Auf dieser Seite finden Sie in der Regel Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.

Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

9. Sonntag im Jahreskreis

2. Juni 2024

Gedanken zum Sonntag
Segen

Heute geht der Hessentag in Fritzlar zu Ende.


Das Bistum Fulda war mit einem Stand dabei.

Ganz unterschiedliche Angebote, Gruppen und Verbände
stellten sich in der vergangenen Woche dort vor.


Am Donnerstag wurde auf dem Stand des Bistums Fulda u.a.
die Frage gestellt:
Was hat in Ihrem Leben Relevanz?


Auf einer Wand gab es verschiedene Stichworte als Antwortmöglichkeiten.

Die Besucher*innen konnten das entsprechende Stichwort markieren und deutlich machen, was für sie im Leben Relevanz hat, was ihnen wichtig ist.

Die angebotenen Stichworte waren:

Freunde, Zeit für mich, Finanzielle Sicherheit, Frieden, Familie/Partnerschaft, Glaube, Gesundheit, Ehrenamtliches Engagement, Beruf, Hobbies.

Jede*r durfte vier Markierungen setzen.


Die meisten Punkte
hatten die Bereiche Familie/Partnerschaft, Frieden und Gesundheit.

Am wenigsten relevant war der Beruf.

Wenn Sie dort gewesen wären, welches Stichwort hätten Sie markiert?

Freunde, Zeit für mich, Finanzielle Sicherheit, Frieden, Familie/Partnerschaft, Glaube, Gesundheit, Ehrenamtliches Engagement, Beruf, Hobbies.

Ich muss zugeben, so ganz leicht fällt mir die Gewichtung nicht,
selbst dann, wenn ich vier Bereiche markieren kann.

Irgendwie hat alles Relevanz in meinem Leben.


Was hat in Ihrem Leben Relevanz?

Ich unterstelle Ihnen, dass der Glaube für Sie eine Relevanz hat.

Sonst wären Sie heute nicht hier.
Und ich unterstelle weiter, dass der Sonntag vielleicht auch eine Rolle spielt.

Der Sonntag, der Ruhetag.

Davon erzählen die biblischen Texte heute.

Der siebte Tag der Woche, an dem Gott, so im ersten Schöpfungsbericht, dem Schöpfungsgedicht, zu lesen, alles ansieht und es für „sehr gut“ befindet und ausruht.


Gott gibt den Auftrag des Ausruhens den Menschen mit auf den Lebensweg.

Der Sabbat der Juden, der Sonntag der Christen, der Freitag für die Muslime, ein Tag der Ruhe, ein Tag des Gebetes, ein Tag des Glaubens.

Die erste Lesung spricht ausführlich von diesem Gebot der Sabbatheiligung.

Keine Arbeit soll getan werden.

Der Auftrag ist eindeutig: Du nicht, Dein Haus nicht,
also die Mitarbeitenden.

Selbst für die Tiere gilt dieses Gebot.

Der Mensch soll auf die Ruhe der Tiere achten.

Das ist ein Gebot, das von vielen Juden zur Zeit Jesu streng befolgt wurde.


Der Sabbat stand über dem Menschen, selbst dann,
wenn Menschen in Not gerieten.
Ihnen konnte nicht geholfen werden,
weil man das Gebot der Sabbatruhe übertreten würde.

Das Sabbatgebot wurde höher eingestuft als der notleidende Mensch.

Darum regen sich die Pharisäer auf,
dass die Jünger Jesu die Kornfelder abreißen und noch mehr,
dass Jesus am Sabbat einen Menschen heilt, ihm Gutes tut.

Jesus heilt den Mann mit der verdorrten Hand
und bringt sich damit in große Gefahr.


Für ihn aber steht der Mensch steht im Mittelpunkt. Nicht das Gesetz.

Der Mensch steht über dem Gesetz.

Jesus sagt im Evangelium:
Der Sabbat ist für den Menschen da.
Nicht der Mensch für den Sabbat.

Der Sabbat soll dem Menschen gut tun
und wenn ein Mensch in Not ist, dann kann und muss ihm auch am Sabbat geholfen werden. Gesetz hin oder her.


Für mich steht dahinter wichtige Hinweise.

Zum einen: der Mensch ist wichtiger als ein Gesetz,
der Mensch in Not hat Vorrang von Vorschriften,
auch vor religiösen Vorschriften.

Und wenn es um das Wohl des anderen geht,
dürfen wir die Konfrontation mit Gesetzen
und wem auch immer nicht scheuen.


Und das zweite:

Achte auf den „Sabbat“, den Sonntag.

Gib deinem Leben einen Rhythmus. Einen guten Rhythmus.

Lass Unterbrechungen zu, ja, gönne dir hin und wieder auch Faulheit.

Achte auf natürlichen Ablauf.


Der Sabbat/Sonntag ist dazu da, innezuhalten, über sich und sein Leben nachzudenken und dem Glauben Raum zu geben.
Der Gottesdienst ist dazu eine gute Gelegenheit.

Glaube und Gebet sollten sich nicht auf den Sonntag beschränken,
sondern auch in der Woche gelebt werden.
Aber der Sonntag hat seine eigene Prägung.


Sabbatheiligung – es geht um das Anliegen dahinter,

nicht um eine strenge Auslegung der Vorschrift.


Achte auf Dich, auf Dein Leben, dein Tun, deine Tätigkeiten, Deine Kräfte.

Schaue, dass Du Zeiten der Ruhe und Erholung findest, gib deinem Leben einen guten Rhythmus, der nicht nur von Schule und Arbeit bestimmt ist.

Und nutze ihn: finde heraus, was Dir in deinem Leben wichtig ist,
was in deinem Leben Relevanz hat.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

Möge Gott dich immer und überall beschützen.
Möge Gott dich begleiten, wo immer du hingehst.
Möge Gott mit dir sein und dich segnen.
So segne und behüte uns und alle Menschen dieser Welt
der gute Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.