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Bistum Fulda

Jupp Hahner übergab ein Weinfass mit Wappen zur Begrüßung des neuen Fuldaer Bischofs Dr. Michael Gerber

Fulda (bpf). Es ist eine alte Tradition in Weinregionen, dass ein neuer Bischof zu seiner Amtseinführung als Willkommensgabe ein Weinfässchen erhält. Bereits bei der Weihe des Fürstbischofs Julius Echter im 16. Jahrhundert in Würzburg ist ein solches „Fässlein“ überliefert. Kurz nach seiner Ankunft als Pilger in seiner neuen Diözese erhielt nun auch Bischof Dr. Michael Gerber zu seiner großen Freude ein kleines Weinfass vom Fuldaer Weinhändler Jupp Hahner als Willkommensgeschenk. Dabei handelt es sich um ein 15 Liter fassendes Holzfass mit fein gearbeiteter Schnitzkunst, die das Wappen und den Wahlspruch des neuen Bischofs zeigt. Den darin enthaltenen Hammelburger Müller-Thurgau schenkte der Bischof sogleich den Pilgern aus, die mit ihm zusammen in Fulda angekommen waren. Bereits Dr. Gerbers Amtsvorgänger Bischof em. Heinz Josef Algermissen hatte ein solches Eichenfass mit Bischofswappen und Wahlspruch als Geschenk des Weinhauses Hahner in Fulda erhalten. Die Weinfässer mit den jeweiligen Wappen einiger vorangegangener Bischöfe können heute noch in der Ausstellung des Dommuseums begutachtet werden. 

 

Unter den Händen der jungen Bildhauerin Johanna Helle entstanden die Schnitzereien für das Weinfässchen in Bischofsheim. Jupp Hahner hat extra eine Künstlerin aus der Rhön beauftragt, um die regionale Verbundenheit der Bischofsstadt mit der Rhön zu unterstreichen. Die junge Künstlerin betreibt hier eine eigene Kunstgalerie. Gerade in Bischofsheim, so Johanna Helle, genieße die Kunst und vor allem die Bildhauerei eine hohe Wertschätzung. Was sie mit ihren Händen, dem Klüpfel und Schnitzeisen präzise in Holz zaubert, ist beeindruckend. Es erfordert Geduld, Geschick und eine ruhige Hand, um langsam durch das Ablösen von kleinen keilförmigen Holzspreißeln das Bischofswappen in ein Eichenfass zu schnitzen. Die Arbeit mit Eichenholz sei besonders schwierig, weil es viel härter als das üblicherweise zum Schnitzen genutzte Lindenholz ist. Sie mag aber die Arbeit mit Eiche besonders gerne und hat sogar ihr Gesellenstück in Eichenholz angefertigt. 

 

„Es ist eine Herausforderung, mit dem Schnitzeisen die richtige Tiefe zu treffen, denn nur maximal vier Millimeter tief darf in das Holz geschnitten werden“, betont Helle. So arbeitet sich die Künstlerin langsam und konzentriert Schritt für Schritt voran, um das Bischofswappen und den Wahlspruch „Tecum in Foedere – Mit Dir im Bund“ präzise auszuarbeiten. Nachdem die Schnitzerei vollendet ist, wird das Wappen farblich gestaltet und verziert. Stolz betrachtet sie ihr vollendetes Werk und betont, es sei ihr eine Ehre gewesen, diese Arbeit für den neuen Bischof von Fulda gefertigt zu haben.


Wer mehr über die Künstlerin Johanna Helle erfahren möchte, kann sie in ihrer Galerie auf dem Bischofsheimer Marktplatz montags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr, dienstags und samstags von 13 bis 17 Uhr besuchen. Dort zeigt sie einen Querschnitt verschiedener Arbeiten aus Holz, Gips, Metall und Zeichnungen. Bildhauerei, Grafiken und Drucke gehören zu ihren Schwerpunkten. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit in Bischofsheim arbeitet sie eng mit der Lebenshilfe zusammen und bietet Schnitzkurse an.

01.04.2019


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