Studierende und Dozenten der Abteilung für Alte Musik an Dr. Hoch's
Konservatorium geben ein Benefizkonzert zugunsten der Sanierung des
Kirchendaches der Blankenauer Pfarrkirche St. Simon und Judas.
In der Renaissancemusik wird als Consort ein Ensemble aus Musikinstrumenten bezeichnet. Fast sämtliche Instrumente wurden als so genannte „Familien“ vom Sopran bis zum Bass gebaut.Die bedeutendsten Instrumentenfamilien für das Consort-Spiel sind die Blockflöte und die Viola da Gamba, weshalb auch vom Blockflöten- und Gambenconsort gesprochen wird.
Eine selten gehörte Besonderheit ist das „Gemshornconsort“. Der Begriff „Gemshorn“ ist auch als Orgelregister bekannt. Die Orgelbauer des 16. Jh. entlehnten diesen Namen beim sogenannten „Gemshorn“, um den weichen und dennoch tragenden Klang des Registers zu umschreiben. Sie bezogen sich dabei auf ein Instrument, das es bereits seit 400 Jahren gab. Das „Gemshorn“ besteht aus einem Tierhorn und wird heute zur Aufführung von Mittelalter- und Renaissancemusik verwendet.
Die Consortmusik des 16. und 17. Jahrhunderts zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Neben schwungvollen rhythmischen Tänzen gibt es auch Stücke von süßer Melancholie und gesanglicher Innigkeit.
Zum „guten Ton“ in der „feinen Gesellschaft“ gehörten besonders im 16. und 17. Jahrhundert neben Reit- und Fechtkunst auch der artifizielle Tanz und das Instrumentalspiel. Gemeinsames Musizieren war dabei fast wie ein Gesellschaftsspiel, Notenmaterial war in weit verbreiteten Drucken zu kaufen.
Oft besaßen reiche Haushalte eigene Instrumente gleichen Typs, so dass die musikalischen Freunde ihre Instrumente nicht selbst mitbringen mussten. Die Musikinstrumente wurden in sogenannten Familien gebaut, es gab also jeweils hohe und tiefe Instrumente gleicher Bauart, so existierten z.B. bei den Blockflöten oder eben auch bei den Gamben verschiedene Größen und Tonlagen:
- Diskant (Sopranlage),
- Alt,
- Tenor und
- Bass.
Sowohl der Satz verschiedener Lagen, als auch das Ensemble, welches darauf spielte, nannte man häufig „Consort“ (nach dem lat. „consortium“, welches „Gemeinschaft“ bedeutet).
Die Gambe oder Viola da gamba, ebenfalls als Diskant, Alt und Tenor/Bass gebaut, galt als eines der „vornehmsten“ Instrumente. Zum 18. Jahrhundert hin wurde vor allem die Bassgambe zu einem besonders geschätzten Solo- und Begleitinstrument – nicht als „Vorläufer“ zum Violoncello (dieses gab es gleichzeitig auch schon), sondern als Angehörige einer anderen „Familie“: Das Cello war das Tenor/Bassinstrument der Violinfamilie, die Gambe das Parallel in der Violenfamilie, welche sich in Bauart, Stimmung und Bogenhaltung von jener unterscheidet. Der Kontrabass gehört deshalb zu den Violen, nicht zu den Violinen.
Das „Windecker Gambenconsort“ spielt in variabler Besetzung um Roswitha Bruggaier und Diez Eichler (beide Dozenten für Alte Musik an Dr. Hoch’s Konservatorium, Musikakademie Frankfurt). Das Ensemble wurde 2015 in Windecken gegründet.
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Diez Eichler
Kirchplatz 2
61130 Nidderau Windecken
06187 9925244
0160 8224432
diez.eichler@gmx.de
Konzertierende Ensembles sind:
La Fortezza alta Miriam Grapp (Altdulzian)
Leitung: Bernhard Stilz Bernhard Stilz (Tenor- und Bassdulzian)
Norbert Hardegen (Posaune alter Mensur)
Windecker Gambenconsort Roswitha Bruggaier, Diez Eichler, Dorothea
Leitung: Roswitha Bruggaier Grebe, Julia Huber, Christine Vogel
Dr. Hoch’s Renaissance-Blockflöten- Julia Huber, Laura Sattler, Clara Wernig,
und Gemshorn-Consort Anton Berger, Volkmar Hentschke,
Leitung: Bernhard Stilz Bernhard Stilz und Sabine Kühnert
(Renaissance-Blockflöten),
Miriam Grapp, Laura Sattler
und Bernhard Stilz (Gemshorn)