Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

Bistum Fulda

Erfurter Weihbischof Hans-Reinhard Koch verstorben

Erfurt/Fulda (BiP/bpf). Das Bistum Erfurt trauert um seinen emeritierten Weihbischof Hans-Reinhard Koch. Der 88-Jährige starb in den frühen Morgenstunden des 25. Aprils im Erfurter Helios-Klinikum, ohne noch einmal das Bewusstsein wiedergewonnen zu haben. Koch war am Abend des 21. Aprils nach einem Sturz in seiner Wohnung bewusstlos aufgefunden und mit Hirnblutungen in die Klinik gebracht worden. Die Ärzte versorgten ihn umfassend palliativ. Hans-Reinhard Koch war der erste Weihbischof des 1994 neugegründeten Bistums Erfurt und lebte seit 2004 im Ruhestand in Erfurt. Der gebürtige Eichsfelder starb im 63. Jahr seines priesterlichen und im 33. Jahr seines bischöflichen Dienstes. „Hans-Reinhard Koch war auch im Bistum Fulda bei vielen Gläubigen und Priestern bekannt und beliebt“, unterstreicht der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez. „Der Verstorbene absolvierte seine philosophisch-theologischen Studien in Fulda und wurde Weihbischof in Erfurt zu einer Zeit, da die heutige Diözese Erfurt noch Ostteil des Bistums Fulda war. Wir trauern um einen großherzigen Seelsorger und vorbildlichen Bischof.“

Der Erfurter Bischof Dr. Ulrich Neymeyr würdigte den Verstorbenen als einen „Seelsorger, der gemäß seinem Wahlspruch immer Jesus Christus die größere Ehre gegeben hat und in Selbstlosigkeit seinen priesterlichen und bischöflichen Dienst versah.“ Der bischöfliche Wahlspruch von Hans-Reinhard Koch stammt aus dem Johannes-Evangelium: „Illum oportet crescere – Er (Christus) muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30). Neymeyr betonte Kochs eichsfeldische Verbundenheit mit der katholischen Tradition und seine mütterlicherseits vererbte „rheinische Fröhlichkeit“, die in seiner Person eine angenehme Verbindung gefunden hätten. „Allen, die ihn kannten, wird sein frohes und gläubiges Auftreten in Erinnerung bleiben“, sagte Neymeyr.

In einem persönlichen Nachruf schreibt Erfurts emeritierter Bischof Dr. Joachim Wanke, dass es ihm schwerfalle, von Weihbischof Hans-Reinhard Koch Abschied nehmen zu müssen. „Es gibt wenige priesterliche Persönlichkeiten, die mich so nachhaltig geistlich und menschlich geprägt haben wie unser Weihbischof.“ In der mitbrüderlichen Zusammenarbeit mit ihm habe Wanke mehr empfangen als er zurückgeben konnte. Der frühere Bischof hebt einen Aspekt hervor, den man beim Wirken Kochs öffentlich kaum bemerkt habe: „Seine Zuwendung zu einzelnen Personen und Familien, sei es in der seelsorglichen Begleitung, sei es in der konkreten Lebenshilfe in schwierigen Wegabschnitten. Weihbischof Koch verkörperte für mich die gelungene Synthese von nüchterner Wahrnehmung der Fakten und dem Bemühen, das eigene Herz in die Beurteilung einer Situation mit einzubringen.“ Das Bistum Erfurt habe keinen „Kirchenfunktionär“ verloren, sondern einen Seelsorger und Hirten.

Hans-Reinhard Koch wurde am 27. November 1929 in Leinefelde als Sohn der Eheleute Adolf und Maria Koch geboren und wuchs mit zwei älteren und zwei jüngeren Geschwistern auf. Von 1936 bis 1942 besuchte er die Volksschule in Leinefelde, danach bis 1947 die Aufbauschule in Heiligenstadt. 1947 wechselte er nach Duderstadt in die Oberstufe, wo er 1950 sein Abitur ablegte. Nach seinem philosophisch-theologischen Studium am Bischöflichen Seminar in Fulda empfing er am 17. Juli 1955 im Erfurter Dom die Priesterweihe und trat seine erste Stelle als Kaplan in Nordhausen an. 1959 wurde er zum Pfarrkurat der Pfarrei Sömmerda und Weimar mit Sitz in Kölleda ernannt und übernahm dabei die Aufgabe des Bezirksjugendseelsorgers des Bezirkes Sömmerda.

1965 wechselte Koch als Präfekt an das Priesterseminar Erfurt und wurde dort nur wenig später Subregens, zu dessen Aufgaben es gehörte, sich um die Studien der Priesterkandidaten zu kümmern. 1968 begann er im Ordinariat Erfurt seinen Dienst als Ordinariatsrat und wurde bis 1996 der Personalreferent für die Priester, Seelsorgehelferinnen, Theologiestudenten und Laienmitarbeiter. 1974 übernahm Hans-Reinhard Koch zusätzliche Aufgaben im Bischöflichen Offizialat und von 1982 bis 2015 im Vorstand der Diözesancaritas. Seine Verdienste um die Caritas wurden im Jahr 2009 mit der Verleihung des „Silbernen Brottellers“, der höchsten Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes, gewürdigt. 1983 wurde Hans-Reinhard Koch unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben zum Dompfarrer in Erfurt ernannt. Nach seiner Ernennung zum Weihbischof des Apostolischen Administrators von Erfurt-Meiningen und zum Titularbischof von Mediana am 15. Mai 1985 empfing er am 6. Juli 1985 durch Bischof Joachim Wanke im Erfurter Dom die Bischofsweihe.

Als Bischofsvikar versah er weiterhin die Sorge um die Priester, Diakone, Seelsorgehelferinnen und Katecheten im Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen. Mit der Errichtung des Bistums Erfurt wurde Weihbischof Hans-Reinhard Koch am 27. März 1995 erster Dompropst des Kathedralkapitels St. Marien, eine Aufgabe, die er mit großer Liebe und Umsicht bis zum 19. Januar 2000 versah. Bundespräsident Roman Herzog berief ihn am 26. Oktober 1995 zum Mitglied des Kuratoriums Deutsche Altershilfe. Am 2. November 2010 wurde Weihbischof Hans-Reinhard Koch der Thüringer Verdienstorden durch Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht unter anderem in Würdigung seiner stillen Hilfe für die katholischen Bausoldaten und jungen Männer der damaligen Nationalen Volksarmee der DDR verliehen. Mit Vollendung seines 75. Lebensjahres im Jahr 2004 bat er den Papst um Entpflichtung von seinem Dienst als Weihbischof und verlebte seinen Ruhestand in Erfurt.

Das Requiem für Weihbischof Koch wird am Freitag, 4. Mai, um 10 Uhr im Erfurter Mariendom gefeiert. Anschließend findet die Beisetzung im Kreuzgang des Domes statt. Der Verstorbene wird im geschlossenen Sarg am Dienstag, 1. Mai, im Hohen Chor des Domes aufgebahrt. Wer sich von ihm persönlich verabschieden möchte, hat dazu ab 9.30 Uhr die Gelegenheit. Im Hohen Chor wird auch ein Kondolenzbuch ausliegen. Bei der Eröffnung der Maiandachten an diesem Tag wird besonders für ihn gebetet. Die Andacht beginnt um 19 Uhr im Langhaus des Domes. Auch am Mittwoch und Donnerstag, 2. und 3. Mai, kann im Hohen Chor ab 9.30 Uhr Abschied genommen werden. An beiden Tagen wird um 18 Uhr eine Totenvesper gebetet, danach schließt der Dom. Am Tag des Requiems öffnet der Dom um 9 Uhr seine Pforten. Das Requiem findet im Langhaus statt, vor dessen Altarinsel der Sarg des Altweihbischofs stehen wird. Der Gottesdienst wird auch aus dem Dom in die benachbarte Severi-Kirche übertragen.

27.04.2018


Bischöfliche Pressestelle
36001 Fulda / Postfach 11 53
Telefon: 0661 / 87-299 / Telefax: 87-568
Redaktion: Christof Ohnesorge

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


 



Postfach 11 53

36001 Fulda

 



Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578

Karte
 


© Bistum Fulda

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


Postfach 11 53

36001 Fulda


Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578




© Bistum Fulda