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Bistum Fulda beging 75. Geburtstag seines Oberhirten
Bistum Fulda

Mahner mit wachem Blick für den Schutz des Lebens

Bistum Fulda beging 75. Geburtstag seines Oberhirten

Fulda (bpf/dbk). Mit einem feierlichen Pontifikalamt und einem anschließenden Festakt hat das Bistum Fulda am Donnerstag den 75. Geburtstag seines Oberhirten, Bischof Heinz Josef Algermissen, begangen. „Heute ist für mich der Tag eines großen Dankens“, sagte der Jubilar zu Beginn des Gottesdienstes, den er mit acht Konzelebranten vor mehreren hundert Gläubigen im Fuldaer Dom feierte. Algermissen bedankte sich bei den Menschen seiner Diözese für die gemeinsamen Jahre und bei Gott, „der alles gut gefügt hat“. Der aus dem Erzbistum Paderborn stammende Bischof ist seit 2001 Oberhirte des Bistums Fulda. Wie vom Kirchenrecht vorgeschrieben, hat er Papst Franziskus aus Anlass des 75. Geburtstages sein Rücktrittsgesuch eingereicht, mit dessen Annahme erst in den kommenden Wochen und Monaten gerechnet wird.


Zeuge dafür, dass Gott Herr über das Leben ist

Bei der Messfeier konzelebrierten mit Bischof Algermissen sein Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), Bischof Prof. Dr. Peter Kohlgraf (Mainz), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Bischof Dr. Philippe Mbarga (Ebolowa/Kamerun), Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg), Domkapitular Prälat Theodor Ahrens (Paderborn) und Domkapitular Prälat Bruno Heller (Erfurt). In seiner Festpredigt wünschte Weihbischof Diez Bischof Algermissen Gottes reichen Segen und würdigte sein priesterliches und bischöfliches Leben. „Du hast einen wachen Blick für die Zeichen der Zeit, und Dir ist es ein Anliegen, Antworten auf die Zeichen der Zeit zu finden, die da sind: Missionierung und Neuevangelisierung.“ Die Verkündigung der Botschaft vom Reich Gottes in die moderne Gesellschaft bedeute für den Fuldaer Bischof aber auch, Mahner zu sein, Korrekturen anzubringen und auf den rechten Weg zu weisen. „Du tust dies in treuer Regelmäßigkeit gerade bei bioethischen Fragestellungen“, unterstrich Weihbischof Diez. „Der Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zu seinem natürlichen Ende ist Dir ein ganz tiefes Anliegen, und Du hast diese Mahnung zum Schutz des Lebens und die Hilfestellung für das vorgeburtliche und sterbende Leben fast so etwas wie zu Deinem Programm gemacht.“ Algermissen sei Zeuge dafür, dass Gott allein der Herr über das Leben sei.


Würdigung des Einsatzes für die theologische Ausbildung

Beim anschließenden Empfang im Auditorium maximum der Theologischen Fakultät Fulda konnte Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein in Vertretung des erkrankten Generalvikars Prof. Dr. Gerhard Stanke über 120 Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik sowie die Angehörigen des Bischofs begrüßen und überreichte diesem als Geschenk des Domkapitels das Faksimile einer mittelalterlichen Exsultet-Handschrift aus dem Kloster Montecassino. Der Rektor der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Christoph G. Müller, und sein Vorgänger, Prof. Dr. Dr. Bernd Willmes, übergaben Algermissen im Anschluss eine Festschrift mit dem Titel „Thesaurus in vasis fictilibus – Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“ (2 Kor 4,7), die den bischöflichen Wahlspruch des Jubilars aufgreift und an der auf über 640 Seiten 33 Autoren aus Kirche und Wissenschaft mitgewirkt haben. Damit solle laut den beiden Herausgebern Algermissens Einsatz für die theologische Ausbildung in Fulda, Marburg und Kassel besonders gewürdigt werden.


Glaubensstärke und christliches Zeugnis in der Öffentlichkeit

In seinem Grußwort in Vertretung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte der stellvertretende Vorsitzende, Bischof Dr. Franz-Josef Bode, seinen Mitbruder als glaubensfest. Die Deutsche Bischofskonferenz sei dankbar für sein Wirken, und die deutschen Bischöfe fühlten sich wohl, wenn sie sich zu ihren Herbst-Vollversammlungen am Grab des heiligen Bonifatius versammelten. „Dein Wort wird geschätzt in Kirche und Gesellschaft, in der Stadt Fulda, aber auch bei Deinen Pastoralvisitationen, Firmreisen und bei den ungezählten Vorträgen, die Du gerne und engagiert weit über das Bistum hinaus hältst.“ Bischof Bode hob den Einsatz seines Mitbruders in der Deutschen Bischofskonferenz hervor, wozu insbesondere die Mitgliedschaft in der Liturgiekommission, in der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum und der Ökumenekommission zählen, deren stellvertretender Vorsitzender er ist. Bischof Algermissen vertrete mutig das christliche Zeugnis in der Öffentlichkeit, betonte Bischof Bode. „Seine klaren Positionen schätzen wir, gerade auch dann, wenn es ihm um den Schutz des ungeborenen Lebens geht, aber auch um das Leben bis zuletzt, bis zum Tod.“


Würdigung als engagierter Gesprächspartner durch die Politik

Im Namen des Landes Hessen und in Vertretung von Ministerpräsident Volker Bouffier gratulierte Staatssekretär Dr. Martin Worms und hob hervor, dass Bischof Algermissen ein dialogbereiter Ansprechpartner sei, der sich stets konstruktiv in den Beziehungen zur Landesregierung engagiert habe. Standhaft setze sich der Jubilar für die Zukunft des Christentums in unserem Land ein, vertrete auch zeitgeistferne Positionen und mache sich für Ökumene und Frieden stark. Als Geschenk der Landesregierung brachte er zwei Prozellanlöwen als Symbol für das Miteinander von Kirche und Politik in Hessen mit, einen in Weiß und einen in Rot. Der Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld zeigte sich dankbar für das siebzehnjährige Wirken des Bischofs in der Region, insbesondere seinen Anspruch, das Evangelium ins Hier und Heute zu übersetzen, was die heutige Gesellschaft brauche. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte er Algermissen den Ehrenring der Stadt Fulda, dessen Verleihung an den Bischof als 10. Träger die Stadtverordneten am 5. Februar beschlossen hatten.


Dank für Öffnung von Türen für die Ökumene und Hilfe für Gottsuche

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Prof. Dr. Martin Hein (Kassel), dankte Bischof Algermissen für die gemeinsamen Jahre und die Bereicherung durch viele persönliche Begegnungen. „Aus bischöflicher Nachbarschaft von Fulda und Kassel hat sich eine vertrauensvolle Freundschaft entwickelt.“ Im Sinne der Ökumene seien beide überzeugt, „dass unser gemeinsamer Glaube an Jesus Christus und die Hoffnung auf die eine, heilige, apostolische und weltweite Kirche uns tiefer verbindet, als dass alles historisch Gewachsene uns trennt“. Algermissen habe für die Ökumene Türen geöffnet, die sich nicht mehr schließen ließen, und begehbare Wege gebahnt. Dafür sei ihm die EKKW „von Herzen dankbar“. Der Sprecher des Priesterrats der Diözese Fulda, Pfarrer Jan Kremer (Petersberg), stellte heraus, dass es Bischof Algermissen immer darum ging, das Evangelium in den Mittelpunkt zu stellen und Menschen bei der Suche nach Gott und beim Gelingen eines christlichen Lebens zur Seite zu stehen. Im Namen des Priesterrats dankte Kremer für die Offenheit in der Sorge um die richtigen Wege in die Zukunft des Bischofs.


Grußworte von Katholikenrat, Ritterorden und Pax Christi Deutschland

Steffen Flicker, Vorsitzender des Katholikenrats im Bistum, dankte dem Bischof für die Betonung der gemeinsamen Verantwortung von Priestern und Laien für die Zukunft der Kirche sowie für den Austausch und die Gespräche mit dem Laiengremium. „Sie sind als Ermutiger und Mahner zugleich aufgetreten und haben sich offen gezeigt für neue Zugänge zum Glauben.“ Dr. Edelgard Ceppa-Sitte, Leitende Komturdame des Ritterordens vom Heiligen Grabe zu Jerusalem, dankte dem Bischof für seine stetige Unterstützung des Ordens, dessen Mitglied er seit 2003 ist. Wiltrud Rösch-Metzler, Bundesvorsitzende der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, dankte Algermissen dafür, dass er in über 15 Jahren Tätigkeit als Präsident der deutschen Sektion nicht müde geworden sei, für den Weltfrieden einzutreten. Er habe Rüstungsexporte, Militäreinsätze im Ausland und Atomwaffen vielfacht kritisiert. Auch habe er an die Verantwortung der Deutschen gegenüber dem jüdischen Volk und den Polen erinnert.


Dank des Bischofs für die Würdigungen

In seinem Schlusswort dankte der Jubilar allen Rednern für ihre „menschlichen, warmherzigen und sensiblen Äußerungen“ und unterstrich, dass es zur Ökumene der christlichen Kirchen untereinander keine Alternative gebe, sondern diese vielmehr noch verstärkt werden müsse. „Die ökumenische Frage ist eine Frage der Zukunft der Kirche“, zeigte sich Algermissen überzeugt. Bei seiner Arbeit für den Frieden Christi sei ihm deutlich geworden, dass ein Krieg, lange bevor er ausbreche, in den Herzen der Menschen vorbereitet worden sei. „Wir müssen achtgeben auf die Sprache und den Umgang miteinander“, sagte der Bischof mit Blick auf die zunehmende verbale Aufrüstung in der Gesellschaft.


Alle Bilder: Dr. Arnulf Müller

15.02.2018


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