31. Juli bis 6. August 2023
Wenn ich auf den Weltjugendtag zurückblicke, dann kommt mir immer wieder nur ein Wort in den Kopf: Wow! Allein Teil einer der größten friedlichen Versammlungen in der Geschichte der Menschheit zu sein, bringt ein unglaubliches Gefühl mit sich. Wenn man dann aber auf dem Abschlussgelände steht und, egal in welche Richtung man schaut, nur Menschen sieht, die aufgrund ihres Glaubens hergekommen sind, dann ist das nochmal ein vielfach gewaltigeres Gefühl.
Lissabon 2023
Ich bin mit über 170 weiteren Teilnehmern aus dem Bistum Fulda vom 31. Juli bis 7. August auf den Weltjugendtag (WJT) nach Lissabon gefahren. Es war für mich der erste WJT und deswegen war ich sehr gespannt, was mich dort erwarten würde. Nach einer über 18-stündigen Anreise sind wir Dienstag morgens um 1 Uhr in unserer Unterkunft in einer der größten Banken Portugals angekommen.
Lissabon hat 500.000 Einwohner; zum Weltjugendtag waren nochmal mehr als das doppelte an Menschen zusätzlich in der Stadt unterwegs. Hierfür wurden tausende Unterkünfte bereitgestellt und zehntausende freiwillige Helfer haben bei der Organisation mitgeholfen. Morgens haben wir zusammen mit anderen Bistümern auf dem Vorplatz einer naheliegenden Kirche gefrühstückt. Anschließend ging es Mittwoch bis Freitag je zuerst zu einer Katechese mit anschließender Messe in einen nahegelegenen großen Veranstaltungsraum. Zusammen mit dem Bistum Trier haben wir hier Anregungen, neue Impulse und vielleicht auch den ein oder anderen überraschenden Gedanken zu den Themen Ökologie, Soziales Leben und der Liebe Gottes mitnehmen können. Die anschließenden Gottesdienste gehören für mich zu den schönsten der WJT-Woche, da wir hier gemeinsam in unserer Sprache beten und die uns bekannten Lieder singen konnten.
Den Tag über gab es dann in Lissabon an dutzenden Stellen die verschiedensten Angebote; angefangen bei großen Bühnen, über Rückzugsorte wie die deutsche Botschaft, bis hin zu Diskussionsplattformen und Gemeinschaftstreffpunkten. Aber vor allem war auch Zeit, Lissabon zu erkunden und mit den unterschiedlichen Ländern, die ebenfalls in den Straßen unterwegs waren, in Kontakt zu kommen.
Beim Eröffnungsgottesdienst am Dienstag und beim Papstwillkommen am Donnerstag konnte man einen ersten Eindruckt davon bekommen, welche Menschenmassen in Lissabon zusammengekommen waren. Doch das Abschlussgelände hat dann nochmal alle Dimensionen übertroffen.
Am Samstagmorgen haben wir uns in Kleingruppen auf den Weg zum Abschlussgelände begeben. Die Metro-Stationen waren ebenso wie die Autobahnen rund um das Gelände abgeriegelt, da sie solche Menschenmassen nicht hätten transportieren können. So blieb nur eins: Laufen. Von unserer Unterkunft bis zum Abschlussgelände waren es in etwa 10 Kilometer. Da wir alles, was wir bis Sonntagabend brauchen würden, mit dabeihaben mussten, waren unsere Wanderrucksäcke schwer beladen und Temperaturen knapp unter 40 Grad haben den Weg auch nicht erleichtert. Trotzdem konnten wir bereits gegen 13 Uhr auf das Abschlussgelände und waren damit zum einen unter den ersten 100.000 Personen und zum anderen auch gerade rechtzeitig, um nicht in der Mittagshitze bei den Sicherheitskontrollen anstehen zu müssen. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, hieß es dann warten: Bis zur Vigil um 21 Uhr waren es jetzt noch 8 Stunden.
Während dieser ganzen Zeit sind durchgängig riesige Pilgerströme über die Autobahnen auf das Gelände gelangt und der riesige Platz hat sich immer weiter gefüllt. Zusammen mit Papst Franziskus haben wir dann am Abend einen Gottesdienst mit Anbetung des Allerheiligsten gefeiert. Was für ein Moment, wenn 1,5 Millionen Menschen plötzlich still werden!
Die Nacht wurde dann auf der Stelle, an der man sich befunden hat, auf Isomatte und Schlafsack verbracht. Viele Gruppen machten noch bis spät in die Nacht gemeinsam Musik, sangen und tanzten.
Am nächsten Morgen stand dann die Sendungsmesse an. Auch wenn viele nur wenig verstehen konnten, da nur manche einen Radioempfänger zum Hören der Übersetzungen dabeihatten, so wusste man doch durchgängig, an welcher Stelle im Messablauf man gerade war und konnte auch so die deutschen Antworten auf die liturgischen Texte mitbeten. Was für ein Gefühl, wenn 1,5 Millionen Menschen unterschiedlichster Herkunft vereint im Glauben gemeinsam Messe feiern.
Am Ende der Messe wurde schließlich der Veranstaltungsort des nächsten Weltjugendtages bekanntgegeben: Im Jahr 2027 wird er in Seoul in Südkorea und damit das zweite Mal in seiner Geschichte in Asien stattfinden.
Die ganze WJT-Woche war geprägt von Gemeinschaft, Freude und Verbundenheit. Es gibt keine andere Veranstaltung auf der Welt, die es schafft, so viele Nationen in Frieden zusammenzubringen, wie die Weltjugendtage. Ich kann es nur jedem jungen Erwachsenen empfehlen, dieses Ereignis einmal selbst mitzuerleben!
Text: Emanuel Werner
Fotos: Emanuel Werner und Daniel Montag
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