Schüler*Innen der Ursulinenschule reinigen Stolpersteine in der Stadt - Geschichtsunterricht mit neuem Glanz für Stolpersteine

Ein Passant geht durch die Fraumünsterstraße in Fritzlar. „Oh, jetzt sieht man sie ja wieder“, sagt er mit erfreutem Ton. Gemeint sind die Stolpersteine, die an mehreren Stellen in dieser Straße verlegt sind. Schüler*Innen der Klasse 10R2 der Ursulinenschule haben zusammen mit ihrem Lehrer Stephan Kolle dafür gesorgt, dass die Steine in der gesamten Stadt wieder glänzen.

Seit dem Jahr 2017 reinigen Schüler*Innen der Ursulinenschule die Stolpersteine, die in vielen Straßen der historischen Innenstadt verteilt sind. Die Aktion ist nach einer Anfrage von Dagmar Lohmann, welche bis 2020 die Fächer Geschichte und Französisch an der Schule unterrichtete und ein aktives Mitglied im Geschichtsverein Fritzlar ist, entstanden. Somit können die Schüler*Innen die Arbeit des Geschichtsvereins unterstützen, etwas Positives für die Stadt Fritzlar bewirken und aktive Erinnerungskultur erfahren. Die Aktion soll einmal im Jahr stattfinden, um dem Vergessen entgegenzuwirken. Hierbei machen die Schüler*Innen positive Erfahrungen, denn mehrere Schülergruppen wurden von Passanten angesprochen und in ihrer Arbeit mit Lob bestärkt.

Ein Großteil der Stolpersteine wurde nach einem Projekt im Fach Geschichte an der Ursulinenschule zwischen den Jahren 2005 und 2007 in der Stadt verlegt. Die Stolpersteine selbst, die der Künstler Gunther Demnig verlegt hat, sollen das Gedenken an die Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wachhalten. Die Tafeln bestehen aus einer goldenen Messingplatte, die auf ein 10cm x 10cm großen Betonstein montiert sind. Auf den Tafeln stehen die Daten einzelner Opfer. So soll an das Leid von Juden, Roma und Sinti, Homosexuellen, politisch Verfolgten, Zeugen Jehovas sowie Euthanasieopfern erinnert werden.

Bis heute gibt es über 70 Stolpersteine an 22 Stellen in der Stadt. Eine Übersicht der Stellen findet sich in der Internet Enzyklopädie wikipedia.

Stephan Kolle