Gemeinden

Maria Königin Meerholz-Hailer

Kurzgefasste Historie der Kirche und Gemeinde Maria Königin Meerholz-Hailer  

Die erste urkundliche Erwähnung von Meerholz aus dem Jahre 1173 bezieht sich auf das Kloster, das sich auf dem Gebiet des heutigen Schlosses befand. Im Zuge der Reformation wird es 1554 förmlich aufgelöst, aber bis 1644, durch die Wirren des 30jährigen Krieges hinweg, ist noch katholisches Leben in Meerholz belegt. Danach bleibt die Pfarrei protestantisch. 1839 wurde dann die Katholische Pfarrei Gelnhausen wiedergegründet, zu der die etwa 300 Katholiken von Gelnhausen, Roth, Haitz, Meerholz und Hailer, Lieblos, Rothenbergen, Niedergründau, Gettenbach und Breitenborn, Altenhaßlau, Eidengesäß, Geißlitz, Großenhausen und Lützelhausen gehörten.


Krieg und Vertreibung führten im und nach dem 2. Weltkrieg viele Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Evakuierte in den Raum Gelnhausen. Die Pfarrei wuchs auf über 6500 Mitglieder an, davon wohnten in Meerholz und Hailer etwa 1350. Im Juli 1944 und damit nach genau 300 Jahren wurde in Meerholz in der evangelischen Schlosskirche wieder eine Heilige Messe gefeiert. Die Gastfreundschaft der evangelischen Kirchengemeinde ermöglichte ein langsames Entstehen einer katholischen Gemeinde in Meerholz-Hailer. Die Geistlichen aus St. Peter; Gelnhausen, betreuten die Gläubigen.


Im Dezember 1955 gründete sich ein Kirchbauverein und nach schwierigen Verhandlungen konnte im August 1956 das Grundstück unserer Kirche erworben werden. Als Architekt wurde Herr Dipl. Ing. Richard F. Hofbauer gewonnen. Am 20. April 1958 erfolgte der erste Spatenstich, die Grundsteinlegung am 22. Juni 1958 und am 25. September 1958 konnte das Richtfest gefeiert werden. Danach verzögerten sich die Bauarbeiten, aber Ende 1959 war der Kirchenraum soweit fertiggestellt, dass am 20. Dezember 1959 die feierliche Konsekration durch Bischof Adolf Bolte erfolgen konnte. Noch ohne Heizung und Kirchenbänke feierte die Gemeinde das erste Weihnachtsfest in ihrer eigenen neuen Kirche. Nach wie vor als Teil der Pfarrei Gelnhausen von den Kaplänen aus St. Peter betreut, bekam die Gemeinde am 1. August 1960 in Kaplan Anton Kowalewski ihren ersten eigenen Seelsorger. Mit dem 1. Oktober 1960 wird die Gemeinde als eigene Seelsorgestelle ein erstes Stück weit unabhängig von Gelnhausen.


Viele Arbeiten an und in der Kirche wurden in den folgenden Jahren unter großen finanziellen Anstrengungen der Gemeinde angegangen und fertiggestellt. Im April 1962 öffnete der katholische Kindergarten seine Türen. Im März 1963 fand die feierliche Glockenweihe statt, 1966 die des Kreuzweges und 1970 die Orgelweihe. Am 5. September 1976 fand durch Generalvikar Paul Burschel die abermalige Altarweihe statt, nachdem der Altarraum gemäß der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils umgestaltet wurde. In den folgenden Jahren wurden vielerlei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt, zuletzt die Innenrenovierung und Umgestaltung des Altarraums mit der Weihe des neuen Altars am 20. Januar 2007 durch Bischof Heinz-Josef Algermissen. Zum 50-jährigen Weihejubiläum unserer Kirche konnte auch die Orgel nach einer Renovierung in neuem Glanz erklingen.


Pastorale Veränderungen erfuhr das Gemeindeleben als 2001 die Kirchengemeinde Christkönig, Gründau, der Pfarrgemeinde Maria Königin hinzugefügt wurde. Am 29. September 2006 wurde der Pastoralverbund St. Raphael, Kinzigtal, gegründet, der in der Pfarrei St. Raphael aufging, die seit 1. Januar 2021 die katholischen Gemeinden aus Gelnhausen, Gründau und Linsengericht vereint hat.

(von Beate Müller) 

Fotos: Susanne Gerschlauer M.A., Kunsthistorikerin - Bauforscherin

 

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