Bischof Gerber ging sehr eindringlich auf die Karfreitagssituation ein und schilderte, wie Jesus am Kreuz hängt und von den Menschen verurteilt und gehasst wird. Es sei eine Szene, die wie ein Spiegelbild für die Aggression und den Hass in unserer Gesellschaft wirken kann, sagte der Bischof. Dabei stellte er die Frage, wo Menschen heute zur Projektionsfläche von Spott und Aggression werden und ob dies zufällig oder gezielt geschehe.
Der Bischof erinnerte zudem an die Bedeutung des zerrissenen Vorhangs im Tempel. Dieser Schutzraum ist aufgebrochen und das Allerheiligste scheint schutzlos ausgeliefert zu sein. Genauso hängt der am Kreuz nackte Jesus und ist den Menschen schutzlos ausgeliefert. Die Menschen sehen Jesus, erkennen ihn aber nicht. In diesem Zusammenhang rief der Bischof dazu auf, tiefer zu schauen, Hintergründe zu verstehen, nachzufragen und nicht oberflächlich oder nach dem Hörensagen zu urteilen. Man müsse vielmehr bereit und offen dafür sein, die Spuren Gottes im Anderen zu entdecken.
„Staunen vor dem Geheimnis, vor den unergründlichen Tiefen meines Gegenübers ist das Gegenteil der Projektion meines Hasses“, betonte der Bischof und verdeutlichte, dass Respekt auch immer wieder der Respekt vor der Kreativität des Anderen sei. „Jener, der am Kreuz hängt, lehrt uns die Spuren Gottes im Alltagsmenschen“ zu entdecken, sagte der Bischof.
Es sei eine der „wesentlichen Botschaften des Karfreitags von damals bis heute: Das Leid verbindet Menschen, das Leid führt zur Gemeinschaft zusammen“, so Gerber. Die Gemeinschaft sei tiefgründig verbunden durch das gemeinsame Leid, verbunden durch das Kreuz und verbunden durch den, der am Kreuz hängt.
In der Abendmahlsfeier am Gründonnerstag am Vortag hatte Bischof Gerber dazu aufgerufen, Spannungen und Polarisierungen in unserer Gesellschaft und in der Kirche auszuhalten für einen konstruktiven und schöpferischen Umgang damit geworben.
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