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In ökumenischer Verbundenheit hat am Sonntag (12. November 2023) der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda), auf der vierten Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Ulm gesprochen. Foto: DBK / Matthias Kopp
In ökumenischer Verbundenheit hat am Sonntag (12. November 2023) der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda), auf der vierten Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Ulm gesprochen. Foto: DBK / Matthias Kopp
 

Bischof Gerber spricht auf der Synode der EKD

„Die Gesellschaft braucht Menschen mit einem weiten Herzen“

In ökumenischer Verbundenheit hat am Sonntag (12. November 2023) der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda), auf der vierten Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Ulm gesprochen.

Angesichts der Konfliktlage im Nahen Osten warnte Bischof Gerber vor relativierenden Äußerungen: „Nichts kann diesen Terrorakt rechtfertigen. Es erschreckt mich, dass in Deutschland und anderen Ländern die Zahl antisemitischer Übergriffe in den vergangenen Wochen zugenommen hat und viele Juden Angst haben, ihre Kinder zur Schule zu schicken oder in der Öffentlichkeit als Juden sichtbar zu sein. Ausdrücklich bekräftige ich an dieser Stelle, dass die Deutsche Bischofskonferenz im Wissen darum, dass der Antisemitismus auch in einer Schuldgeschichte des Christentums wurzelt, an der Seite der Juden steht und im Einsatz gegen Antisemitismus nicht nachlassen wird“, so Bischof Gerber. Er fügte hinzu: „Natürlich erschüttern mich auch der Krieg in Gaza und das Leid der Zivilbevölkerung, die von der Hamas als Geisel genommen wird. Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung. Dieses Recht schließt die Pflicht ein, das Mögliche zum Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung zu tun. Auch ihre Rechte müssen beachtet werden.“


Bischof Gerber würdigte das gemeinsame ökumenische Engagement auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Als katholische und evangelische Kirche sind wir weltweit vernetzt und haben sowohl durch unsere Hilfswerke als auch durch Kontakte zu Gemeinden vor Ort eigene Möglichkeiten, uns zu informieren.“ Die Gesellschaft brauche solche Menschen mit einem weiten Herzen, mit konkreten, persönlichen Erfahrungen. „Hier haben wir als Kirchen im Sinne von konkret geleisteter Solidarität und von Herzensbildung etwas Entscheidendes beizutragen. Gerade an dieser Sorge für Frieden und soziale Gerechtigkeit werden Menschen messen, ob sie kirchliche Verkündigung und kirchliches Handeln als relevant und inspirierend erfahren.“


Auf der Synode der EKD warb Bischof Gerber auch für ein weiterhin gemeinsames Auftreten beim Thema Lebensschutz, wo weiterhin um gemeinsame Positionen gerungen werden müsse: „Das haben aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit einer Neuregelung von § 218 StGB erneut deutlich gemacht. In verschiedenen Stellungnahmen hat die Deutsche Bischofskonferenz auch in jüngster Zeit die Unverfügbarkeit und damit den Schutz des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum Tod bekräftigt. Als Kirchen sind wir gemeinsam gefordert, Menschen in Krisensituationen zu begleiten und zu stärken.“


Mit Blick auf die EKD-Synode und den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland betonte Bischof Gerber, „dass die synodalen Prozesse in Deutschland und weltweit zu einer synodaleren und zukunftsfähigeren Gestalt der Kirche führen. Sie stehen im Dienst der Sendung der Kirche, Jesus Christus und seine befreiende Botschaft zu verkünden.“

Quelle/Text: DBK

 

12.11.2023


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