Tradition - Ehemalige Kolleginnen und Kollegen

Verabschiedungen 2020

Verabschiedung von Dagmar Lohmann

Liebe Dagmar,


wir dürfen Dich heute in den Ruhestand verabschieden. Wir tun dies nur ungern, weil wir Dich mit Deinen vielseitigen Aktivitäten, mit denen Du das Schulleben bereichert hast, schon jetzt vermissen.

 

Eingestellt wurdest Du im Jahr 1986 als sogenannte ABM-Kraft (ABM bedeutet Arbeitsbeschaffungsmaßnahme), um den neuen Bereich der Freizeiterziehung aktiv zu unterstützen. Du hast z.B. Spiele aus Karton und Holz hergestellt und dafür Arbeiten mit Laubsägen durchführen lassen. Ich glaube, die Frage nach der zulässigen Lehrerlaubnis stellte sich damals nicht. Auch Stricken war in Deinem Freizeitkurs-Repertoire. In der Arbeitsgruppe zur Anerkennung der „Besonderen Pädagogischen Prägung“ hast Du Dich aktiv eingebracht.

Im Jahr 1989 hast Du den ersten Nichtschüler-Abiturjahrgang, das „Team vom Bau, sympathisch und schlau“ befähigt, das erste Abitur abzulegen. In den folgenden Jahren hast Du als Tutorin viele Abiturienten begleitet und entsprechende Studienfahrten mitorganisiert. Du hast Dich gekümmert und gesorgt und wurdest von den Schülern liebevoll „Mutti“ genannt. Der Aufdruck „Mutti ist die Beste“ auf einem geschenkten Stoffbeutel der Abiturienten ist der bleibende Beweis.

 

Deine Fächer Geschichte und Französisch hast Du natürlich auch unterrichtet. Welches Fach Du präferierst, kann ich nicht sagen, denn Du hast für beide Fächer gleichstark „gebrannt“.


In der Geschichte der Stadt Fritzlar und des Ursulinenklosters bist Du bestens bewandert. Deine geschichtliche Begeisterung hast Du an Deine Schüler weitergegeben.


Seit 1988 erarbeitest Du immer wieder mit den Schülern Deiner Geschichtsklassen Ausstellungen zur Geschichte des Ursulinenklosters und der Schule, die im Rahmen von Schulfesten und Schuljubiläen gezeigt wurden.  Mitverantwortlich warst Du bei der Erstellung des Jubiläumsbuchs „300 Jahre Ursulinenschule Fritzlar“.


Aber auch im Rahmen des „Bettine-von-Arnim-Forums“, zum Tag des offenen Denkmals oder zur 900-Jahr-Feier der Stadt Fritzlar konzipiertest Du mit Deinen Schülern Ausstellungen, Führungen oder Vorträge. Auch in einem Filmprojekt „Erzähl mal! Geschichten vom Marktplatz.“ hieltest Du Geschichte von Zeitzeugen authentisch fest.


Eines Deiner wichtigsten Schülerprojekte war 2004 das Projekt die „Stolpersteine“, die Messinggedenksteine, die an die ehemaligen jüdischen Mitbürger der Stadt Fritzlar erinnern und durch den Aktionskünstler Günter Demnig gestaltet wurden. Ihr habt Überzeugungsarbeit in den städtischen Gremien geleistet, so dass Fritzlar durch diese Projektarbeit eine der ersten Städte war, in der diese Messingsteine, die den Namen, das Geburts- und das Todesdatum der Deportierten tragen, verlegt wurden. Seit drei Jahren werden im Rahmen der Erinnerungskultur diese von Schülern der 10R gereinigt.


Im vergangenen Schuljahr hast Du mit einer Arbeitsgemeinschaft von Schülern die „Schätze des Klosters“ archivarisch durchforstet und die Schüler an wissenschaftliches, forschendes Arbeiten herangeführt.


Zuletzt hast Du ein Konzept erarbeitet, wie wir das „Erbe der Schwestern“ bewahren und das Gedankengut der Ursulinen nachfolgenden Schülergenerationen, thematisch aufgearbeitet, näherbringen können.


Mit Deinen zahlreichen Führungen und vielfältigen Projekten wolltest Du den Schülern im wahrsten Sinne des Wortes räumlich nahe Vergangenheit als Teil der Geschichte begreifbar machen. Sie sollten erkennen, dass Geschichte nicht nur von den „Großen und Mächtigen“ gestaltet wird, sondern eben auch direkt vor Ort stattfindet und damit Teil des Alltags ist.

 

Ebenso wichtig wie die Historie waren Dir die Frankreichaustausche, damit die Schüler die Fremdsprache lebendig lernen konnten. Auch hier kannst Du auf einen reichen Erfahrungsschatz hinsichtlich der Organisation und Begleitung der vielen Austausche zurückblicken.

2019 hast Du den international bekannten französischen Comic-Schriftsteller Jacques Tardi eingeladen und es geschafft, dass Deine Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 10 ihm Fragen auf Französisch formulieren konnten.

 

Liebe Dagmar,


aus der befristeten ABM-Stelle wurde eine unbefristete Stelle. Das war ein Glücksfall und damit warst Du ein Glücksfall für die Schule.

Du warst nicht nur durch Deine Unterrichtszeit, sondern auch durch Deine eigene Schulzeit mit der Schule verbunden und diese Verbundenheit war immer spürbar. Wertschätzend dürfen wir sagen, dass Du mit Deinem außergewöhnlichen Engagement für die Schule tiefe Spuren hinterlassen hast. Wir danken Dir aus vollem Herzen und wünschen, dass Du im Kreise Deiner Familie das „Leben feiern“ kannst und in naher Zukunft den Spruch „Oma ist die Beste“ hören wirst. Alles Gute und Gottes reichen Segen.

Verabschiedung von Jutta Fieting

Liebe Jutta,

 

seit 1999 unterrichtest Du die Fächer Hauswirtschaft und Textiles Gestalten; zunächst mit reduziertem Stellenumfang und seit 2009 mit vollem Stundenumfang.

 

Zu Beginn Deiner Unterrichtszeit warst Du nur im hauswirtschaftlichen Bereich tätig, wo Du in den letzten Jahren - aufgrund von Veränderungen in der Stundentafel – „Alleinunterhalterin“ warst und schalten und walten konntest, wie Du es wolltest, ohne dass Dir jemand Vorschriften machte.


Im Laufe Deiner Unterrichtszeit hast Du mehrere Umzüge der Lehrküche miterleben, miterleiden, aber auch mitgestalten können. Dadurch konntest Du Deine eigenen Vorstellungen mit in die Gestaltung der Ausstattung der Räumlichkeiten einbringen.


Gesunde Ernährung, gesundes Kochen den Schülern zu vermitteln, war Dir ein wichtiges Anliegen und war im doppelten Sinne schweißtreibend, wenn zusätzlich die Herde auf Temperatur gebracht wurden. Durch Deine kreative Ader hast Du den Schülern auch mögliche Tischdekorationen nähergebracht und ihnen verständlich gemacht, dass eine Mahlzeit auch zelebriert werden sollte.

Das unterrichtliche Backen der Stollen für die adventliche Backstube beim Fritzlarer Weihnachtsmarkt ist schon Tradition und wird hoffentlich auch weitergeführt werden.


Gemeinsam mit unserem Mensachef Martin Ehlers habt ihr den Besser-Esser-Tag für die Klassen der Jahrgangsstufe 5 initiiert: ein toller, nachhaltiger Unterrichtstag, an dem die Schüler bewusst ihr eigenes Essverhalten hinterfragen und den Wert der Lebensmittel wertschätzen lernen. Ein Tag, von dem die Schüler jeweils noch lange schwärmen.


Später kam das Unterrichtsfach „Textiles Gestalten“ der Jahrgänge 5 und 6 hinzu. Hier hast Du die Schüler mit den praktischen Grundlagen des Nähens, insbesondere des Knopfannähens, vertraut gemacht.


Auch im Bereich des Schulcafés wurden in den letzten Jahren räumliche Veränderungen durchgeführt und der Standort – entsprechend der baulichen Möglichkeiten – immer wieder angepasst.


Die Planungen des Einsatzes der Mütter und Väter, die tagtäglich für unsere Schüler, aber auch für uns Lehrer Brötchen belegen, war in Deiner Verantwortung.


Du hast mit einem Team an Müttern bei den Infoveranstaltungen und der Schulrallye für die Eltern der Jahrgangsstufe 4 für die Bewirtung gesorgt.


Glanzlichter waren immer wieder Deine kreative Dekoration im Treffpunkt bei den Infoveranstaltungen oder bei den adventlichen Kollegiumsfeiern, wo Du uns immer wieder mit einer liebevoll geschmückten, in festlichem Glanz erstrahlende Sporthalle, die so gar nichts mehr von einer „Halle“ hatte, überraschtest.

 

Liebe Jutta,


Deinen Ideenreichtum und Deine beeindruckende Kreativität beim Mitgestalten der verschiedenen Veranstaltungen vermissen wir schon jetzt. In Deiner Dienstzeit hast Du nachhaltig Spuren hinterlassen.


Wir danken Dir für Dein herausragendes Engagement für die Schüler und die Schule und wünschen Dir für Deinen Ruhestand viel Freude und hoffen, dass Du das Leben feiern kannst, alles Gute und Gottes reichen Segen.

Verabschiedung von Jürgen Salfer

Lieber Jürgen,


am 14.08.2000 wurdest Du als Lehrkraft für die Ursulinenschule eingestellt, so der Brief des Bistums Fulda. Nach Deinem Referendariat und anschließender - mehr als 10 Jahren währender - Lehrtätigkeit bei einem weltbekannten Wirtschaftskonzern, hast Du wieder den Einstieg in die Niederungen der schulischen Unterrichtstätigkeit gewagt. Du warst Lehrer mit Leib und Seele. Du hast Deine Schülerinnen und Schüler in die Geheimnisse der Mathematik und Physik eingeführt bzw. eingeweiht – und dies mit schier unermesslicher Geduld.


Geduldig hast Du es hingenommen, dass Du fast jedes Jahr an den Abiturprüfungen der Sekundarstufe II beteiligt warst. Sei es als Prüfer, sei es als Ko-Referent oder sei es als Protokollant der mündlichen Prüfungen. Im Jahr 2009 durftest Du sogar für einen Mathematikkurs zwei Korrekturen durchführen, da die Landesabiturarbeit des Fachs Mathematik wiederholt werden musste. Für den zusätzlichen Aufwand erfolgte immerhin eine Budgetzuweisung durch das Land Hessen. Auch bei der Gewinnung der Abituraufgaben für das Landesabitur hast Du mit deiner Fächerkombination häufiger die Freude gehabt, Vorschläge für das schriftliche Abitur zu erstellen. Du warst auch einer der ersten Kollegen, der sich für die Förderung von Schülern mit Rechenschwäche engagiert hat und entsprechende Fördermaßnahmen durchgeführt hat. Der einzelne Schüler stand für Dich stärker im Fokus - nicht das Fach.


Regelmäßig wiederkehrend musstest Du die Bescheinigung der Fachkunde im Strahlenschutz für Röntgenstrahlung nachweisen.

 

Als Klassenlehrer, in der Regel in der Mittelstufe, hast Du Klassenfahrten in die verschiedensten Städte geplant, organisiert und durchgeführt.

 

Bei den Schulsportfesten blitzte Deine Liebe zum Sport auf und Du als ehemaliger Top-Tischtennisspieler hättest dem ein oder anderen Schüler etwas mehr Einsatzbereitschaft gewünscht.

 

Der Corona-Pandemie geschuldet, konnten wir uns in den letzten Monaten leider nicht mehr sehen.

 

Lieber Jürgen,


wir danken Dir für Deinen engagierten Einsatz sowohl für die Schüler als auch die Schule. Wir wünschen Dir für Deinen Ruhestand, dass Du ihn unbeschwert genießen kannst und Du Dir Dein ansteckendes Lachen bewahrst. Wir hoffen, dass Du gesundheitlich stabil bleibst und im Kreise Deiner Familie und Freunde das Leben feiern kannst. Alles Gute und Gottes reichen Segen.

Verabschiedung von Franz Spahn

Lieber Franz,

 

Deinen Ruhestand hattest Du Dir mit Sicherheit anders vorgestellt. Deine Operationen der Hüften erlaubten Dir seit Frühjahr 2018 nicht mehr, Unterricht zu halten. Diese Tatsache war auch für Dich schwer hinnehmbar, da Du mit Leib und Seele Lehrer warst.

 

Seit Oktober 1983 hast Du die Fächer Deutsch und PoWi an der Ursulinenschule unterrichtet.  Mit dem Aufbau der gymnasialen Oberstufe im Jahr 1989 wurdest Du zum Fachbereichsleiter des gesellschaftlichen Aufgabenbereichs benannt und hast die Geschicke der Oberstufe im Aufgabenbereich II dreißig Jahre mitgestaltet: unzählige Abiturarbeiten wurden Korrektur gelesen, eine Vielzahl an Themenstellungen für mündliche Prüfungen und Präsentationen erarbeitet und als Prüfungsvorsitzender hast Du die Prüfungen durchgeführt.

 

In Deiner Funktion als Fachbereichsleiter hast Du keine Scheu vor einem Schreiben an das Kultusministerium gehabt, bei dem es um die Einführung sogenannter Operatoren ging und Du eine klare Zuordnung eingefordert hast.


Zur „Gewinnung von Abituraufgaben“ auf Landesebene hast Du für das Fach PoWi viele Abituraufgaben erstellt, aber auch in der Landeskommission zur Auswahl der Prüfungsaufgaben für das Landesabitur konntest Du Dein kompetentes Fachwissen einbringen.

Dein Vorstoß, das 5. Abiturprüfungsfach abzuschaffen, ist leider nicht von Erfolg gekrönt worden.

Das erste Nichtschüler-Abitur war eine Herzensangelegenheit und als Tutor hast Du für einige Schülergenerationen die Studienfahrten geplant, organisert und durchgeführt.

 

Du warst der Motor für die Umsetzung von Lernkompetenzen. In der eingerichteten pädagogischen Arbeitsgruppe Anfang der Jahrtausendwende warst Du federführend für die Einführung der Methodenbausteine für das eigenständige sowie das kooperative und kommunikative Lernen verantwortlich.

 

Ein Dir wichtiges Anliegen war die Mediotheksarbeit für die Schüler. Die Präsenzbibliothek für die gymnasiale Oberstufe hast Du ab 1989 mit großem Zeitengagement aufgebaut und betreut. Während der Planungsphase des Neubaus von St. Cordula hast Du Dich intensiv mit den unterschiedlichen Bibliothekseinrichtungen und -ausstattungen auseinandergesetzt und auch Besichtigungen anderer Schul- bzw. Stadtmediotheken vorgenommen. Nach der Fertigstellung der neuen Mediothek in St. Cordula hast Du die Mediothek pädagogisch betreut und nachhaltig geprägt.


Du hast ein modulares Mediothekscurriculum für den Erwerb von Kompetenzen in Form von „Stationenlernen“ und eine Rallye zur Einführung in die Mediothek, in den Umgang mit Büchersuche, Recherche usw. entwickelt, welches die Schüler befähigt, eigenständig die Mediothek zu nutzen.  


Den jährlichen Ausflug des Bibliotheksteams hast Du immer gern und mit Freude organisiert und durchgeführt. Bei unseren gemeinsamen Besprechungen durfte eins nicht fehlen – der Kaffee.

 

Lieber Franz,


die Urkunde anlässlich Deines 40-jährigen Dienstjubiläum hätte ich Dir gern persönlich ausgehändigt – aber die Kontaktsperren und Abstandsregeln hatten dies bislang verhindert. Ich denke, dass wir in den Sommerferien Zeit für einen Kaffee finden werden.

Wir danken Dir für Dein zeitaufwendiges Engagement für die Schulgemeinschaft.


Du hast bleibende Spuren hinterlassen!


Wir wünschen Dir, dass Du in Deiner Bewegungsfreiheit - medizinisch und gesellschaftlich – zukünftig nicht weiter eingeschränkt bist und Du weiterhin das Radfahren in der Natur genießen oder Deiner Leidenschaft, dem Tangotanzen, nachgehen kannst. Genieß` deinen wohlverdienten Ruhestand, und wir hoffen, dass Du im Kreise Deiner Familie das Leben feiern kannst.


Alles Gute und Gottes reichen Segen.

Eindrücke von der feierlichen Verabschiedung

Ursulinenschule Fritzlar


Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar

 



Telefon: 05622 9996-0

Fax:      05622 9996-44

 
 
 


© Ursulinenschule Fritzlar

 

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