mit dem Geisaer Amt, Dermbach, Hammelburg und Hünfelder Land
Autorenteam:
Michael Imhof, Burghard Preusler, Gregor Stasch
mit einem Beitrag von Gerd Weiß
Hier finden Sie Lesungen für die Zeit in der Corona-Krise zum Downloaden
Strategische Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda
Lesen Sie die aktuellen liturgischen Texte und Tagesimpulse.
Musikalisch gestaltet wurde die Osternachtfeier von Domkapellmeister Franz-Peter Huber und der Organistin Stephanie Bickert (03.04.2021).
Am 04. April 1971 wurde Prof. Dr. Gerhard Stanke im Hohen Dom zu Fulda gemeinsam mit vier weiteren Priesteramtskandidaten vom damaligen Bischof Dr. Adolf Bolte zum Priester geweiht. Am Ostermontag (05.04.2021) wurden seine besonderen Leistungen für Gott und den Menschen im Rahmen eines feierlichen Kathedralamtes im Hohen Dom zu Fulda gewürdigt.
Seine besondere Verbundenheit zu Blankenau nahm die Kirchengemeinde zum Anlass, ihn am Ende der Osternachtsfeier mit kleinen Überraschungen zu würdigen.
Hubert Krah, Sprecher des Pfarrgemeinderates, hob in seiner kurzen Laudatio
u.a. die schon zur Tradition gewordenen alljährlichen Osternachtsfeiern hervor.
Ebenso verwies er auf die vielen besonderen Festtage, die Prof. Stanke mit der
Kirchengemeinde gefeiert hat. Exemplarisch führte er hierzu die
Jubiläumsfeierlichkeiten mit Pater Stipe an, die Einweihung der Alten Schule
und als besonderes Erlebnis für Blankenau - den Radiogottesdienst im
Deutschlandfunk am ersten Fastensonntag im Februar 2015.
Gleichwohl Prof. Stanke vielfältige und verantwortungsvollen Aufgaben in der Bistumsverwaltung und Priesterausbildung wahrgenommen hat, hat er nie die seelsorgerische Tätigkeit - seine herzliche Verbundenheit und Zugewandtheit zu den Menschen - nie aus dem Blick verloren. Insbesondere war ihm die Krankenhausseelsorge Herzensangelegenheit, was Diakon Markus Hildebrand und Krah mit persönlichen Erfahrungen belegten.
Als Dankeschön überreichte Krah im Namen der Kirchengemeinde einen kleinen Präsentkorb mit Produkten aus der Region - aufgrund von Corona musste die Übergabe mit Abstand erfolgen, dafür umso mehr von Herzen.
Im Anschluss überraschten Domkapellmeister Franz-Peter Huber und Organistin Stephanie Bickert mit einem auf höchstem Niveau vorgetragenen Danklied.
Als Prof. Stanke die Kirche verließ, spielte zu seinen Ehren eine Abordnung des Musikvereins - vom Hopperain aus in die noch junge Nacht - vier Oster- und Marienlieder.
Danach lud Pater Stipe seinen früheren Mentor - Prof. Stanke war zur Zeit der Priesterausbildung von Pater Stipe Regenz im Priesterseminar - zum Essen ins Pfarrhaus ein und servierte zum Abschluss eine Jubiläumstorte.
Radiogottesdienst in Blankenau mit Prof. Dr. Gerhard Stanke
Deutschlandfunk, 22. Feb. 2015, erster Fastensonntag
Liebe Pfarrangehörige, liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
ein
denkwürdiges und ungewöhnliches Jahr liegt hinter uns. Die Corona-Pandemie hat
unser Leben von einem auf den anderen Tag radikal verändert. Auch unsere Liturgien
waren davon betroffen. Zu Ostern 2020 konnten wir nur digitale Gottesdienste feiern
und auch die anderen Hochfeste fanden im vergangenen Jahr unter anderen
Vorzeichen statt.
Doch war dies
nicht nur ein Grund zum Bedauern, so schwierig vieles war – von den Todesfällen
und schweren Erkrankungen angefangen bis hin zu den Einschränkungen in unser
aller Leben und den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen.
Ich erinnere mich an die eindrucksvollen Aktionen der kommunalen und kirchlichen Gremien, z. B. Kauf- und Fahrdienste, Verteilung der liturgischen Texte, Palmzweigen, Osterkerzen, Ostergrüße, Pfarrbriefe und Opfertütchen
Ich denke gerne
an die Segnung der Osterfeuer und Entzünden der Osterkerzen, an das Osterlob in
Blankenau mit Franz-Peter Huber und den Vertretern der beiden Kirchengemeinden.
Ebenso denke ich gerne an Händel’s Halleluja in der Kirche zu Hainzell am weißen Sonntag mit Ilona Blumenthal und wiedermal mit Vertretern der beiden Kirchengemeinden
Nicht zu
vergessen unsere Schreiben an unsere Erstkommunikanten und ihre Familien, Sorge
um unsere Kranken und Alten, viele Telefongespräche und manche Spende für
zugestellte Osterkerze.
Gerne denke ich
auch an die geleistete Arbeit vom Pfarrbüro aus, Gestaltung und Betreuung
vieler liturgischer Feiern, an vielfältige Aufgaben der Verwaltungsräte, u. v.
mehr.
Ich denke an
viele Familien, die den Wert des gemeinsamen Lebens und Betens neu entdeckt
haben und die darin Halt gefunden haben.
All das hat
mich sehr ermutigt und persönlich bereichert. Anderen ist es ähnlich gegangen.
Entscheidend ist jedoch, dass wir unseren Glauben nicht für uns selbst haben.
Wir dürfen uns als Glaubende deshalb nicht in unsere Komfortzonen zurückziehen.
Wir bleiben einander an der Seite. Wie schon angedeutet, die Pandemie hat
erneut vor Augen geführt: Wir leben nicht für uns allein. Genauso gilt: Wir
glauben nicht für uns allein.
Auch in unserem
Beten und feiern der Gottesdienste wollen wir dies wieder neu in den Blick
nehmen. Jesus ruft uns auf, unsere Fähigkeiten in den Dienst derer zu stellen,
die uns brauchen. Das gilt für unser alltägliches Leben, in der Familie oder
der Arbeit genauso wie für unseren Einsatz für unseren Nächsten.
Viele von Ihnen haben dies in den
herausfordernden letzten Monaten in unterschiedlicher Weise bezeugt! Vergelt’s
Gott dafür! Lassen wir
auch in der kommenden Zeit – unter welchen Umständen auch immer – nicht nach im
Gebet miteinander und füreinander. Es ist unser bleibend wichtiger Dienst.
Das Johannesevangelium spricht vom „Bleiben“ als der entscheidenden Aufgabe in der Nachfolge Jesu: Wer in der Liebe des dreifaltigen Gottes bleibt, wird nicht im Finstern gehen, wird nicht auf der Strecke bleiben, er ist nicht allein. Er wird Freude empfinden und sich verbunden wissen mit allen, die bereits in der Gemeinschaft mit Gott und in der Kirche unterwegs sind. Es ist eine Herausforderung, zu bleiben, gerade wenn viele von Glauben und frohe Botschaft nichts mehr wissen wollen. Die Liebe des auferstandenen und erhöhten Herrn gibt Heimat und Geborgenheit. In ihm zu bleiben schafft Frieden, lässt aufatmen. Weil Gott an unserer Seite bleibt, können auch wir bei ihm bleiben. Und wir dürfen gewiss sein: Er verlässt uns nicht.
Ein gesegnetes
Osterfest und eine gesegnete Osterzeit wünsche ich allen verbunden mit Dank für
alles und ganz besonders an Pfr. Christoph Werner, der mich schont und
vertritt!
Ihr Pfarrer Pater Stipe Pervan, OFM
„Nicht die Dinge an sich beunruhigen die Menschen, sondern die Einstellungen und Urteile zu den Dingen“ (Epiktet)
Dieses Wort von Epiktet, einem Vertreter der römischen Stoa aus dem 2. Jhdt. passt besonders gut in diese etwas verworrene Zeit.
Wollen wir uns weiterhin mit irgendwelchen statistischen Zahlen quälen und verrückt machen lassen? Die irgendwie veröffentlicht werden und in keiner Relation stehen?
Beispiel: Rein statistisch gesehen ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel. Auf die zurückgelegten Kilometer stimmt das, auf die Verweildauer in diesem Verkehrsmittel aber nicht. Die Wahrscheinlichkeit tödlich zu verunglücken ist statistisch gesehen, von der Reisezeit her gesehen am höchsten. Zumal es bei einem Flugzeugabsturz keine Verletzten gibt, nur Tote. Da ist zu Fuß gehen sicherer. Von den zurückgelegten Kilometern aber her gesehen, ist zu Fuß gehen jedoch die gefährlichste Art der Fortbewegung. Und trotzdem kommt hoffentlich niemand auf die Idee, dauerhaft zu Hause zu bleiben!
Wovor haben wir eigentlich Angst? Warum lassen wir es zu, uns von diesem Virus beherrschen zu lassen, anstatt ihn zu beherrschen. Das ist für mich keine Frage der Wissenschaft, sondern eine Frage, wie wir damit umgehen!
In diesen Tagen gehen wir den Weg Jesu mit, der ein Kreuzweg ist und zu einem elenden Tod führt. Wir sind eingeladen mitzugehen. Er geht den Weg durch Kreuz und Leiden und nicht irgendwie drumherum, sondern mitten hindurch.
Und dieser Weg lohnt sich, denn er führt zur Auferstehung.
Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest!
„Bleiben Sie negativ und denken Sie positiv“!
Christoph Werner, Pfr.
© St. Simon und Judas, Hosenfeld-Blankenau