Bahnhof Berlin-Friedrichstraße
Im November war ich in Berlin. Am Eingang des Bahnhofs
Friedrichstraße lagen Matratzen und Schlafsäcke.
Als ich morgens zum Bahnhof
kam, schlief dort ein Mensch. Ich sah seinen Körper, aber nicht sein Gesicht. Es
ist ein Anblick, der mich immer wieder erschreckt.
In unserem Land müssen
Menschen auf der Straße, unter einer Brücke, übernachten. Sie sind Wind, Regen
und Schnee, Kälte und Hitze ausgesetzt.
Die Adventszeit ist eine Zeit starker Gefühle und der
Zuneigung.
Die Herzen der Menschen öffnen sich. Viele geben viel Geld für
Geschenke aus. Aber die Geschenke, die am Ende im Leben tragen und helfen, sie
können nicht mit Geld bezahlt werden.
Es ist die Zuwendung zu einem anderen, es ist die Zeit, die ich mit ihm verbringe. Diese Geschenke kosten kein Geld, sie kosten mich aber Überwindung.
Bisher habe ich es nicht geschafft, mich dem Menschen, der
unter der Brücke am Bahnhof Friedrichstraße lebt, zuzuwenden.
Ob es mir beim nächsten Besuch in Berlin gelingt?
Peter Göb
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)