Wendelinuskapelle Höchst

Wo heute die Wendelinuskapelle steht, befand sich vor über 1000 Jahren eine heidnische Kultstätte. Die zum Christentum bekehrten Bewohner der kleinen Siedlung Hosti hatten schon bald an dieser Stelle ein Bethaus errichtet. Unterstützt wurden sie hierbei durch die hier tätigen Missionare.


Im Jahr 1415 wütete in der Umgebung eine schlimme Viehseuche. Die Legende erzählt, dass Höchst davon verschont blieb. Aus Dankbarkeit bauten deshalb unsere Vorfahren eine Kapelle. Diese Kapelle weihten sie dem hl. Wendelinus, der als Bauernheiliger und Beschützer von Stall und Vieh verehrt wurde. Seit dieser Zeit ist er Schutzpatron von Höchst.


Zur Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert zerfiel die Kapelle. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) soll sie von Landsknechten geplündert und zerstört worden sein. In einem Protokoll heißt es: "die Kapelle von Höchst war 150 Jahre öde und wüst und einem Steinhaufen gleich." Die Gemeinde war arm und mit Kriegsschulden belastet. 


Der Wiederaufbau begann im Jahre 1702 mit der Unterstützung von Pfarrer Schütz. Den Altarraum schmückte ein Hauptbild ist dem Heiligen Wendelin. Darüber stand die Holzstatue einer Mutter Gottes. Heute steht sie in der Pfarrkirche auf einem Ehrenplatz. 


1707 wurde in der neuerstandenen Kapelle das erste Messopfer gefeiert. Im selben Jahr wurde auch der Friedhof angelegt.


Die Wendelinuskapelle zählt zu den "Baudenkmälern von Höchst" und liegt sehr malerisch am Ausgang des Waldtales. Seit der Jahrhundertwende wurde die Kapelle mehrmals renoviert:

  • 1929
  • 1958 - 1959 innen und außen (ein neuer Glockenturm, das Dach neu eingedeckt, die Außenwände verputzt, ein neuer Altar)
  • 1983 wurde wieder eine Renovierung notwendig. Grundwasser hatte das Mauerwerk zerstört. Es wurde wieder umfangsreich Erneuerungsarbeit durchgeführt (das Mauerwerk wurde entfeuchtet, der Innen- und Außenputz wurde erneuert, die Empore wurde neugestaltet, der Altar wurde verschönert)

Durch tatkräftige Unterstützung der Höchster Bevölkerung in Form von Eigenleistungen und Geldspenden war es möglich, die Wendelinuskapelle in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.


Seit Jahrhunderten ziehen Höchster jedes Jahr im September mit einer Prozession hinauf zur Wendelinuskapelle, um ihren Schutzpatron bei Gott zu bitten, dass er die Feldfrüchte gedeihen lasse und Unwetter, Krankheit und Katastrophen fernhalte.


Auch in unserer heutigen Zeit bedürfen wir seiner Fürbitte. Unsere Heimat ist bedroht durch Waldsterben, Luftverschmutzung, es gibt Wassernotstand und ganze Tierarten sterben aus. Sogar das Höchster Wappentier "der Frosch" (in der Mundart auch Reeling genannt) ist bei uns ausgestorben.


Möge der Heilige Wendelin auch weiterhin Wächter und Beschützer von Höchst sein


Ein Bericht von Erich Werner und Werner Böhm vom 22.11.1992

Das Wendelinuslied

Ein besonderes Lied, das die Höchster zu Ehren des hl. Wendelin singen, ist das Wendelinuslied. 


Gerade am Wendelinusfest hört man es vom Friedhof fröhlich und laut schallen, wenn die Gemeinde das Lied anstimmt.


Aber auch in schwierigen Zeiten singen die Menschen zum hl. Wendelin. So hat der Musikverein Höchst während der Corona-Pandemie im April 2020 das Musikvideo aufgenommen und allen gewidmet, die in dieser schwierigen Zeit in Ungewissheit, Angst und Sorge gelebt haben. 

 

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