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Das Hildebrandslied wurde in der Mitte des 9. Jahrhunderts in Fulda aufgezeichnet. Die
Fragmente belegen, wie sich in den ersten hundert Jahren seit der Gründung des Klosters
die Interessen der Mönche wandelten. Bemühten sie sich zunächst nur der Mission
wegen um die Volkssprache, öffneten sie sich nun für volkssprachliche Literatur im
weiteren Sinne. Dieser Wandel beruht vermutlich auf der veränderten personalen Zusammensetzung des Konventes. Je mehr die Zahl der einheimischen Mönche die der angelsächsischen Missionare übertraf, desto mehr Aufmerksamkeit wurde im Kloster und in der Klosterschule den einheimischen Dialekten geschenkt. |