Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

Bistum Fulda

Symbolik der Fußwaschung durch Jesus

Bischof Gerber predigte am Gründonnerstagabend im Fuldaer Dom

Fulda (bpf). An der Türe des Saales, in welchem die Jünger in Jerusalem mit Jesus das Abendmahl feierten, fanden sie ihn bekleidet mit einem Leinentuch und kniend, um ihnen die Füße zu waschen, rief Bischof Dr. Michael Gerber am Donnerstagabend im Fuldaer Dom in Erinnerung. In seiner Predigt im Abendmahlsamt an Gründonnerstag hob der Oberhirte hervor, dass hinter dem, was Jesus tue, eine mehrfache Symbolik stecke: „Er übernimmt den niedrigsten Dienst für uns. Seine gebückte Haltung bei der Waschung ist bereits ein Hinweis auf den gekrümmten Rücken bei der Geißelung und beim Tragen des Kreuzes nur wenige Stunden später“. Zugleich deute die Szene an, dass sein Handeln den Zugang zu einer neuen Wirklichkeit eröffne. Dass ein anderer an einem handle, sei bisweilen nur schwer zu ertragen. „Manche von uns kennen die Situation, wo wir vielleicht durch eine Krankheit oder einen Unfall stark beeinträchtigt waren oder sind. Wie schwer fällt es uns oft, als Erwachsene da eine Grenze anzuerkennen und zuzulassen, dass jetzt ein anderer an uns handeln muss.“


Der Dialog zwischen Jesus und Petrus gebe einem eine Deutung mit, wie die drei Tage des Leidens und der Auferstehung Jesu zu verstehen und innerlich nachzuvollziehen seien. Petrus werde herausgefordert, zuzulassen, dass Jesus an ihm handle. „Nicht mehr er ist der Handelnde. Sein Schwert im Garten Gethsemani bewirkt nichts und sein Wort hält nicht, was es verspricht, noch ehe der Hahn kräht.“ Das Handeln Gottes an einem selbst solle man zulassen. Sehr oft seien es menschliche Hände, durch die er das zeige. Wer sich die Füße waschen lasse, müsse die Geschäftigkeit des Alltags für einen Moment unterbrechen und sich still hinsetzen. „Wann und wie unterbreche ich jetzt in diesen drei österlichen Tagen die Geschäftigkeit des Alltags? Wo setze ich mich hin und nehme mir Zeit für das stille Gebet?“


Wer sich die Füße waschen lasse, zeige manche Blöße. Das lasse sich etwa auf die persönliche Betrachtung und das Sakrament der Buße beziehen. Die berührte Haut verweise auf ein wesentliches Merkmal des Glaubens: „Es ist ein anderer, der an uns handelt und das oft so tut und da tut, wo wir es gerade nicht erwarten.“ Wer sich die Füße waschen lasse, ziehe dann Strümpfe und Schuhe wieder an und stehe wieder auf eigenen Füßen, wobei der Kontakt mit dem Boden intensiver werde. Darum dürfe man in dieser Stunde bitten, „dass sein Handeln uns die Erfahrung schenkt, mit beiden Füßen auf dem Boden zu stehen“ und dass man sein Handeln zugleich erfahre als „Tür in eine neue Wirklichkeit“.

18.04.2019


Bischöfliche Pressestelle
36001 Fulda / Postfach 11 53
Telefon: 0661 / 87-299 / Telefax: 87-568
Redaktion: Christof Ohnesorge

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


 



Postfach 11 53

36001 Fulda

 



Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578

Karte
 


© Bistum Fulda

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


Postfach 11 53

36001 Fulda


Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578




© Bistum Fulda