasten, riechen und sehen.
Oft machen wir das, ohne dass es uns bewusst ist. Diese Woche können wir mal
besonders darauf achten.
Und am Abend tauscht ihr euch in der Familie aus. Mögt
ihr Gott am Abend gemeinsam in einem Gebet danke sagen?
Jedem Tag kann ein Sinn zugeordnet werden. Hier ein paar Ideen, Ihr könnt es
natürlich ganz nach eurem Gefühl gestalten.
Montag achte ich darauf, was ich höre, was ist schön, was vielleicht auch
unangenehm. Ihr könnt in der Familie auch Geräusche raten spielen.
Am Dienstag kann es das Schmecken sein. Was schmeckt mir besonders gut, was mag
ich eher nicht. Kann ich mit verbundenen Augen eine Speise erkennen?
Am Mittwoch achte mal darauf, wie sich alles anfühlt. Wie ist die Türklinke?
Glatt oder rau, kalt oder warm, fest oder weich? Wie fühlt sich der Pulli an,
den ich trage?
Am Donnerstag ist die Nase im Blick. Wie duftet es, wenn Regen auf die warme
Erde oder die Straße tropft? Riechen die Sträucher im Garten oder Park? Duftet
die Blume, oder nicht?
Welche Gewürze sind im Mittagessen? Kannst du alle herausfinden?
Am Freitag nun der Sinn, der am häufigsten genutzt wird. Was sehe ich? Kann ich
ein Muster in einer Blüte erkennen? Wenn ich in die Wolken schaue, welche Form
erkenne ich? Wie sieht etwas unter der Lupe aus? Wie ist es etwas zu
betrachten, wenn ich in ein Blatt ein kleines Loch schneide und mir Dinge
anschaue?
Wir
wünschen euch eine Woche, in der Ihr spüren könnt, wie reich uns Gott
beschenkt, wie wertvoll vieles um uns herum ist. Und es ist da, obwohl wir das manchmal nicht
bewusst wahrnehmen.
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.
Wir, das sind in dieser Woche
Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.
1. Lesung - Apg 2,14a. 36-41
Lesung aus der Apostelgeschichte.
Am Pfingsttag trat Petrus auf,
zusammen mit den Elf;
er erhob seine Stimme und begann zu reden:
Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel:
Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht,
diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz
und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln:
Was sollen wir tun, Brüder?
Petrus antwortete ihnen: Kehrt um
und jeder von euch
lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen
zur Vergebung eurer Sünden;
dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung
und all denen in der Ferne,
die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.
Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie:
Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!
Die nun, die sein Wort annahmen,
ließen sich taufen.
An diesem Tag
wurden ihrer Gemeinschaft
etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
2. Lesung - 1 Petr 2,20b-25
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.
Geliebte,
wenn ihr recht handelt und trotzdem Leiden erduldet,
das ist eine Gnade in den Augen Gottes.
Dazu seid ihr berufen worden;
denn auch Christus hat für euch gelitten
und euch ein Beispiel gegeben,
damit ihr seinen Spuren folgt.
Er hat keine Sünde begangen
und in seinem Mund war keine Falschheit.
Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht;
als er litt, drohte er nicht,
sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.
Er hat unsere Sünden
mit seinem eigenen Leib auf das Holz des Kreuzes getragen,
damit wir tot sind für die Sünden
und leben für die Gerechtigkeit.
Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe,
jetzt aber habt ihr euch hingewandt
zum Hirten und Hüter eurer Seelen.
Evangelium - Joh 10,1-10
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes:
In jener Zeit sprach Jesus:
Amen, amen, ich sage euch:
Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht,
sondern anderswo einsteigt,
der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe.
Ihm öffnet der Türhüter
und die Schafe hören auf seine Stimme;
er ruft die Schafe,
die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus.
Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm;
denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen,
sondern sie werden vor ihm fliehen,
weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus;
aber sie verstanden nicht den Sinn dessen,
was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch:
Ich bin die Tür zu den Schafen.
Jesus Christus ist der gute Hirte.
Er sammelt und führt die Menschen an und verheißt uns und allen Leben in Fülle.
So dürfen wir in unseren Anliegen zu ihm beten:
Für alle Menschen, deren Leben aus den Fugen geraten ist
und denen nun Orientierung und Halt fehlen.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Für die Menschen, die in Lebensberatungsstellen und Seelsorge
und im Alltag anderen zuhören und ihnen helfend zur Seite stehen.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Für alle, die infolge der Corona-Pandemie von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen sind.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Für alle, die jetzt verstärkt nach fairen Lösungen für den
Arbeitsmarkt suchen
und für gerechte und angemessene Bezahlung sorgen können.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Für die Politiker*innen,
deren Entscheidungen weitreichende Folgen haben.
Für alle, die sich auch weiterhin um ein solidarisches Miteinander
und angemessene Lockerungen bemühen.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Für alle Menschen, deren Leben durch Covid-19
oder andere schwere Krankheiten bedroht ist.
Für alle, die in Medizin und Wissenschaft
nach Medikamenten und Impfstoffen forschen, die zur Heilung dienen.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Für die Christen,
die in dieser Krisenzeit in Freude und Entschiedenheit ihren Glauben bezeugen -
in physischem Abstand und innerer Nähe zu den Menschen.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Wir beten besonders für junge und ältere Menschen,
die eine Geistliche Berufung spüren
und diesem Ruf von Gott folgen möchten;
für alle, die sich auf einen Dienst in der Kirche vorbereiten.
kurze Stille - V: Jesus, du guter Hirte - A: Wir bitten dich, erhöre uns
Jesus Christus, du rufst uns Tag für Tag neu, dir zu folgen; du begleitest unsere Wege. Dafür danken wir dir und preisen dich mit Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist heute, alle Tage unseres Lebens und in Ewigkeit. Amen.
„Christus ist auf die Welt gekommen,
damit die Menschen das Leben haben
und damit sie es in Fülle haben.
Dass niemand zu einem Gegenstand,
zu einer Sache herabgesetzt wird,
dass die Menschenrechte keine
toten Buchstaben seien.
Lasst uns nicht Missbrauch treiben
mit Christus, dem Befreier:
ein so großer Name,
ein so tiefer, ein so reiner Name
kann nur gegen jegliche Sklaverei verwendet werden.“
Diese
Sätze stammen von Dom Helder Camara, dem früheren Bischof von Recife in
Brasilien, der vor 21 Jahren verstorben ist.
Helder Camara stellt den
letzten Vers des heutigen Evangeliums ‚Ich bin gekommen, damit sie das
Leben haben und es in Fülle haben‘
in einen politischen Zusammenhang.
Weder von Seelenheil noch von ewigem Leben, weder von Religion noch von
Kirche ist die Rede,
sondern davon, den Menschen in seiner Würde als
Mensch zu achten.
Die Würde des Menschen achten heißt für Helder
Camara zuerst: Nie und nimmer darf ein Mensch zu einer Sache,
zu einem
Gegenstand herabgewürdigt werden.
Die Würde und die damit unlöslich
verknüpften Rechte eines jeden Menschen müssen das Zusammenleben von
Menschen wirksam bestimmen.
Wer darum weiß, wie sehr das Leben von
Menschen beeinträchtigt wird, wenn sie ohne Würde und ohne Recht zu
leben verdammt sind,
kann ahnen, wie ernst diese Aussage ist.
Er kann auch begreifen, dass sich hinter diesem Satz die frohe
Botschaft verbirgt. Ja!
Jesu Wort ‚Ich bin gekommen, dass sie das Leben
haben und es in Fülle haben‘
gilt gerade denen, die man tagtäglich
spüren lässt, dass ihr Leben keinen Pfifferling wert ist, deren Würde
und Rechte mit Füßen getreten werden.
Wer unter uns Christen*innen
das nicht radikal ernst nimmt oder dem widerspricht, würde „Missbrauch
treiben mit Christus, dem Befreier“.
Nun geht dem letzten Vers des
Evangeliums, auf den Helder Camara sich bezieht, ein Gleichnis voraus,
in dem Jesus von sich selbst als
dem 'Guten Hirten' spricht. 'Ich bin
die Tür' sagt er von sich und greift damit ein Bildwort auf, das auch
sonst in der Heiligen Schrift begegnet.
So heißt es z.B. in der Offenbarung (4,1): 'Siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel'. 'Tür' bedeutet hier den Zugang von der irdischen zur himmlischen Welt.
Wenn Jesus nun das Bild von der ‚Tür‘ auf sich bezieht, sagt er, er
selbst sei in seiner Person die Verbindung zwischen menschlich-irdischem
und göttlichem Bereich.
Wer durch diese Tür geht, wer sich also an ihm
festmacht, wird gerettet. Er findet Weide, das bedeutet: gutes Leben.
Dass Jesus dieses gute Leben nicht erst nach dem Tod schenkt, wird deutlich, wenn wir das Bild vom Hirten etwas näher betrachten.
Im Gegensatz zu den Lebenszerstörern, hier Diebe und Räuber genannt,
die nur im Sinn haben zu stehlen, zu töten und zu vernichten,
ist der
Gute Hirt jener, der Leben spendet. Das Bild vom Hirten ist in der
altorientalischen Welt ein Bild für den Herrscher,
dessen Hirtenamt alle Bereiche seiner Regierungstätigkeit umfasst.
Wenn Jesus Christus der gottgesandte Hirt ist, ist sein rettendes und
Leben spendendes Handeln der Maßstab auch für die,
die seine Aufgabe in
der Geschichte unserer Welt fortführen. Ihr Dienst ist Dienst am Leben,
am Leben in Fülle der ihnen Anvertrauten –
und dieser Dienst ist immer
ein politischer Dienst. Denn ihnen liegt daran, dass ausnahmslos keiner,
der ein Menschenantlitz trägt, zu einem Gegenstand, zu einer Sache
herabgesetzt wird.
Ihnen liegt daran, dass das Recht des Menschen nicht mit Füßen getreten wird und die Menschenrechte keine toten Buchstaben bleiben.
P. Dr. Bernd Werle, SVD
Tagesgebet aus dem Messbuch
Allmächtiger, ewiger Gott,
dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde,
für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Gebet aus der "Sonntagsbibel":
Gott,
dein Sohn schenkt Leben und Geborgenheit.
Gib auch unserer Zeit Menschen,
die als gute Hirten das Lebenswerk Jesu fortsetzen
und anderen Menschen eine Tür zum Leben auftun.
Durch Christus, unseren Herrn.
Herr
deinen Segen erbitten wir,
am Morgen, wenn wir das Licht deiner Sonne sehen,
deine reiche Schöpfung wahrnehmen.
Herr, Deinen Segen erbitten wir,
für uns und für die vielen Menschen aus allen Völkern und Sprachen,
die mit uns gemeinsam auf dieser Erde leben.
Herr,
Deinen Segen erbitten wir,
für unsere Suche nach einem Leben in Fülle nach deinem Sinn,
für Mut und Kraft das Richtige zu tun.
Herr, Deinen Segen erbitten wir,
fülle uns mit deiner Freude, bis wir davon überfließen,
dass die Erde erfüllt werde von Frieden, Freude und Heil.
Amen.
Einstimmung
GL 389 „Dass du mich einstimmen lässt in deinen Jubel, o Herr,“
https://www.youtube.com/watch?v=6EzY8Z9fAtA
KV: Dass du mich einstimmen lässt in Deinen Jubel, o Herr, /
Deiner Engel und himmlischen Heere, /
das erhebt meine Seele zu dir, o mein Gott; /
großer König, Lob sei Dir und Ehre!
1. Herr, Du kennst meinen Weg, und Du ebnest die Bahn,
und Du führst mich den Weg durch die Wüste. KV
2. Und Du reichst mir das Brot, und Du reichst mir den Wein,
und Du bleibst selbst mein Begleiter. KV
3. Und Du sendest den Geist, und Du machst mich ganz neu
und erfüllst mich mit Deinem Frieden. KV
Kreuzzeichen
Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.
Gebet
Du
guter Hirte, Jesus. Immer wieder sind wir gefangen in unseren
alltäglichen Sorgen und sehnen uns gerade jetzt in diesen unsicheren
Zeiten danach, die nächsten Schritte zu kennen, die wir gehen sollen.
Als deine geliebten Töchter und Söhne vertrauen wir darauf, dass Du den
Weg für uns weißt und ihn uns auch zeigen willst.
So bitten wir dich:
öffne unser unruhiges Herz für dein Wort, damit wir es hören und bei dir
den Frieden finden können, den die Welt uns nicht zu geben vermag.
Amen.
Evangelium Joh 10,1-10
„Merkt euch gut, was ich jetzt sage,” forderte Jesus seine Zuhörer auf. „Wer nicht durch die Tür in den Schafstall geht, sondern heimlich einsteigt, der ist ein Dieb und Räuber. Der Hirte geht durch die Tür zu seinen Schafen. Ihm öffnet der Wächter das Tor, und die Schafe er-kennen ihn schon an seiner Stimme. Dann ruft der Hirte jeden mit seinem Namen und führt ihn auf die Weide. Er geht vor ihnen her und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden würden sie niemals folgen. Ihm laufen sie davon, weil die fremde Stimme sie erschreckt.” Die Leute, denen Jesus dieses Gleichnis erzählte, verstanden nicht, was er damit meinte. Deshalb erklärte er ihnen: „Ich sage euch die Wahrheit: Ich selbst bin die Tür, die zu den Schafen führt. Alle, die sich vor mir als eure Hirten ausgaben, sind Diebe und Räuber. Doch die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich allein bin die Tür. Wer durch mich zu meiner Herde kommt, der wird gerettet werden. Er kann durch diese Tür ein- und ausgehen, und er wird saftig grüne Weiden finden. Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu bringen, das Leben in seiner ganzen Fülle.
Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium
Schafe
sind selten geworden. Hirten ebenso. Umso erstaunlicher, dass wir in
unserer Umgangssprache weiterhin diese Bilder benutzen. Wir alle kennen
ja das „dumme Schaf“ unter den Kollegen oder das „schwarze Schaf“ in der
Familie. So sehr wir vertraut sind mit dieser Bildsprache im Alltag, so
befremdlich wirkt das Bild vom „guten Hirten“ auf uns, das uns Jesus
heute im Evangelium anbietet. Hirt und Herde: das klingt eben doch
verdächtig nach „Leithammel“ und „Herdentrieb“ und ist genau das, was
wir eben nicht wollen: fremdbestimmt und dumm durchs Leben trotten, nur
eine(r) sein unter vielen, sich gängeln lassen von anderen. Verführt der
Text des Evangeliums aber nicht genau dazu? Fördert er nicht ein Bild
von einem autoritären Gott, der den Menschen in seiner Freiheit
einschränkt und ihn gleichsam „für dumm verkauft“? Mitnichten, denn
jeder Schäfer wird uns bestätigen, dass Schafe alles andere als dumm
sind. Sie kennen genau die Stimme des Hirten.
Sie vertrauen ihm, weil sie instinktiv spüren, dass er sie nicht ausnutzen will. Deswegen laufen sie ihm hinterher. Auch die Freunde Jesu vertrauen darauf, dass er es gut mit ihnen meint. Aus Erfahrung wissen sie, dass es sich lohnt, auf ihn zu hören. Deswegen folgen sie ihm. Auch uns will Jesus keineswegs ängstlich und klein in den Stall von Dogma und Gesetz einsperren. Das würde uns letztlich krank machen und zugrunde gehen lassen. Vielmehr schenkt Jesus jenen, die sein Wort hören und ihm folgen, die ersehnte Freiheit. Er weist den Weg zum vollen, zum satten, ja, zum „ewigen“ Leben und gibt dem Menschen – wie ein guter Hirt eben – den nötigen Halt und auch Schutz vor den „wölfischen“ Bedrohungen dieser Welt. Nichts und niemand wird dem Menschen, der sich Jesu Führung im Leben anvertraut, Schaden zufügen können.
- Wozu fühle ich mich von Gott in meinem Leben berufen?
- Was
wäre meine Reaktion, wenn mir ein junger Mensch sagt, er wolle in einen
Orden eintreten oder Priester
werden?
- Habe ich schon einmal um geistliche Berufungen gebetet?
Lied
"Wer bin ich, dass du mich suchst"
https://www.youtube.com/watch?v=B344_IZWNh4
1. Wer bin ich, dass du mich suchst? / Wie kommt es, dass du mich brauchst? /
Da
ist ein Erschrecken und Staunen zugleich, / wie du mir begegnest,
scheint mir folgenreich, / wer ich bin, wer ich bin, wer bin ich, dass
du mich suchst? /
Wer bin ich, wer bin ich, wer bin ich, dass du mich suchst?
2. Wer bin ich, dass du mich grüßt? / Wie kommt es, dass mich das freut? /
Dein
Wort lässt weinen und lachen zugleich, /du teilst meine Armut, nennst
mich gnadenreich, / wer bin ich, wer bin ich, wer bin ich, dass du mich
grüßt? /
Wer bin ich, wer bin ich, wer bin ich, dass du mich grüßt?
3. Wer bin ich, dass du so sprichst? / Wie kommst du zu meinem Ja? /
In
mir wachse Kleinstes und Größtes zugleich, / du tust mir ein Kind kund,
in ihm Gottes Reich / wer bin ich, wer bin ich, wer bin ich, dass du so
sprichst? /
Wer bin ich, wer bin ich, wer bin ich, dass du so sprichst?
4. Wer bin ich, dass mein Herz springt? / Wie kommt das ich bin bereit? /
Spür
die Angst verfliegen, mein Mut wächst zugleich, / kein Ding scheint
unmöglich, Gott macht freudenreich, / wer bin ich, wer bin ich, wer bin
ich, dass mein Herz springt? / Wer bin ich, wer bin ich, wer bin ich,
dass mein Herz springt?
Fürbittgebet
Herr Jesus Christus, wir tragen eine tiefe Sehnsucht in uns: nach einer Welt, in der wir in Frieden und Gerechtigkeit leben können; nach einer Kirche, in der wir im Glauben gestärkt werden und in den Sakramenten deine liebende Nähe erfahren; nach Beziehungen, die uns tragen, stützen und in schweren Zeiten Halt geben.
- In allen Sorgen und Nöten übersehen wir oft, dass du schon mitten
unter uns bist; dass du uns mit deiner Liebe durchdringen und in deine
Nachfolge rufen willst, damit wir inneren Frieden finden und zu
Friedensstiftern werden.
- Hilf uns, dich zu erkennen und deine
Stimme zu hören. Zeige uns, wie wir Hoffnung schenken können. Ermutige
uns, deine Frohe Botschaft zu verkünden und unsere Talente und Gaben in
deinen Dienst zu stellen. Gib uns die Kraft, uns für den Frieden
einzusetzen und in Welt und Kirche Versöhnung zu stiften.
- Dabei
dürfen wir gewiss sein, dass du alle Wege mit uns gehst. Im Kreuz hast
du Hass und Gewalt durch deine Liebe überwunden. In deiner Hingabe
schenkst du uns Hoffnung, wenn wir an Grenzen stoßen und keine
Perspektive mehr sehen.
- Lass uns darauf vertrauen, dass du Friede
und Heil schenken kannst. Festige unsere Treue im Gebet und bestärke uns
darin, auch für andere zu beten, die nach deinem Willen handeln und auf
dem Weg ihrer Berufung Frieden finden wollen.
So bitten wir dich:
Sende auch heute Arbeiter in deinen Weinberg, die in unserer Welt für
deinen Frieden wirken. Rufe junge Menschen, die als Priester, in der
Vielfalt des geweihten Lebens oder in den zahlreichen kirchlichen
Berufen das Evangelium bezeugen, und zeige uns, welchen Beitrag wir in
deiner Nachfolge leisten können.
Herr Jesus Christus, Friedensfürst,
du lässt uns nicht allein, du bist mitten unter uns gegenwärtig und
stärkst uns für unseren Auftrag. Dir sei Ehre und Lob in Ewigkeit. Amen.
Vaterunser
Beten wir mit allen Christenmenschen so, wie Jesus selbst uns zu beten beigebracht hat: Vater unser im Himmel, …
Lied instrumental
https://www.youtube.com/watch?v=GZJ9xBvb41U
Segen
Der Gott des Lebens segne uns, wenn wir seinen Ruf hören
und wenn seine Stimme uns lockt zu einem neuen Aufbruch. – Amen.
Der Gott des Lebens lasse sein Angesicht über uns leuchten, wenn in uns Vertrauen und Zuversicht zu schwinden drohen. – Amen.
Der Gott des Lebens sei uns gnädig, wenn Angst uns befällt
und wir Schutz suchen bei ihm vor den Stürmen den Nacht. – Amen.
Und so segne uns und all die Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen:
der + Vater, der + Sohn und der + Heilige Geist. Amen.
Zum Ausklang
"Geh unter der Gnade"
https://www.youtube.com/watch?v=QYK3rE3E6Eo
Geh
unter der Gnade, / Geh mit Gottes Segen, Geh mit seinem Frieden, / Was
auch immer du tust. Geh unter der Gnade, / Hör auf Gottes Worte, Bleib
in seiner Nähe, / Ob du wachst oder ruhst.
Alte Stunden, alte Tage, / Lässt du zögernd nur zurück. Wohlvertraut wie alte Kleider / Sind sie dir durch Leid und Glück.
Geh
unter der Gnade, / Geh mit Gottes Segen, Geh mit seinem Frieden, / Was
auch immer du tust. Geh unter der Gnade, / Hör auf Gottes Worte, Bleib
in seiner Nähe, / Ob du wachst oder ruhst.
Neue Stunden, neue Tage, / Zögernd nur steigst du hinein. Wird die neue Zeit dir passen, / Ist sie dir zu groß, zu klein?
Geh
unter der Gnade, / Geh mit Gottes Segen, Geh mit seinem Frieden, / Was
auch immer du tust. Geh unter der Gnade, / Hör auf Gottes Worte, Bleib
in seiner Nähe, / Ob du wachst oder ruhst.
Gute Wünsche, gute Worte / Wollen dir Begleiter sein. Doch die besten Wünsche münden / Alle in den einen ein:
Geh
unter der Gnade, / Geh mit Gottes Segen, Geh mit seinem Frieden, / Was
auch immer du tust. Geh unter der Gnade, / Hör auf Gottes Worte, Bleib
in seiner Nähe, / Ob du wachst oder ruhst.
Für den Tag und für die Woche
Immer wieder Ringen zwischen Gott und Mensch: GOTT, der beruft, Menschen, die den Ruf hören. GOTT, der beauftragt, Menschen, die der Auftrag ängstigt. GOTT, der fordert, Menschen, die sich überfordert fühlen.
Immer wieder Gottes Zusage: ICH bin bei dir. ICH stärke dich. ICH schütze dich. ICH verlasse dich nicht.
Immer wieder Menschen, die sich in seinen Dienst nehmen lassen, die über sich hinauswachsen, die seinen Auftrag erfüllen:
Abraham, der in die Fremde zieht, Mose, der sein Volk führt, David, der den Goliath besiegt. Maria, die ihr Amen sagt, Jünger, die alles verlassen, Menschen, die für ihn Zeugnis geben.
Wir alle von GOTT berufen. Immer wieder. Bis heute.
© Gisela Baltes
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)