Die Begegnung mit der Barmherzigkeit des Vaters:
- die Beichte
Die
Geschichte des Menschen soll eine Heilsgeschichte sein, nicht eine
Unheilsgeschichte. Dafür hat Gott alles getan, was er tun konnte. Das
Kreuz ist ein unübersehbares Zeichen seines Tuns für die Menschen. Wir
sind getauft, damit hat unser Weg in die Vollendung begonnen. Der Mensch
in der Gemeinschaft mit Gott, das ist Heil.
Niemand kann aber
bestreiten, dass Unheil in der Welt geschieht. Die Geschichte des
Menschen kann immer wieder zur Unheilsgeschichte werden, auch in dieser
Zeit. Der Mensch kann sich von Gott entfernen, ja ganz von ihm trennen.
Dann entsteht eine unheilvolle, eine »sündige« Situation. Sünde ist
Absonderung von Gott, ist Unheil. Das kann absolut tödlich sein. Und das
ist nicht nur eine Sache, die den einzelnen Menschen betrifft. Sünde
schafft Unheil auch zwischen den Menschen. Wir erleben das täglich.
Christus
hat dieses Sakrament eingesetzt, als er seinen Aposteln die
Sündenvergebungsgewalt übertrug mit den Worten: "Empfanget den Heiligen
Geist! Wem ihr die Sünden nachlasset, dem sind sie nachgelassen; wem ihr
sie behaltet, dem sind sie behalten" (Joh 20, 22 f).
Im Sakrament
der Buße bekennt sich der Mensch zu den Sünden, die er begangen hat, und
übernimmt die Verantwortung für sie. Dadurch öffnet er sich neu Gott
und der Gemeinschaft der Kirche und ermöglicht sich so eine neue
Zukunft.
Indem der Priester die Absolutionsformel spricht, wird der
Einzelne mit Gott versöhnt. Diese Versöhnung gilt auch für seine
Mitmenschen, die Kirche und die ganze Schöpfung
Beichtgeheimnis
Bekennt
ein Christ im Sakrament der Beichte seine Sünden, ist der Priester zur
völligen Geheimhaltung verpflichtet. Egal wie schwerwiegend mögliche
Argumente sein können, der Priester kann vom Beichtgeheimnis nicht
entbunden werden. Vor Gericht kann er das Zeugnisverweigerungsrecht
geltend machen.
Verletzt ein Priester das Beichtgeheimnis, begeht er
eine schwere Sünde. Er verliert die Beichtvollmacht sowie all seine
Ämter und seine Würde.
Nach der Beichte darf der Beichtvater nur mit
ausdrücklicher und freiwilliger Erlaubnis mit dem Beichtkind über seine
Sünden sprechen.
Wer zufällig etwas aus einer Beichte erfährt, ist ebenfalls zum Schweigen verpflichtet.
Bußandachten
Neben
dem Angebot der Einzelbeichte gibt es vor allem in der Advents- und in
der Fastenzeit als Vorbereitung auf die Hochfeste in vielen Gemeinden
Buß- und Versöhnungsfeiern. Dabei sind die Gläubigen eingeladen,
miteinander das eigene und das gemeinschaftliche Leben zu bedenken, sich
zu besinnen, den Zuspruch aus dem Wort Gottes zu hören und den
versöhnenden Segen zu empfangen. Allerdings ersetzt die Bußfeier die
persönliche Beichte nicht. Die Bußandacht wurde als gemeinsame
Vorbereitung auf die sakramentale Beichte eingeführt - dabei sollte es auch bleiben! Natürlich
ist es dabei sinnvoll, diese mit einer Vergebungs-Bitte abzuschließen.
Sie soll Mut machen, den Faden zu Gott dort wieder aufzunehmen, wo er
"gerissen" ist. Dies kann für unsere "alltäglichen Lässlichkeiten"
grundsätzlich auch in der Bußandacht geschehen, für die schweren Sünden
(Todsünden) jedoch einzig im Sakrament der heiligen Beichte
Ihr
Pfarrer Hans-Jürgen Wenner
Gleichbleibende Gottesdienste in unserer Gemeinde
Sonntag
10.30 Uhr Hochamt der Gemeinde
Mittwoch
18.00 Uhr Heilige Messe
Bitte Info beachten
© Zum göttlichen Erlöser, Witzenhausen