Auf dieser Seite finden Sie in der Regel Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.

Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

Dreifaltigkeit

26. Mai 2024

Gedanken zum Sonntag
Segen

In meiner Heimatkirche in Kirchhasel hängt im Altarraum ein überlebensgroßes Holzkreuz mit dem gekreuzigten Jesus.


Es ist imposant und ragt im oberen Bereich vor ein Glasfenster.

Das Glasfenster wiederum zeigt eine Taube – Symbol für den Heiligen Geist – und einen alten weißen Mann – Symbol für Gott Vater.

Dass das Kreuz in das Fenster hineinragt, - darüber habe ich mich früher geärgert.
Ich wollte das Glasfenster und nur das Glasfenster fotografieren.
Aber das ging eben nicht.


Erst im Laufe der Zeit habe ich erkannt bzw. wurde mir erklärt,
dass das so Absicht sei.

Das Kreuz, die Darstellung Jesu und die Darstellung des Heiligen Geistes und Gott Vaters gehöre zusammen.

Weil eben die drei bildlichen Darstellungen von Vater, Sohn und Heiligem Geist, zusammengehören.


Die Darstellung in der Heimatkirche ist eine Darstellung der Dreifaltigkeit, sehr anschaulich und mit zeitbedingten Gottesdarstellungen.

Heute würde kaum noch ein Darstellung von Gott Vater als alter weißer Mann in den Kunstkommissionen der Bistümer Zustimmung finden.


Die Darstellung des dreifaltigen Gottes änderte sich.

So wie sich das Gottesbild ändert, das Menschen haben.

Denn auch sie sind zeitbedingt, altersbedingt,

Was bleibt, ist der Inhalt, ist die Glaubenslehre.


Wir haben einen Gott in drei Personen.
Diese drei Personen bilden eine Einheit, die sich unterschiedlich ausfaltet.

Und dieser Glaube
durchzieht und durchwirkt die Kirche und die Christen von Anfang an.

Wir sind auf den dreifaltigen Gott getauft.

Wir machen mehrfach das Kreuzzeichen in unseren Gottesdiensten und beim privaten Gebet.

Wir bekennen den dreifaltigen Gott im Glaubensbekenntnis.

Unser Glaube ist von Grund auf trinitarisch geprägt.


Der Glaube an einen Gott,

der in sich Beziehung ist und der kein fester, statischer Block ist.


Für mich ist das Fest Dreifaltigkeit

immer auch eine Anfrage an mein Gottesbild.

Welches Gottesbild habe ich zurzeit?
Hat es sich verändert und wenn ja, wie und wohin?

Welche Eigenschaften hat Gott für mich? Bzw. schreibe ich ihm zu?

Wie sehe ich meine Beziehung zu Gott?

Wie ist meine Bindung an Jesus Christus

und welche Rolle spielt der Heilige Geist in meinem Leben.


Für mich ist das Wort im Evangelium sehr wichtig.

Ich bin mit euch – alle Tage bis zum Ende der Welt.

Dieses Versprechen, diese Zusage macht Jesus.

Gott ist ein Gott der Treue.

Gott ist ein Gott der Zuwendung.

Da bleibt ein Staunen, eine Sprachlosigkeit, ein Geheimnis,

vielleicht sogar eine Fremdheit.


Wir können von Gott immer nur in menschlichen Worten und Bildern sprechen. Und Gott übersteigt unser Denken, unsere Worte, unsere Bilder.

Auch wenn wir Gott nie und niemals fassen können,
können Bilder und Worte helfen, sich Gott zu nähern.


Wenn Sie heute ein Bild dieses Gottes malen/gestalten sollten,
wie sähe ihr Darstellung der Dreifaltigkeit aus?

So, wie in meiner Heimatkirche?

Oder ganz anders?


Ein Text von Beatrix Senft, der den dreifaltigen Gott zu beschreiben versucht, möchte ich Ihnen noch mitgeben.


GOTT - dreifaltig einer

nur der eine Gott
aber nicht einsam – ein ICH
kein starrer Punkt –
sondern Dynamik

Ein Gott der Bewegung
ein Gott der Beziehung
ein Gott des Lebens
und vor allem -
ein Gott der Liebe

VATER
Ursprung allen Lebens
DU
vielfältig
uns und diese Welt schaffend
nach deinem Bild
größer – als wir ein Bild von dir denken können
schenkende Liebe
durch und durch

So große Liebe
dass du sie als SOHN
in diese Welt gesandt hast
als dein Wort
als Zeichen deiner Liebe
als unseren Bruder
sich diesem menschlichen Leben ganz aussetzend
gehorsam dir –
bis in den Tod

ER – der dein Wesen neu offenbarte
sich deinem Willen unterwarf
damit wir Erlösung finden

Und der uns nicht zurückließ
verwaist
vereinsam
ohne Hoffnung

Sondern uns als Geschenk und Beistand
RUACH –
die Geistin
der ewigen Schöpfung
der ewigen Liebe
zurückließ
damit wir das Leben
in Fülle
haben

Dreifaltig bist du
GOTT

und doch
ganz unfassbare

VIELFALT

Beatrix Senft, unveröffentlicht

Der dreieine Gott, segne euch,
lass euch dankbar sein
lass euch ihn loben, solange ihr lebt,
und mit den Gaben, die er euch gibt
sollt ihr tätig sein.


Der dreieine Gott, gehe mit euch und
lasse euch nicht allein
lasse euch sein Wort und sein Beispiel bewahren
in der Gemeinde seine Kraft erfahren
Brüder und Schwestern sein.


Der dreieine Gott, sende euch,
lass euch sein Segen sein
lass euch versuchen, zu helfen, zu heilen
und euer Leben wie das Brot zu teilen
lass euch ein Segen sein.


So segne euch der dreieine Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.


nach Lothar Zenetti